POPs läuten ab Heute eine neue Etappe der Energiewende ein

Wer denkt bei Pop schon an etwas Böses? Pop ist im Englischen eine Bezeichnung für Papa, Paps oder Opa, also für jemanden, der sich, jedenfalls im Normalfall, liebevoll um seine Kinder und Enkelkinder kümmert. POPs steht aber nicht für viele freundliche Opas, sondern ist die Bezeichnung für “persistent organic pollutants”. POPs läuten eine neue Etappe der Energiewende ein.

Ab dem 30.9.2016 gilt die neue POP-Verordnung (EU) 2016/460. Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. spricht von “einer dramatischen Auswirkungen auf die Entsorgung von Dämmstoffen” und warnt davor. Verschwörungstheorie? Alarmisten? Skeptiker? – Nichts dergleichen.

  • 08.05.2013 – Weltweites „Aus“ für Flammschutzmittel HBCD | Umweltbundesamt
    www.umweltbundesamt.de/presse/…/weltweites-aus-fuer-flammschutzmittel-hbcd
  • 26.02.2014 – Ausstieg aus dem Flammschutzmittel HBCD | Umweltbundesamt
    www.umweltbundesamt.de/themen/ausstieg-aus-dem-flammschutzmittel-hbcd
  • 13.11.2015 – Dämmstoff Polystyrol gilt bald als Sondermüll | NDR.de – Ratgeber …
    www.ndr.de/…/Daemmstoff-Polystyrol-gilt-bald-als-Sondermuell,polystyrol100.html
  • 02.02.2016 “Schädliches Flammschutzmittel HBCD darf weiter verwendet werden …
    www.umweltbundesamt.de/themen/schaedliches-flammschutzmittel-hbcd-darf-weiter
  • 16.02.2016 – Abfallverordnung macht alte EPS-Dämmung zu Sondermüll …
    www.enbausa.de/…/abfallverordnung-macht-alte-eps-daemmung-zu-sondermuell-528…
  • 26.03.2015 – Kein Märchen: Entsorgung von Styropor kein Problem …
    wdvs.enbausa.de/blog/kein-maerchen-entsorgung-von-styropor-kein-problem.html
  • 19.07.2016 – EU setzt Verbot von Flammschutzmittel HBCD um | Umweltbundesamt
    www.umweltbundesamt.de/themen/eu-setzt-verbot-von-flammschutzmittel-hbcd-um

Die POP-Verordnung

In der Dämmstoffindustrie wird HBCD als Brandschutzmittel verwendet. Es findet sich in nahezu allen verbauten Dämmmaterialien. Hexabromcyclododecan (HBCD oder HBCDD) ist ein additives Flammschutzmittel, das überwiegend in Polystyrolschaum, in hochschlagfestem Polystyrol und in Polstermöbeln eingesetzt wird. Dadurch wird insbesondere erreicht, dass sich lokale Brandherde langsamer entwickeln.

Die Menge des jährlich anfallenden HBCD-haltigen Dämmstoffabfalls beziffert der BDE-Präsident Peter Kurth auf “mehrere hunderttausend Tonnen”, das Portal Kommunalwirtschaft auf lediglich ca. 10.000 Tonnen. Sie wurden bisher in herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen mit verbrannt. Einen alternativen Entsorgungsweg für den Dämmstoffabfall gibt es nicht, weshalb der BDE Die POP-Verordnung als dramatisch bezeichnet.

Die FAZ sieht exakt die Befürchtungen bestätigt, über die sie in den vergangenen Jahren wiederholt berichtet hat: Styropor muss künftig gesondert erfasst und verbrannt werden, es darf weder deponiert noch exportiert werden, der klassische Mischmüll-Transport beim Abriss von Häusern ist damit passé. Künftig müssen Müllverbrennungsanlagen Styropor gesondert verbrennen. Dafür benötigen sie eine spezielle Genehmigung, die nach Angaben aus der Branche „ähnlich aufwendig wie eine komplette Neugenehmigung, womöglich sogar mit Bürgerbeteiligung“sei. Der Engpass, der durch die neue Verordnung entstanden sei, treibe “schon jetzt die Preise in schwindelerregende Höhen. Bis zu 7000 Euro je Tonne für die Verbrennung von sortiertem Styropor würden verlangt. Selbst echter Sondermüll kostet weniger als 2000 Euro je Tonne.”

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Quellen:

Titelfoto: marcin049, pixabay

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