Erklärtes Ziel grüner Politik ist die Verelendung des eigenen Volkes

Deutschlands Ampelregierung hat sich in eine Situation manövriert, die sich möglicherweise bereits in wenigen Monaten als ausweglos erweisen könnte. Obendrauf auf eine “Klimapolitik”, die das Land sowieso innerhalb weniger Jahre in den Ruin treiben wird, hat man sich auf ein extrem riskantes militärisches Abenteuer eingelassen. Russland, das sich schon länger existenziell bedroht fühlt, wurde zu einem Krieg provoziert, der für uns alle böse enden könnte.

Von Günther Leudinger

Das Gewerkschaftshaus in Odessa. Hier ermordete ein russenfeindlicher Mob 48 Menschen, die gegen die Maidan-Putschisten protestierten, indem man sie ins Feuer trieb.
Bild: Yuriy Kvach, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Die Ziele radikaler und gefährlicher politischer Bewegungen werden meist ziemlich offen dargelegt. So ließen die Nazis schon lange vor ihrer Machtergreifung keinen Zweifel daran, dass sie rassistisch, judenfeindlich und kriegslüstern waren.

Revolutionäre Parteien wie die Kommunisten sagten in aller Regel klar, dass sie einen gewaltsamen Umsturz anstrebten, und Separatisten lassen selten Zweifel daran, dass sie sich von dem Land, dem sie Unterdrückung vorwerfen, trennen wollen.

So gut wie allen diesen politischen Strömungen war bisher jedoch gemeinsam, dass sie für das eigene Volk eine bessere Zukunft mit mehr Wohlstand und mehr Freiheit anstrebten.

Grundgesetz

Auch die ukrainischen Truppen begehen Gräuel an Zivilisten: Aus einem Artikel in der Schweizer „Handelszeitung“ vom 25.08.2014

Uns soll es künftig schlechter gehen als heute

Das Gesicht des Krieges: Vietnamesische Zivilistin (Foto: Philip Jones Griffiths, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Anders verhält es sich dagegen mit der modernen „grünen“ Politik, zu der sich längst alle wesentlichen politischen Parteien Deutschlands einschließlich der CDU und der FDP bekennen. Sie wollen, dass es dem eigenen Volk weniger gut geht.

In deren Gedankenwelt wird dem angeblich gefährdeten Klima und dem Tierwohl mehr Bedeutung beigemessen als der eigenen Bevölkerung. Denn genau darauf läuft der 1994 neu ins Grundgesetz eingefügte und 2002 um das Tierwohl erweiterte Artikel 20 a GG hinaus. Er ermöglicht es, die Interessen der Bevölkerung unter Verweis auf eine angeblich klimabedingte Gefährdung künftiger Generationen einzuschränken.

Was sich tatsächlich hinter diesen schwammigen Formulierungen verbirgt, zeigen die seit Jahren erhobenen Forderungen grüngefärbter Politiker: 5 Mark für den Liter Benzin, vegane Ernährung statt Fleisch, Fahrrad statt Auto, mehr Flüchtlinge, weniger Wohnraum, weniger Heizung, weniger Warmwasser, weniger Urlaub, weniger Einkommen….

Der Krieg als Vater aller Einschränkungen

Jeder Krieg ist hässlich: Vietnam, My Lai-Massaker, Copied from Krysstal.com, “The Acts of the Democracies” (Foto: Ronald L. Haeberle, Public Domain)

Und mittlerweile auch Krieg statt Frieden: Grüne und grüngefärbte Politiker haben uns bereits in zwei völkerrechtlich nicht legitimierte Kriege in Jugoslawien und in Afghanistan verwickelt und schicken deutsche Soldaten inzwischen sogar in ebenso sinnlose wie gefährliche Konfrontationen in Afrika und Asien.

Das Glanzstück dieser Politik ist jetzt unsere Verstrickung in den hässlichen Krieg in der Ukraine.

Hierbei handelt es sich um ein riskantes Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

Gefährliche Unbedarftheit der Nachkriegsgeneration

Bis vor wenigen Jahren gab es in den Führungsetagen westlicher Politik noch Persönlichkeiten, welche die Bitterkeit des Krieges erlebt hatten und entsprechend zurückhaltend waren. Doch diese Generation ist inzwischen weitgehend durch ebenso forsche wie naive Jungspund:Innen abgelöst worden. Das Ergebnis ist der aktuelle Krieg in der Ukraine. Während die Verantwortung hierfür durch eine geschickte Medienregie allein den Russen in die Schuhe geschoben wird, haben besonnene Altpolitiker wie Helmut Schmidt oder Henry Kissinger schon vor Jahren vor den Risiken einer gedankenlosen Expansionspolitik des Westens gegenüber Russland gewarnt.

