Beobachtungen aus dem Revier
Energiebericht

Der Welt-Energiebericht der BP erinnert an die Unzuverlässigkeit des Wetters

Der sogenannte Welt-Energiebericht der BP hat vor wenigen Tagen seine jährliche “Statistische Überprüfung der Weltenergie” veröffentlicht. Der BP-Bericht liefert den Fachleuten in Politik und Wirtschaft seit über 60 Jahren wertvolle Informationen über die Energiemärkte. Der diesjährige Bericht hebt hervor, wie nachteilig die Auswirkungen des Wetters auf die Zuverlässigkeit von Erneuerbaren Energien sein können. (“This is a reminder of the variability that weather conditions can inject into renewable generation from year to year”). Er zeigt, dass die Aktionäre einen guten Grund haben, den europäischen Erneuerbaren Energien gegenüber skeptisch zu sein, rät Green Watch. 

 

Unkalkulierbar: Variabilität der Wetterbedingungen

Eine spürbare Schwachstelle für Erneuerbare Energien war im vergangenen Jahr die EU, heißt es in dem BP-Bericht. Die erneuerbaren Energien seien von einem ungewöhnlich hohen Niveau, das sie 2015 erreicht hatten, zurück gefallen. Dies sei eine Erinnerung an die Variabilität der Wetterbedingungen, die jedes Jahr unterschiedliche Auswirkungen auf die Erneuerbaren Energien haben. So betrug zum Beispiel der Rückgang der dänischen Windkraft im vergangenen Jahr fast 5% der gesamten Stromerzeugung.

 

Wachstumsraten der nicht-fossilen Energien

Quelle: BP-Energiebericht

Obwohl Wind weiterhin den Löwenanteil der Erneuerbaren Energien zur Verfügung stellte, holte der Zuwachs an Solar laut BP-Bericht schnell auf.

Das Diagramm rechts zeigt die Menge unterschiedlicher Energien, die in 67 Ländern von BP getrennt statistisch überprüft werden.

Es hat laut BP-Bericht etwa 20 Jahre gedauert, bis die Zuwachsrate der Erneuerbaren Energien in den Länder, die eine beträchtliche Menge an Windkraft erzeugen, von 15% auf 75% anstieg. Solar erreichte die gleiche Wachstumsrate in weniger als der Hälfte dieser Zeit. Die Wachstumsrate der Kernenergie bleibt seit rund 20 Jahren auf  gleichem Niveau.

Laframboise

Quelle: BP-Energiebericht

Diese unterschiedlichen Wachstumsraten spiegeln für BP die unterschiedlichen Eigenschaften der Technologien wider.

Die modulare Natur der Solarenergie habe es ermöglicht, dass sie sich schneller verbreitete. Darüber hinaus habe die Tatsache, dass die Wind- und Solartechnik nicht von belastenden Sicherheitsbeschränkungen abhängig sind, ihre rasche Verbreitung im Verhältnis zur Kernenergie ermöglicht.

In Bezug auf nicht fossile Brennstoffe ist China dem Bericht zufolge die wichtigste Quelle für das Weltwachstum sowohl für Hydro (2,8%, 120 TWh) als auch für Kernkraft (1,3%, 41 TWh). Das Wachstum der Wasserkraft Chinas habe sich in den letzten Jahren gegenüber den vorherigen schnellen Wachstumsraten in der ersten Hälfte der 2000er Jahre verlangsamt.

Statt dessen fange das chinesische Atomprogramm gerade an hochzufahren: Es brachte im vergangenen Jahr fünf neue Reaktoren mit sich – die größte jährliche Zunahme der nuklearen Geschichte Chinas – und beinhaltet mehr als 20 Reaktoren, die derzeit im Bau sind.

Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien einen Anstieg von mehr als 30% verzeichnen kann, beträgt sein Anteil an der Primärenergie nur knapp 3,2%.

 

Greenpeace lässt sich durch Fakten nicht erschüttern

Der BP-Bericht wird die Fans der Grünen Lobby jedoch nicht erschüttern, wie Green Watch vermutet. Grüne Lobbyisten argumentieren in Realitätsbezügen, die von einer politischen Mission, nicht von der Physik bestimmt sind. So twitterte Greenpeace Anfang dieses Jahres, im Jahr 2015 hätten 90% der “new Power” in Europa aus erneuerbaren Energien gestammt. Eine Erklärung, was unter “new Power” zu verstehen ist, bleibt der Verein schuldig. Die sinnlose, aber immerhin beeindruckende Zahl von 90% hat eine politische Funktion, ähnlich wie die Behauptung, 97% der Wissenschaftler hielten den Klimawandel für menschengemacht. Zahlen dienen als Argument, wie Green Watch sicher richtig vermutet, um Politiker für ihre offensichtliche mangelnde Begeisterung für Green Energy-Projekte zu kritisieren. Und, was noch wichtiger sein dürfte, sie sind für die Grüne Lobby eine Waffe, um Politiker und Medien vor sich herzutreiben.

Titelfoto: JohnsonGoh, pixabay

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