Beobachtungen aus dem Revier
Krieg

“Wir brauchen keinen Krieg mit dem Iran, weil Israel einen will” (Philip Giraldi)

“Wir brauchen keinen Krieg mit dem Iran, weil Israel einen will, und einige reiche und mächtige amerikanische Juden glücklich darüber wären, ihn zu liefern zu können. Im Ernst, wir brauchen es nicht”, sagt Philip Giraldi. (“We don’t need a war with Iran because Israel wants one and some rich and powerful American Jews are happy to deliver. Seriously, we don’t need it.”)

Experten warnen eindringlich vor einem drohenden Krieg gegen den Iran

Am Morgen des 21. September 2017 wurde Philip Giraldi von dem Magazin The American Conservative/TAC entlassen. 14 Jahre lang hatte er Kolumnen für das Magazin verfasst. Telefonisch teilte man ihm mit, dass der Artikel, den er für die Website Unz Review geschrieben hatte, “America’s Jews Are Driving America’s Wars”, inakzeptabel sei. Philip Giraldi wurde, ähnlich wie es zuvor dem TAC-Gründer Pat Buchanan mit der Überschrift “Whose War?” ergangen war, als “Antisemit” diffamiert. Buchanan hatte in den USA lebende Juden als Kriegstreiber für den Krieg gegen Irak beschuldigt. Giraldi macht in den USA lebende Juden dafür verantwortlich, dass die USA in immer neue Kriege, aktuell in einen Krieg gegen den Iran getrieben würden.

Philip Giraldi ist ein früherer Spezialist für Terrorismusbekämpfung und Beamter des militärischen Nachrichtendienstes der United States Central Intelligence Agency (CIA), außerdem ein Kolumnist und Fernsehkommentator. Er leitet das Council for the National Interest, eine Organisation, die für eine zurückhaltendere Politik im Nahen Osten eintritt.

Seit einiger Zeit warnen Experten eindringlich vor einem drohenden Krieg gegen den Iran sagt Philip Giraldi. Zwar komme die Aufforderung, den Iran anzugreifen und Generäle in die Verwaltung einzubeziehen, die immer zuerst über die Lösung von Problemen mit Gewalt nachdächten, von vielen Seiten, auch von einer saudischen Regierung, die von der Angst vor der iranischen Hegemonie besessen sei, und natürlich von Israel selbst.

Treiben in den USA lebende Juden die USA in den Krieg?

Aber, was den Kriegsmotor (“war engine”) ausmache, sagt Giraldi, seien die amerikanischen Juden, die sich die schwere Aufgabe gestellt hätten, einen Krieg mit einem Land zu beginnen, das die Vereinigten Staaten nicht bedroht. “Sie haben sehr erfolgreich die iranische Bedrohung vorgetäuscht, so dass fast alle republikanischen und demokratischen Kongressabgeordneten sowie ein Großteil der Medien davon überzeugt sind, dass der Iran mit aller Entschiedenheit behandelt werden muss, ganz bestimmt durch das US-Militär. Und je früher, desto besser.” (“Most recently, some pundits, including myself, have been warning of an impending war with Iran. To be sure, the urging to strike Iran comes from many quarters, to include generals in the Administration WHO always think first in terms of settling problems through force, from a Saudi government obsessed with fear over Iranian hegemony, and, of course, from Israel itself. But what makes the war engine run is provided by American Jews WHO have taken upon themselves the onerous task of starting a war with a country that does not conceivably threaten the United States. They have been very successful at faking the Iranian threat, so much so that nearly all Republican and most Democratic congressmen as well as much of the media seem to be convinced that Iran needs to be dealt with firmly, most definitely by using the U.S. military, and the sooner the better.”)

Lüders Sturm

 

Giraldi nennt namentlich mehrere einflussreiche Personen und Institutionen, die zum Krieg gegen den Iran aufrufen. Die Kriegstreiber seien jüdischer Herkunft, die meisten von ihnen würden sich selbst als Neokonservative beschreiben. Giraldi fügt hinzu, dass nur eine der genannten Personen jemals in den US-Streitkräften gedient habe. Trotzdem bildeten diese Personen eine Clique scheinheiliger Schreibtischkrieger, die vorgeben, schwere Gedanken zu wälzen, während sie andere kämpfen und sterben lassen. (“These individuals largely constitute a cabal of sanctimonious chairborne warriors WHO prefer to do the heavy thinking while they let others do the fighting and dying.”)