So sagte Helmut Schmidt bereits 2014 in einem Interview mit der BILD-Zeitung:

„[Brüsseler Kommissare] mischen sich auch zu sehr in die Weltpolitik ein, obwohl die meisten Kommissare davon kaum etwas verstehen. Das jüngste Beispiel ist der Versuch der EU-Kommission, die Ukraine anzugliedern. Und dann auch noch Georgien an sich zu ziehen. Zur Erinnerung: Georgien liegt außerhalb Europas. Das ist Größenwahnsinn, wir haben dort nichts zu suchen….die Gefahr, dass sich die Situation verschärft wie im August 1914, wächst von Tag zu Tag.“

Und zum gleichen Thema warnte Henry Kissinger in einem Beitrag der „Washington Post“ vom 5. März 2014:

„In der öffentlichen Diskussion über die Ukrainegeht es nur um Konfrontation. Aber wissen wir, wohin uns das führen wird? In meiner Lebensspanne haben wir [Anm.: gemeint sind die USA] vier Kriege mit großem Enthusiasmus und breiter öffentlicher Unterstützung begonnen, und bei allen wussten wir später nicht mehr, wie wir sie beenden sollten. Aus dreien hiervon haben wir uns einseitig zurückgezogen. Dabei besteht die Herausforderung bei einem solchen Unterfangen darin, wie man es beendet, nicht darin, wie man hineingeht“.

Im Dezember des gleichen Jahres wies Kissinger in einer Rede vor dem Forum des Osloer Friedensnobelpreises darauf hin, welch ein tief gespaltenes Land die Ukraine ist:

„Der Westen ist überwiegend katholisch, der Osten Russisch-Orthodox. Der Westen spricht Ukrainisch, der Osten überwiegend russisch. Jeder Versuch eines dieser Flügel des Landes, den anderen zu dominieren – wie es versucht wurde – würde wahrscheinlich zu einem Bürgerkrieg oder einer Aufspaltung des Landes führen. Jeder Versuch, die Ukraine in eine Ost-West-Konfrontation hineinzuführen, würde jegliche Aussicht auf eine Einbindung in ein kooperatives internationales Verhältnis zwischen Russland und dem Westen – und insbesondere zwischen Russland und Europa – auf Jahrzehnte hinaus zerstören“.

Sauberer Krieg? Niederländische Panzerhaubitze 2000 im Einsatz in Afghanistan (Bild: Gerben van Es/Ministerie van Defensie, Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)

Unsere modernen Pandora-Politiker

Unsere heutige Politikergeneration hält sich offenkundig für klüger als diese „alten weißen Männer“. Man sah in der Auseinandersetzung mit Russland eine Chance, sich von ungeliebten fossilen Energien zu verabschieden. Es war die deutsche Ampelregierung, welche die fertig gebaute Erdgasleitung North Stream II stillsetzte, es ist die SPD, die Gerhard Schröder deswegen sogar aus der Partei ausschließen will.

Die Klingbeils, Baerbocks, Strack-Zimmermanns, von der Leyens, Röttgens und Bidens haben die Büchse der Pandora geöffnet, als sie Russland in der Ukrainefrage so in die Enge trieben, dass es in einer Art Verzweiflungsakt beschloss, sämtliche Ergebnisse seiner über viele Jahre auf Kooperation mit dem Westen ausgerichteten Politik aufzugeben. Hierfür nimmt Moskau sogar in Kauf, dass die Ergebnisse eines jahrzehntelangen Aufbaus von Investitionen und Kundenbeziehungen im Wert von Billionen Dollar verloren gehen.

Man mag von der Kreml-Führung halten was man will, aber sie besteht weder aus Fanatikern noch aus Idioten. Leichten Herzens wird man die Entscheidung zum Eintritt in diese kriegerische Auseinandersetzung wohl kaum getroffen haben.

Schweißarbeiten an der Pipeline Nord Stream I (Bild: Bair175, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Für aktuelle Gasprobleme ist allein Deutschland verantwortlich

Inzwischen tobt der Krieg mit allen zu jedem Krieg gehörenden Scheußlichkeiten schon seit mehr als vier Monaten. Dass man im Westen jetzt entsetzt tut, ist angesichts der Gräuel, die auch unsere hehren westlichen Soldaten regelmäßig und bis in die jüngste Vergangenheit verübt haben, nichts als pure Heuchelei. Die Mahnungen von Hr. Kissinger über das Problem mit dem Beenden von Kriegen zeugen heute von einer fast schon prophetischen Weitsicht.

