Am 10. August besuchte Greta Thunberg das rheinische Braunkohlerevier in Nordrhein-Westfalen. Sie ließ sich von einer Gruppe Waldbesetzer durch den Restwald Hambacher Forst führen, obwohl bekannt ist, dass sowohl beim G20-Gipfel, als auch im Hambacher Forst, dieselben linksextremen Straftäter aktiv sind und sich auf den Nahkampf mit Polizisten vorbereiten. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen auf eine kleine Anfrage im Landtag (PDF-Datei) hervor. Diese Personen vermummen ihr Gesichter.
Die Linksextremisten kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus den benachbarten europäischen Ländern. “Um der Polizei gegenüber nicht unvorbereitet entgegen zu treten, werden im Vorfeld Aktionstrainings veranstaltet. Diese Trainings werden offenbar, was den Hambi betrifft, von der Aktionsform “Ende Gelände” maßgeblich organisiert und bundesweit angeboten”, heißt es auf dem Blog “Polizist=Mensch”.
Mindestens eine Frau hatte bei der gemeinsamen Begehung des Waldes ihr Gesicht mit einem olivgrünen Stoff bedeckt, so dass nur die Augen sichtbar waren. Die Neuen Presse Hannover (NP) kann die Kritik daran nicht nachvollziehen. Für das Blatt ist die Vermummung im Hambacher Forst nur eine Angelegenheit des Dresscodes. Der entsprechende Post wurde von der NP gelöscht.
Fridays for Future – Akzeptanz der Gewalt
Michael Mertens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei NRW, sagte der Bild: „Greta Thunberg neben einer vermummten Person fühlt sich falsch an. Der Protest im Hambacher Forst war und ist nicht von zivilen Ungehorsam getragen. Verletzte Polizisten und RWE-Beschäftige durch Zwillenbeschuss, Steinewurf oder Molotowcocktails und permanente Sachbeschädigungen sind Straftaten, die verfolgt werden müssen. Das ist weit entfernt von den friedlichen Protesten der Bewegung Fridays for Future.“
Bei den Protesten von Klimaschützern im Rheinischen Revier im Juni beliefen sich nach Angaben von RWE die Kosten durch Schäden unter anderem an technischen Anlagen, Wegen, Schildern und Zäunen auf 250.000 Euro.
Die Medien berichteten ausführlich und kontinuierlich über die Attacken auf Polizei und Mitarbeiter und Einrichtungen des Energiekonzerns RWE.
Thunberg und die deutsche Organisatorin der „Fridays for Future“-Bewegung, Luisa Neubauer, ließen sich dennoch mit der Vermummten ablichten, die die gewalttätige Form des Protestes symbolisieren.
Carla Reemtsma, Sprecherin und Mitorganisatorin von „Fridays for Future“ Deutschland, sagte der Bild: „Diese Frau gehört zu den Besetzern im Hambacher Forst, die Greta durch den Wald geführt und ihr alles gezeigt haben. Die meisten Besetzer im Hambacher Forst vermummen sich, weil sie nicht erkannt werden wollen. Es steht ihnen ja auch frei, sich zu vermummen.“
Auch der Landesbeauftragte für den Datenschutz Baden-Württembergs, Stefan Brink (53), verteidigt die Maskierung: „Vermummung ist regelmäßig keine offensive, sondern eine defensive Maßnahme, um sich vor befürchteten Nachteilen zu schützen.“ Brink weiter: „Nicht die Vermummung bedarf der Legitimation, sondern die Demaskierung. In einer idealen Welt kann jeder sein Gesicht zeigen – in unserer gibt es viele gute Gründe, das nicht zu tun. Leider.“
Der Innenexperte und stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im NRW-Landtag, Gregor Golland, äußerte sich gegenüber der Bild empört: „Die Fotos zeigen eine erschreckende Distanzlosigkeit zwischen den moralisierenden, vermeintlichen Klima-Rettern und gewaltbereiten, vermummten Extremisten und Antidemokraten. In der Demokratie zeigt man sein Gesicht und steht zu seine Meinung!“
Gretas Nähe zur Gewalt
Im Stern äußerte sich Gretas Vater Svante Thunberg zur aktuellen Kritik an seiner Tochter: “Bei so vielen Terminen können wir doch nicht alles wissen. Wir kommen dort an und dann gibt es einen Termin und eben Bilder.” Thunberg habe betont, dass Greta die Aktivisten im Wald respektiere. Auf die Frage, wie das Foto zustande kam, sagte Thunberg: “Das war eine Überraschung. Es ist passiert. Sie hat es sich nicht ausgesucht.”
Wer hat es ausgesucht, wenn nicht Greta? Es ist weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bekannt, dass es im Hambacher Forst seit Jahren immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Wald-Besetzern und dem Tagebau-Betreiber RWE gibt. Auch die Unverhältnismäßigkeit und das kriminelle Handeln der Waldbesetzer sind bekannt, werden aber juristisch kaum verfolgt. Die Waldbesetzer berufen sich auf das Recht auf zivilen Ungehorsam.
Greta Thunberg schließt zivilen Ungehorsam nicht aus. Bei ihrem Besuch im Hambacher Forst sagte sie: „In einigen Fällen denke ich schon, dass ziviler Ungehorsam manchmal nötig ist, wenn nichts anderes hilft, wenn es friedlich ist und niemand zu Schaden kommt, wenn nichts kaputtgeht.“
Würden Reden und Handeln Gretas übereinstimmen, hätte sie dann nicht den Kontakt mit den Waldbesetzern gemieden? Wurde die 16-Jährige nicht über die Situation im Hambacher Forst informiert? Wird sie von PR-Agenten, die ebenso wie Linksextremisten Gewalt als legitimes Mittel des zivilen Ungehorsams akzeptieren, benutzt?
Wachsende Akzeptanz der Gewalt
“Diese vermummten Typen sind keine „Aktivisten“, es sind einfach nur linksextremistische Kriminelle. Und wer sich zu Ihnen gesellt, muss sich fragen lassen, ob er nicht dazu gehört”, sagt Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund, am 12. August auf seiner Facebookseite. Er stellt weiterhin fest: “Greta darf ja tun, was sie will, Kritik muss sie nicht fürchten. Ob sie Journalisten aus dem Saal wirft oder keinerlei Distanz zu gewaltbereiten Kriminellen erkennen lässt, die immer wieder Polizeikräfte attackieren und Menschen verletzen, die Sympathie von DGB, Medien, Kirchen und den meisten politischen Parteien ist ihr sicher, es gibt ja auch Unionsleute, die ganz verzückt sind. Es ist die Selbstverständlichkeit, mit der solche Bilder und Nachrichten hingenommen werden, die mich fassungslos machen. Man stelle sich vor, ich würde mich seelenruhig mit vermummten Rechtsextremisten ablichten lassen: Ich dürfte zu recht nicht auf derart wohlwollende Berichterstattung hoffen.”
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Vermarktung der Marke “Greta”
Auf dem Cover der Oktober-Ausgabe des Männer-Stil-Magazins ist die 16-Jährige mit weißem Hemd und schwarzem Jackett zu sehen, darauf prangt in weißer Schrift die Frage: „Can you hear me?“ (Kannst Du mich hören?). Dabei zeigt sie mit ernstem Blick in die Kamera. Auf Twitter bedankte sich Greta Thunberg am 13. August für den „Game Changer of the Year“-Preis, der ihr im Rahmen der britischen Men-of-the-year-Gala am 3. September verliehen werden soll.
Faina Faruz