Die Agitation gegen den Iran stammt aus Israel und von amerikanischen Juden (Giraldi)

Man könne mit Sicherheit sagen, dass ein Großteil der Agitation, etwas gegen den Iran zu unternehmen, aus Israel und von amerikanischen Juden stamme, stellt Philip Giraldi fest. Er ist überzeugt, dass der größte Teil der Wut des Kongresses über den Iran auf Aktivitäten von The American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) zurückzuführen sei. AIPAC überschütte den Kongress mit “fact sheets”, die erklärten, dass der Iran der Vernichtung würdig sei, weil der Iran sich verpflichtet habe, Israel zu zerstören. “Das ist sowohl eine Lüge als auch eine Unmöglichkeit, da Teheran nicht über die Mittel verfügt, eine solche Aufgabe zu erfüllen. Die AIPAC-Lügen werden dann von einem verbindlichen Medium aufgegriffen und wiedergegeben, wo fast jeder “Experte”, der im Fernsehen und Radio über den Nahen Osten spricht oder für Zeitungsgeschichten interviewt wird, jüdisch ist”, sagt Giraldi.

Melzer

Der Einfluss US-amerikanischer Juden auf die US-Außenpolitik (im Nahen und Mittleren Osten) ist nach Ansicht Giraldis dominierend. Er sei wegen des Interessenkonfliktes zwischen der jüdischen Herkunft oder familiärer Bindungen und der Loyalität gegenüber den USA problematisch. Eine Torheit sei die Ernennung des US-Botschafters in Israel, der jüdischer Herkunft sei und sich mit den rechtesten israelischen Siedlerelementen identifiziere. Hinzu komme, dass ein vom Weißen Haus ernannter Chefunterhändler  ebenfalls jüdischer Herkunft sei und der jüdische Schwiegersohn des US-Präsidenten an der Formulierung der Nahostpolitik beteiligt sei.

Alternativen

Philip Giraldi fragt:”Gibt es einen alternativen Standpunkt zur ewigen und unkritischen Unterstützung von Benjamin Netanjahu und seinem kleptokratischen Regime rassistischer Verbrecher?” “Ich denke nicht”, sagt er.

Giraldi hält es für unwahrscheinlich, dass seine Vorschläge zur Vermeidung von Interessenkonflikten umgesetzt werden. Nachzulesen sind sie in dem Artikel “America’s Jews Are Driving America’s Wars”. Es gebe ein paar einfache Korrekturen für die dominante Beteiligung amerikanischer Juden an außenpolitischen Themen, an denen sie aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder familiären Bindungen ein persönliches Interesse haben, sagt der Spezialist für Terrorismusbekämpfung. Zuallererst sollten Sie nicht in Positionen der nationalen Sicherheit, die den Nahen Osten betreffen, gebracht werden, wo sie möglicherweise in Konflikt geraten. Sie sollten sich stattdessen über Nordkorea Sorgen machen, das keine jüdische Minderheit habe und das nicht am Holocaust beteiligt gewesen sei. Diese Art von Politik bezüglich der Position des US-Botschafters in Israel sei vor 1995 verfolgt worden, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Die Übereinkunft sei von Bill Clinton missachtet worden, als er Martin Indyk zum Botschafter ernannte. Indyk sei zu dieser Zeit nicht einmal amerikanischer Staatsbürger gewesen und habe schnell eingebürgert werden müssen, bevor seine Benennung vom Kongress genehmigt wurde.

Diejenigen amerikanischen Juden, die stark mit Israel verbunden seien und sich in irgendeiner Führungspositionen des Nahen Ostens befänden und Integrität in dieser Angelegenheit besäßen, sollten sich zurückziehen, so wie es jeder Richter tun würde, wenn er einen Fall bearbeitet, an dem er ein persönliches Interesse hat.

US-Bürgern, die nicht wollten, dass eine kleine Gruppe von Leuten, die sich einem anderen Staat als den USA verpflichtet fühlen, immer wieder die Sicherheitsinteressen der USA vernachlässigen, bleibe nur eine Alternative. Er rät ihnen, stärker darauf zu achten, was geschieht:

“Bringt ein wenig Licht in die Finsternis, achtet darauf, wer von wem belogen wird, und macht es bekannt.”

Norrin Radd

Titelfoto: pixel2013, pixabay

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