Die Ukraine hat sich nach anfänglichen Erfolgen trotz aller Waffen- und Finanzhilfe des Westens festgerannt. Nach den triumphalen Siegesmeldungen der ersten Wochen, als westliche Hightech-Waffen von den anstürmenden Russen einen fürchterlichen Blutzoll forderten, bewegen sich die Fronten jetzt im Schneckentempo. Das Geschehen erinnert fatal an die entsetzlichen Materialschlachten vor Verdun, wo unzählige Söhne und Väter auf beiden Seiten für winzigste Landgewinne elend verbluteten.

Zerstörung als Strategie: Meldung im „Blick“ vom 15.6.2022

Allerdings geht es jetzt wieder rückwärts. Die Ukraine kann nicht mehr verbergen, welch massive Verluste sie durch die drückende artilleristische Überlegenheit der Russen Tag für Tag hinnehmen muss. So viele Waffen, wie Hr. Selenskyi fordert, kann ihm der Westen gar nicht liefern, und selbst wenn er dadurch die Initiative wieder gewinnen könnte, ist ein schneller Sieg unwahrscheinlich. Russland wähnt sich mit dem Rücken zur Wand, und was das bedeutet, haben sowohl Napoleon in Moskau als auch die deutsche Wehrmacht vor Leningrad und Stalingrad bitter erfahren müssen.

Zeit und Winter als Gegner des Westens

Was man im Kreml augenscheinlich viel besser einschätzen kann als seitens unserer klimarettungsbeflissenen Politiker, ist die Achillessehne des Westens: Die fundamentale Abhängigkeit des europäischen und insbesondere des deutschen Stromversorgungsystems vom günstigen russischen Erdgas.

Bei einem Brand lassen sich Windenergieanlagen wegen ihrer Bauhöhe nicht löschen (Foto: Privat)

Historiker der Zukunft werden lange darüber rätseln, wie man in unseren Führungsetagen so blind gegenüber den Realitäten der eigenen Energie- und Stromversorgung sein konnte.

Das entscheidende Problem ist der in Deutschland aufgrund des Klimarettungsbestrebens inzwischen weit fortgeschrittene Anteil ständig massiv schwankender Stromerzeugung aus Wind und Sonne. Die immer extremer werdenden Schwankungen dieser beiden Erzeugungsmethoden müssen durch immer schnellere Reaktionen von Reservekraftwerken aufgefangen werden. Das können jedoch nur schnellstartfähige Erdgaskraftwerke, die innerhalb von wenigen Minuten hoch oder herunter geregelt werden können. Und deren Betriebsstoff – das Erdgas – fehlt uns, weil wir die bisher sichere Versorgung durch Russland über Bord geworfen haben.

Zum bisherigen Preis bekamen wir es nur von dort, mit hoher Zuverlässigkeit und sehr langfristigen Verträgen. Jetzt schießt bei uns die Inflation nach oben, und die Meldungen aus der Wirtschaft zeugen von sich ausbreitender Panik.

Kohlekraftwerke können Erdgas nicht ersetzen

Jetzt rufen klimabesessene, aber technisch völlig naive deutsche Politiker danach, statt Gaskraftwerken halt Stein- UND Braunkohlekraftwerke als Lückenfüller einzusetzen.

Doch Strom ist nicht gleich Strom. Diese Leute haben keine Ahnung davon, dass im Netz Erzeugung und Bedarf innerhalb von Millisekunden ausgeglichen werden müssen. Braunkohlekraftwerke sind für die Grundlast ausgelegt und reagieren wegen ihrer riesigen Massen auf Lastwechsel ziemlich träge. Steinkohlekraftwerke sind für die Mittellast ausgelegt, aber alles, was unter der halben Stunde liegt, fällt auch ihnen schwer. Auch die Gas-und-Dampf-Gaskraftwerke mit ihrem hohen Wirkungsgrad von 60 % brauchen recht lange, um auf Lastsprünge zu reagieren.

Kurze Reaktionszeiten bieten nur die reinen Gaskraftwerke, die innerhalb von Minuten herauf- oder heruntergefahren werden können. Sie haben jedoch bauartbedingt nur etwa 30 % Wirkungsgrad. Was das kostenmäßig bedeutet, wenn wir Erdgas künftig nur noch zum geschätzt sechsfachen Preis kaufen können, werden unser aktuellen Politgrößen spätestens im Winter merken, wenn es zu einer längeren Dunkelflaute kommen sollte.

