Kernkraft

Christen pro Kernkraft

Der AfD Arbeitskreis Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit der AfD-Bundestagsfraktion hatte den Vorsitzenden des Vereins  Nuklearia e. V. Rainer Klute am 8. Mai zu einer Fachveranstaltung unter dem Titel »Kernenergie – Die Medien und die Halbwahrheiten« eingeladen. Dort hielt er den Vortrag “Vorsicht, Strahlung! – Wie gefährlich ist Radioaktivität?”

Das Social-Media-Team der AfD streamte das Event live bei YouTube. Der Vortrag »Vorsicht, Strahlung! – Wie gefährlich ist Radioaktivität?« beginnt bei 00:09:38. Die Präsentation, die das Video zeigt, kann man sich von der Website der Nuklearia herunterladen.

https://youtu.be/NK9d1nLhWaQ

Rainer Klute hätte die Einladung der AfD nicht wegen etwaiger Berührungsängste der Partei gegenüber ablehnen können, nicht als bekennender Christ und auch nicht als Demokrat. Als ehemaliges Mitglied bei den Piraten hatte er sich für Grundrechte und Netzpolitik eingesetzt und die Partei 2014 verlassen, als beide Themen in den Hintergrund verschwanden.

Es gab für ihn einen weiteren Grund, die Gelegenheit zu einem Vortrag über “sein” Thema, die Radioaktivität, zu nutzen. Er sagt in seinem Artikel “Nicht nur die AfD sollte einen Plan B haben“:

“Vor allem möchte ich Menschen die Angst vor Strahlung nehmen. Denn es ist ja diese Angst, die Menschen lebensrettende medizinische Maßnahmen ablehnen lässt oder sie zu Atomkraftgegnern macht.”

Kernenergie

Damit vertritt er einen Standpunkt christlicher Nächstenliebe, der unter Gegnern der Kernenergie keine Rolle spielt. In seinem Vortrag gibt er Informationen zu ionisierender Strahlung weiter, die zeigen, wie unbegründet die Ängste vor der Strahlung sind.

Es begann mit dem Reaktorunglück in Fukushima am 11. März 2011

Rainer Klute ist ein bekennender Christ und Vorsitzender des Vereins Nuklearia e. V., der die Kernenergie als eine wesentliche Säule der Energieversorgung betrachtet. Dass sich unterschiedliche Weltanschauungen sehr gut miteinander vertragen, wenn es um die Lösung von Energieproblemen geht, macht Rainer Klute auf seiner Homepage Rainers Blog deutlich. Der Diplom-Informatiker arbeitet heute in einem Unternehmen als Datenschutzbeauftragter, Software-Architekt und Lektor.

Das Reaktorunglück in Fukushima am 11. März 2011, das fernab von Japan in Deutschland zu hysterischen Reaktionen führte, war für Klute, wie für viele andere, der Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit Kernenergie und Strahlung. Ebenfalls wie viele andere wurde auch Rainer Klute durch dieses Unglück nicht zum Gegner, sondern zum Kernenergiebefürworter und setzt sich, wie er sagt, für eine “nukleare Re-Alphabetisierung Deutschlands” ein – ein unbezahlter „Lobbyist“.

Da alle Menschen ein großes Interesse daran haben, dass die Versorgung mit Energie funktioniert, hat die Frage nach der optimalen Energieversorgung in der Gesellschaft oberste Priorität. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht. Denn obwohl Rainer Klute generell keine Berührungsängste hat, fühlt er sich offenbar dennoch genötigt, seine Gründe für den Besuch bei der AfD erklären zu müssen. Rechtfertigen müssten sich dagegen diejenigen, die Debatten über die Kernenergie verweigern.

“Ich würde sogar zu den Grünen gehen”, sagt Rainer Klute. “Aber die haben vermutlich kein Interesse, bleiben mit ihrem Strahlenwissen lieber auf dem Stand von vor 40 Jahren stehen und ignorieren geflissentlich, was die Wissenschaft seitdem hinzugelernt hat. Liebe Grüne, wenn ihr dies lest, dann beweist mir bitte, dass ich Unrecht habe! Ladet mich ein!”

