Wussten Sie, dass bei Amnesty International Gaddafi zum Menschenrechts-Held des Jahres 2011 gewählt wurde?

Amnesty International hatte sich auf die Suche nach dem „Human Rights Hero“ – dem Menschenrechts-Held des Jahres 2011 begeben. Zu diesem Zweck wurde auf ihrer Homepage ein Portal errichtet, in dem die Menschen ihren Helden bestimmen konnten. Gewählt wurde Oberst Muammar al Gaddafi! Michael Jackson rangierte auf Platz zwei, gleich vor dem Bahrainer Bürgerrechtler Nabeel Rajab. Die Abstimmung sollte ursprünglich bis Ende Januar 2012 möglich sein – sie wurde vorzeitig abgeschaltet. Muss man Sympathien mit Ghadafy haben, um den Fragen nachzugehen, warum ihn so viele Menschen gewählt haben? Nein, muss man nicht. Aber vielleicht tragen die Antworten dazu bei, die Frage nach den Gründen und Zielen von Kriegen neu zu stellen, vor allen dann, wenn wir glauben, im Recht zu sein, wenn wir Kriege zum Schutz von Menschenleben befürworten.
Es gibt viele gute Gründe über die Quellen nachzudenken, aus denen wir unsere Informationen beziehen. Der “Qualitätsjournalismus” ist nicht weniger in Verruf geraten als seine “Opfer”, wie zuletzt der ehemalige Verteidigungsminister von und zu Guttenberg und der amtierende Bundespräsident Wulff. Mit Selbstkritik wird nicht gespart. Richard Gutjahr, dem man die Scham vor dem “eingebetteten Journalismus” gerne abnimmt, hat einen beachtenswerten Beitrag zu dem Thema veröffentlicht (Richard Gutjahr, “Freunde, die einander verdienen”, 08.01.2012).
Wie funktioniert es aber genau, wenn fast alle Medien beispielsweise die Wahl des ehemaligen libyschen Präsidenten, Mummar al Gaddafi, zum Held der Menschenrechte 2011, verschweigen?

Quellenangaben:

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