Kernkraft ist schon längst aus dem Spiel

Solaranlagen liefern im Winter kaum und nachts gar keinen Strom (Foto: Privat)

Von dem angeblichen Joker „Kernkraftwerke“, von dem im Moment auch noch ständig die Rede ist, braucht man gar nicht erst zu reden. Erstens steht deren weitere Verfügbarkeit in den Sternen, und zweitens sind auch Kernkraftwerke für die Grundlast ausgelegt. Wie für Kohle-, Braunkohle- und GUD-Kraftwerke gilt auch für sie, dass ein LKW nun mal kein Porsche ist. Man kann zwar versuchen, sie in dieser Weise zu betreiben, doch werden dabei Verbrauch ebenso wie Verschleiß in astronomische Höhen schnellen.

Der Kreml hat alle Zeit der Welt

Gerade die Politiker der Grünen, die ihre frühere Antiimperialismus-Linie gegen extreme Amerikahörigkeit eingetauscht haben, werden merken, dass sie dabei sind, sich bis zum Hals in die Bredouille zu fahren.

Es macht fassungslos, diese früheren Pazifisten, Palästina-Unterstützer und Polizistenschläger (Joschka Fischer) zu sehen, die uns heute möglichst schnell zum möglichst vollständigen Endsieg über das böse Russland führen wollen. Sie verdrängen völlig, dass es sich hier nicht um berittene Mongolenhorden, sondern um einen militärtechnisch ernstzunehmenden Gegner handelt, der zudem atomar bis an die Zähne bewaffnet ist.

Russland hat gegen Napoleon und gegen die deutschen Truppen im II Weltkrieg immer auf den Winter zählen können. Es spricht alles dafür, dass unsere Energieprobleme zum Winter hin massiv zunehmen werden. Für Russland war in Kriegszeiten „Winter is coming“ in der Regel eine Botschaft der Hoffnung, für Europa könnte sie zum Alptraum werden. Würde eine frierende deutsche Nation mit einer zusammenbrechenden Wirtschaft eine solche Auseinandersetzung wirklich durchstehen?

Und der „grüne Wasserstoff“?

Der aktuelle grüne Hype zum Thema „grüner Wasserstoff aus fernen heißen Ländern“ steht möglicherweise auf einer Stufe mit dem dortigen Phänomen der „Fata Morgana“. Schon der lächerliche Wirkungsgrad von 25-30 % bedeutet, dass man vier kWh Strom benötigt, um aus dem Gas in einer Turbine eine einzige kWh wieder zu gewinnen. Bei einem aktuellen kWh-Preis von über 30 ct. käme man also auf mehr als 1 € pro kWh wieder erzeugtem Strom.

Speicherung und Lagerung sind viel schwieriger als bei Erdgas und würden den Bau einer völlig neuen Pipeline- und Speicher-Infrastruktur erfordern. Auch müssten völlig neue Transportschiffe gebaut werden, die viel aufwändiger wären, denn die Verflüssigungstemperaturen sind viel tiefer als beim Erdgas. Solch tiefe Temperaturen bedingen extremen Aufwand für Kühlung, Isolation und Material. Die Erdgas-Tankerflotte auf den Meeren mit Kapazitäten bis zu 177.000 Kubikmetern ist dafür nicht nutzbar. Es gibt für Wasserstoff derzeit nur ein Versuchs-„Schiffchen“ in Japan, dessen Kapazität um einen Faktor von etwa 100 unter dem aktueller Erdgastanker liegt. Man müsste eine komplett neue Tankerflotte zunächst entwickeln und dann bauen. Das geht nicht mal so eben von heute auf Morgen.

Weiteres Problem ist die Tatsache, dass die heute erhältlichen Erdgas-Kraftwerke nicht mit Wasserstoff betrieben werden können. Wasserstoff brennt viel „heißer“ als Erdgas. Bisher gibt es nach einer aktuellen Meldung von General Electric erst eine Turbine in der Kategorie über 100 MW, die 15-20% Wasserstoff-Beimischung zum Erdgas verkraften kann. Bis man sich den gewünschten 100 % nähern kann, muss sicher noch viel Wasser den Rhein herunterfließen.

Quellen:

https://www.foxnews.com/media/flashback-2014-washington-post-column-henry-kissinger-russia-ukraine

https://www.blick.ch/ausland/dahinter-steckt-eine-gefaehrliche-strategie-deswegen-kaempft-die-ukraine-unerbittlich-um-tote-staedte-id17578332.html

https://www.handelszeitung.ch/politik/donezk-zivilisten-im-bombenhagel-657601

Titelbild: Till Hardenbicker, “Armut – unbemerkt von den Massen”, piqs.de


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