Im Abfallbehälter des grünen Boulevards

Kein Geld für die Forschung

Am 30.08.2013 wurde von GreenTec Awards in Berlin ein Umweltpreis verliehen, der nach eigenen Worten der “größte Umwelttechnologiepreis Europas” ist. Der “Dual Fluid Reaktor (DFR)” war unter den 270 zum Wettbewerb zugelassenen Projekten das in Bezug auf die Umwelt wahrscheinlich wichtigste Projekt und Publikumsliebling beim Onlinevoting. Es wurde von einer aus Gegnern der Kernenergie zusammengesetzten Jury kurzerhand und regelwidrig denominiert, das Team aber dennoch zur Gala eingeladen.

So sieht es aus, wenn Grüne den Atommüll entsorgen: Sie werfen die Wissenschaft, die dafür die Möglichkeit bereit stellt, kurzerhand in die Tonne.

Wissenschaft? Forschung? In die Tonne gekloppt!

Die Grünen meinen es völlig ernst: Sie wollen kein Geld für eine Wissenschaft ausgeben, die die größten Probleme unserer Energieversorgung in Bezug auf CO2-Emissionen, Sicherheit, Herstellung eines Kraftstoffäquivalents zum Schutz der Umwelt und des Klimas lösen könnte, dazu auch noch preisgünstig ist – weil sie den Interessen der mit den Grünen verbundenen Unternehmen schadet:

Es besteht dringender Handlungsbedarf; die Bundesregierung muss die Energieforschungspolitik in Deutschland neu justieren. Die vom Deutschen Bundestag fraktionsübergreifend beschlossene Abkehr von der RisikotechnologieAtomkraft erfordert auch den Atomausstieg in der Energieforschung. Die damit frei werdenden Ressourcen müssen auf die notwendige Forschung für das Gelingen der Energiewende umgeleitet werden. (“Energieforschung konsequent am Atomausstiegsbeschluss des Deutschen Bundestages ausrichten”, Antrag Bündnis90/Die Grünen, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/11688, 28. 11. 2012)

Unterschrieben wurde dieser Antrag auch von Hans-Josef Fell, Bündnis 90/Die Grünen, Gymnasiallehrer, Stellvertretender Sprecher der Bayerischen Solarinitiativen, Vizepräsident Eurosolar e. V., Mitglied des World Council for Renewable Energy (WCRE), Berichterstatter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Technikfolgenabschätzung, seit 2005 Sprecher für Energiepolitik. 

 

Es geht auch anders

George Monbiot gilt als wichtiges Sprachrohr der britischen Umweltbewegung. Sein Wort hat Gewicht und es wird in der englischsprachigen Welt wahrgenommen. Sein Kernthema ist der Klimawandel, weshalb er Kernenergie als CO2-freien Weg der Energieerzeugung für akzeptabel hält. Er weist auf  Reaktoren hin, die radioaktive Abfälle in Energie umwandeln können und wirft den Grünen vor, dass sie dem Aberglauben huldigen, statt die Wissenschaft zu beachten: “We need to talk about Sellafield, and a nuclear solution that ticks all our boxes. There are reactors which can convert radioactive waste to energy. Greens should look to science, rather than superstition.” (www.guardian.co.uk, 05.12.2011)

Schink

 

Titelfoto: Ralph Aichinger

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Beppler


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