Christen für Kernenergie

Seine positive Einstellung zur Kernenergie teilt Rainer Klute mit vielen Christen, die die Hypothese vom menschengemachten Klimawandel akzeptieren oder sie ablehnen und für die friedliche Nutzung der Kernenergie plädieren.

Wichtig sei, sagt der Christ Rainer Klute, nicht nur übereinander zu reden, sondern miteinander. “Mit allen zu reden und niemanden auszugrenzen, das habe ich von Jesus gelernt.”

In der katholischen Kirche spielt die Frage der Energie eine besondere Rolle, wie auch in der evangelischen Kirche, die sich unter dem Einfluss von Katrin Göring-Eckardt (Grüne) verstärkt den Anti-Atom-Gruppierungen zugewandt hat. Die ehemalige Theologiestudentin war von 2009 bis September 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und somit Mitglied im Rat der EKD. Wie auch in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft zeigt sich auch in der EKD, dass der bisher geringe Wahlerfolg der Grünen keinesfalls den großen Einfluss der grünen Partei auf die unterschiedlichsten Organisationen, selbst auf die CDU, die SPD und Die Linke, auf die Umweltverbände und die Medien, widerspiegelt. Die Kirchentagsresolution 2011 zeigt zum Beispiel eine tiefgrüne Handschrift. Darin heißt es:

“Als Christinnen und Christen setzen wir uns dafür ein, den konsequenten Ausstieg aus der Atomenergie mit einem ebenso konsequenten Einstieg in eine klimaschonende Energieversorgung zu verbinden.”

Das Thema Kernenergie war seit 2011 aus dem öffentlichen Diskurs weitgehend verschwunden. Um so überraschter sind die Atomkraftgegner, dass derzeit international und national eine Rückbesinnung auf die unvergleichlichen Vorteile der Kernenergie stattfindet.

Die Erklärung des Vatikans zur Kernenergie von 2007 könnte für viele Christen auch ein Beginn für einen Neueinstieg in die öffentliche Debatte über unsere zukünftige Energieversorgung sein.

Erklärung des Vatikans zur Kernenergie, 2007

Am 29. Juli 2007 veröffentlichte Der Heilige Stuhl, BENEDIKT XVI., ANGELUS, Apostolischer Palast, Castelgandolfo, folgende Erklärung (Auszug):

„Heute vor genau 50 Jahren trat das Statut der IAEA in Kraft, der Internationalen Atomenergiebehörde, die mit dem Auftrag eingerichtet worden ist, »in der ganzen Welt den Beitrag der Atomenergie zum Frieden, zur Gesundheit und zum Wohlstand zu beschleunigen und zu steigern« (Art. II des Statuts). Der Heilige Stuhl stimmt voll und ganz den Zielsetzungen dieser Organisation zu; er ist seit ihrer Gründung deren Mitglied und unterstützt auch weiterhin ihre Tätigkeit. Die in den letzten 50 Jahren eingetretenen epochalen Veränderungen machen deutlich, daß an den schwierigen Scheidewegen, an denen sich die Menschheit befindet, der Einsatz immer aktueller und dringlicher wird, für die Nicht-Verbreitung von Nuklearwaffen einzutreten, eine progressive und konzertierte Abrüstung von Kernwaffen zu fördern und den friedlichen und sicheren Gebrauch der Kerntechnologie für eine echte Entwicklung zu begünstigen, die die Umwelt achtet und immer auf die benachteiligteren Völker bedacht ist. Ich wünsche daher, daß die Anstrengungen all jener zu einem guten Gelingen führen, die dafür arbeiten, mit Entschlossenheit diese drei Zielsetzungen zu erreichen, in der Absicht, zu ermöglichen, daß »die auf diese Weise eingesparten Geldmittel […] in Entwicklungsprojekte zugunsten aller Einwohner, an erster Stelle der Ärmsten, investiert werden [können]« (Botschaft zum Weltfriedenstag 2006, 13).“

Foto: cocoparisienne, pixabay

Bananen sind das radioaktivste Obst. Eine Banane enthält Kalium-40 und dadurch eine Radioaktivität von ca. 15 Bq. Radioaktivität ist der Zerfall von Atomkernen. Man misst sie in Becquerel (Bq), das ist die Anzahl der Zerfälle pro Sekunde. Strahlung im Alltag, Nuklearforum Schweiz, 2014-06-03

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