Der langfristige Abkühlungstrend in Nord-Europa über die letzten Jahrtausende sei unterschätzt worden, sagen Forscher eines internationalen Teams unter Beteiligung der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Wissenschaftler haben eine 2.000-jährige Klimarekonstruktion für Nord-Europa anhand von Baumjahrringen vorgestellt. Demnach waren Römerzeit und Mittelalter wärmer als bisher angenommen.
Abkühlungstrend von -0.3°C pro Jahrtausend
In einer Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen gab Prof. Jürg Luterbacher PhD,
Institut für Geographie, bekannt, dass “dieser Trend, der durch langsame Veränderungen des Sonnenstandes, aber auch der Distanz der Erde zur Sonne verursacht wurde, ein Abkühlung von -0.3°C pro Jahrtausend” ausmacht.
„Im Prinzip erscheint diese Zahl nicht sonderlich beeindruckend“, sagte Prof. Luterbacher, „allerdings ist sie im Vergleich zur globalen Erwärmung, die bis heute auch weniger als 1°C beträgt, nicht zu vernachlässigen. Wir konnten nun zeigen, dass die großräumigen Klimarekonstruktionen, die auch vom internationalen Klimarat ‚IPCC‘ verwendet werden, den langfristigen Abkühlungstrend über die letzten Jahrtausende unterschätzen.“
Die Studie erschien am Sonntag, 8. Juli 2012, in der Zeitschrift „Nature Climate Change“.
http://ruhrkultour.de/wp-content/uploads/2017/07/Klima_in_Nord_Europa_waehrend_der_letzten_2000-Jahre.pdf
Quellen:
- https://idw-online.de/de/news487505
- http://www.nature.com/nclimate/journal/vaop/ncurrent/full/nclimate1589.html
Bild: Abbildung der Temperatur-Abkühlung der letzten 2.000 Jahre. Universität Mainz.