Terroranschlag in Straßburg

Frankreich wurde erneut von einem schweren Terroranschlag erschüttert. Die Medien berichten, dass ein Mann am 11.12.2018, gegen 20 Uhr, das Feuer in der Innenstadt von Straßburg, wo der Weihnachtsmarkt stattfindet, eröffnete. Dabei wurden nach jüngsten Angaben zwei Menschen ums Leben. Es gebe 14 Verletzte, neun von ihnen schwer. Der Täter ist auf der Flucht. Die antiterroristische Abteilung von Paris eröffnete eine Untersuchung.

 

Der vermutliche Attentäter

Der mutmaßliche Attentäter konnte am selben Morgen des Terroranschlags bei dem Versuch der Polizei, ihn wegen eines Diebstahls und versuchten Mordes festzunehmen, entkommen. Ergriffen wurden dagegen seine Komplizen. Bei der Durchsuchung in seiner Wohnung fand die Polizei Informationen zufolge Granaten.

Le Figaro berichtet, dass der mutmaßliche Täter Chérif C., 29, im Februar 1989 in Straßburg geboren wurde. Er sei der Polizei für Verbrechen gegen das allgemeine Recht, einschließlich mehrfacher Raubüberfälle, in Frankreich und Deutschland bekannt. Der Bürgermeister von Straßburg, Roland Ries, habe die „umfangreiche kriminelle Vergangenheit“ des Mannes bestätigt. “Er hat seine Strafen abgesessen”, sagte Christophe Castaner, Innenminister von Frankreich und Parteivorsitzender von La République en Marche. Chérif C. war jedoch als Gefährder eingestuft.

Die Radikalisierung von Kriminellen sei kein neues Phänomen, sagt Le Figaro. In Belgien hätten die Geheimdienste im vergangenen November auf die Anwerbung von Gewohnheitsstraftätern aufmerksam gemacht und auf die Verbreitung von “jihadistischen Gangstern” hingewiesen, die zum Islamismus konvertiert sind. Chérif C. sei für Gewalt und religiösen Proselytismus, das Abwerben von Gläubigen aus anderen Konfessionen, Kirchen und Glaubensgemeinschaften, bekannt. Er saß bereits mehrere Jahre in Deutschland und in Frankreich in Haft.

 

 

Straßburg – eine der Hochburgen des radikalen Islam in Frankreich

Straßburg gehöre zu den Hochburgen des radikalen Islam in Frankreich, sagt Le Figaro. Der Straßburger Weihnachtsmarkt sei, wie der Eiffelturm und andere Symbole,  schon lange im Visier islamistischer Terroristen.

Vor fast zwanzig Jahren hatte eine Gruppe von Al-Qaida, die in Frankfurt ansässig war und von einem Mann geführt wurde, der als einer von Osama Bin Ladens Leutnants in Europa vorgestellt worden war, einen Bombenanschlag für Weihnachten 2000 vorbereitet, berichtet das Blatt. Die Terrorzelle sei jedoch am 20. Dezember 2000 von der deutschen Polizei in enger Zusammenarbeit mit einer Abteilung des französischen Geheimdienstes nur wenige Tage vor dem Tätigwerden zerschlagen worden. Während der Untersuchung wurde Le Figaro zufolge ein Video gefunden. In diesem abschreckenden Dokument seien die Aussagen einiger Befragter bestätigt worden, dass der Weihnachtsmarkt eindeutig als religiöses Symbol ins Visier genommen worden war.

Laut dem Video hätte auch das Straßburger Münster ein Ziel gewesen sein können. Es wurden Dutzende Kilogramm Substanzen gefunden, die in Sprengstoffen verwendet werden konnten. Dies bestätigt, dass die Zelle Angriffe geplant hatte, mit denen Frankreich in den Jahren 1995 und 1996 konfrontiert worden war. Berichten zufolge waren diese Operationen in al-Qaida-Lagern in Afghanistan geplant worden, wo sich mehrere Terroristen aufgehalten und trainiert hatten.

“Der Angriff in Straßburg ist kein Zufall”, sagt Jean Chichizola, ein Spezialist im Kampf gegen den Terrorismus.

 

Titelfoto: strasbourgcapitaledenoel

Der Straßburger Weihnachtsmarkt gilt als einer der ältesten und schönsten Europas, er fand zum ersten Mal im Jahr 1570 unter dem Namen “Christkindelsmärik” statt. Nach den Ereignissen von gestern bleibt der Straßburger Weihnachtsmarkt am heutigen 12. Dezember geschlossen. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Alle kulturellen Einrichtungen bleiben ebenfalls geschlossen.
https://noel.strasbourg.eu/de/accueil

Schreibe einen Kommentar zu pol. Hans Emik-Wurst Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ein Gedanke zu “Terroranschlag in Straßburg”