Laut der Umweltbewusstseinsstudie aus dem Jahr 2014 fühlen sich mehr als 20 Prozent durch industrielle bzw. gewerbliche Anlagen in ihrem Wohnumfeld gestört oder belästigt, aber 40 Prozent der Befragten durch Geräusche der Nachbarn. Der Lärm, insbesondere der Infraschall, hat bei den inzwischen rund 800 Bürgerinitiativen gegen Windkraftindustrieanlagen eine große Bedeutung. Sie wächst mit der Zahl der Anlagen. Durch den geplanten Einsatz von Wärmepumpen werden Lärm und Infraschall eine zunehmende Rolle bei den Auseinandersetzungen mit der staatlich verordneten Energiewende spielen.
Der staatlich geplante Boom von Wärmepumpen
Ein aktueller Regierungsentwurf des Klimaschutzplans 2050 sorgt für neuen Gesprächsstoff. Ab dem Jahr 2030 dürfen in neu gebauten Wohngebäuden, vom Mietshaus bis zum Eigenheim am Stadtrand, keine Gas- oder Ölheizungen mehr eingebaut werden – so lautet der Plan. Hausbauer sollen ab 2030 komplett auf fossile Energieträger verzichten.
Als Lösung bieten sich Wärmepumpen an, entweder Luftwärmepumpen, die der Luft die Wärme entziehen, aber Platz brauchen, oder die Erdwärmeheizung, die eine Bodenbohrung voraussetzt.
Der geforderte Niedrigstenergie-Standard sei durch die neueste Verschärfung der EnEV zum 1. Januar 2016 rechnerisch so gestaltet, dass er bei einem normalen Ein- oder Zweifamilienhaus am leichtesten mit einer Wärmepumpe erfüllt werden kann, insbesondere mit einer Luftwärmepumpe.
Rund 60.000 Wärmepumpen werden bereits jährlich eingebaut, nach den neuen Vorschriften rechnet die Branche mit bis zu 200.000. Der europäische Dachverband der Wärmepumpenbranche geht laut Bundesverband Wärmepumpen e.V., dem bekannte Hersteller wie Viessmann, Bosch Thermotechnik, Stiebel Eltron, Hitachi, Fujitsu, LG Electronics, Danfoss und Vaillant angehören, davon aus, dass sich der Bestand in Europa auf 60 Millionen Anlagen erhöhen ließe, “dann könne man das russische Gas, das derzeit zum Heizen verwendet werde, einsparen.” 2015 habe es bei Wärmepumpen europaweit ein Umsatzplus von 10 Prozent gegeben. Das Plus habe zu einem Rekord von knapp 900.000 verkauften Anlagen geführt.
Die Wärmepumpen-Lobby steht bei Fuß. Und nicht nur das. Der Bundesverband erklärt, dass “angesichts des positiven Trends” der Verband in die Offensive gehe. Er fordert eine Abkehr von der Technologieoffenheit beim Umstieg auf Erneuerbare. Die effizienteste und leistungsfähigste Technologie müsse im Mittelpunkt stehen, so Thomas Nowak, Generalsekretär der EHPA (European Heat Pump Association). Damit fordert er eine verstärkte Förderung und Berücksichtigung von Wärmepumpen bei anstehenden Novellen in Brüssel.
Wohnen im Industrielärm – Wärmepumpen und Windkraftindustrieanlagen
Mit der wachsenden Zahl von Wärmepumpen wachsen bereits seit Jahren die Beschwerden von Nachbarn gegen den Lärm. Wie bei allen anderen Fragen zu den Folgeschäden der Energiewende und zu desaströsen sozialen Auswirkungen – bei Erneuerbaren Energien winkt die Bundesregierung generell ab.
Rechtsanwälte berichten über zunehmende Rechtsstreitigkeiten. Durch Wärmepumpen werden Nachbarn zu Gegnern. Beim Verband Haus & Grund kennt man das Problem: “Häufig gibt es auch Probleme mit der Lärmentwicklung und Ärger mit den Nachbarn”, sagt Corinna Kodim, Referentin für Energie, Umwelt und Technik beim Eigentümerverband Haus & Grund. “Die Geräteangaben auf dem Papier geben lediglich Auskunft über den Schalldruck unter Normbedingungen, nicht aber, was nachher beim Nachbarn ankommt.” Nachts liege der zulässige Immissionswert für Wohngebiete bei 35 db(A). “Dieser Wert darf am nächstliegenden Fenster nicht überschritten werden.”
Luftwärmepumpen sind weit verbreitetet und vergleichsweise günstig. Die Alternative zu Luftwärmepumpen wären Wärmepumpen, die mittels Tiefenbohrung die Erdwärme nutzen. Sie sind nicht überall erlaubt oder technisch nicht machbar, und wegen der Tiefenbohrung sind die Installationskosten außerdem sehr hoch und riskant.
Quelle: www.laerm-luftwaermepumpen.de
Die Internetseite www.laerm-luftwaermepumpen.de bietet ausführliche Informationen über Luftwärmepumpen, die genehmigungs- und abnahmefrei überall aufgestellt werden dürfen, da sie als Nebenanlagen gelten.
Die Folgen der Lärmschädigungen stimmen mit denen von Windkraftopfern überein: “Körperliche und nervliche Beschwerden wie – rhythmischer Schalldruck, der auf Dauer zum Schmerz wird – Herzrasen -absolute Schlaflosigkeit (nur mit Tabletten ein paar Stunden) – Übelkeit – Dröhnen in den Ohren, Kopfschmerzen – alle Nervenstresssymptome sowie die Angst vor jeder neuen Nacht werden immer schlimmer und bestehen seit fast einem Jahr zu jedem Tag, zu jeder Nacht.”
www.windwahn.de: “Nur wenn deutlich wird, dass Infraschall und tieffrequenter Lärm immer mehr Menschen betrifft, wird er endlich ernst genommen. Denken Sie dran: Wir sitzen alle in einem Boot – Wir leiden alle an den gleichen Symptomen – Wir werden alle krank! Ob durch Infraschall emittiert durch WKA, durch LWP, Kühlaggregate oder Geothermiepumpen…”
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