Lücken in den Nachrichten sind befremdlich
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Nutznießer sind in diesem Fall die Medien, die einem beliebigen Streit Fremdenfeindlichkeit unterstellen. Die journalistische Spitze ist notorisch gegen die AfD, deren Anhänger und gegen jeden Kritiker der chaotischen Einwanderungspolitik gerichtet. Weil Ausländer nicht fremdenfeindlich sein können, denn sie sind ja selbst Fremde im Land, werden tätliche Übergriffe von Ausländern gegen Ausländer dennoch als fremdenfeindlich bezeichnet. Und weil die Differenzierung offenbar zu kompliziert ist, werden Nachrichten sinnverzerrend gekürzt, um weiterhin ein bestimmtes Feindbild pflegen zu können. Dies ist befremdlich, aber inzwischen zur Gewohnheit vieler Journalisten geworden.
Ein Beispiel aus Berlin. Ein kurzer, eigentlich unbedeutender Beitrag in der Welt und in anderen Nachrichten wirft ein Schlaglicht auf die seltsamen Methoden der Berichterstattung in den Medien. Durch Weglassen wichtiger Informationen entsteht eine neue Realität. In dem Beitrag heißt es: “Eine Frau mit einer Burka ist in Berlin von einer anderen Frau angegriffen und ausländerfeindlich beleidigt worden. Die Täterin riss dem 28-jährigen Opfer in einem Supermarkt am Innsbrucker Platz in Schöneberg die Burka vom Kopf und verletzte sie dabei am Kopf, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Die Angreiferin folgte der 28-Jährigen aus dem Supermarkt und soll sie draußen weiter beleidigt haben. Zeugen alarmierten die Polizei, die die 54-jährige mutmaßliche Täterin festnahm. Gegen sie wird wegen des Verdachts der fremdenfeindlichen Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.”
Die Manipulation
Der Buchautor und Publizist Ramin Peymani schrieb zu dem Bericht in der Welt auf seiner Facebookseite: “In Berlin hat eine Frau aus einem muslimischen Land einer anderen muslimischen Frau die Burka heruntergerissen. Die entscheidenden Details erfährt man freilich nur, wenn man intensiv selbst recherchiert. Statt Herkunft und Religion der Täterin wenigstens in der Unterzeile oder im Vorspann zu erwähnen, werden die Leser mit dem plakativen Hinweis auf eine “fremdenfeindliche Tat” auf die falsche Fährte gelockt. So funktioniert Journalismus in Deutschland.”
Ramin Peymani stammt aus dem Iran. Er ist Landesgeschäftsführer bei Junge Liberale JuLis Hessen und Kreistagsmitglied der FDP im Main-Taunus-Kreis. Peymani studierte Wirtschaftsinformatik, arbeitete für die Citibank und Goldman Sachs und war mehrere Jahre lang für den Deutschen Fußball-Bund tätig. Anfang 2018 erschien sein neues Buch “Hexenjagd“.
Lückenpresse
Die nahezu gleichlautenden Texte in der Welt, dem Focus und dem Tagesspiegel gehen offenbar auf eine Meldung der dpa zurück. Diese Nachricht wurde jedoch um einen wichtigen Fakt gekürzt. Nur in Berliner Regionalzeitungen und Regionalteilen der überregionaler Presse, so zum Beispiel im Focus, Nachrichten, Regional, Berlin, heißt es: “Die Verdächtige kommt aus Aserbaidschan am Kaspischen Meer, ihre Staatsangehörigkeit ist ungeklärt.” Wer diese Zeilen nicht liest oder zu lesen bekommt, wird darüber hinweggetäuscht, dass mit der unkontrollierten Masseneinwanderung auch neue Inhalte und Formen der sozialen Auseinandersetzungen eingewandert sind. Das haben die Politiker offenbar nicht bedacht.
Damit müssten sich ernst zu nehmende, qualifizierte Journalisten auseinandersetzen. Aber durch gezieltes Verschweigen wesentlicher Informationen schlägt sich die Presse auf die Seite der Politiker. Die Bezeichnung “Lückenpresse” hat sie redlich verdient. “Die Moderatorin” von “Welt Community Moderator” schaltet sich in die Leserdebatte ein, ignoriert aber die Hinweise auf die ausländische Herkunft der Täterin. In ihrer Replik auf einen Leserkommentar belehrt sie stattdessen alle Leser über das Recht auf freie Religionsausübung. In der dpa-Meldung ist von einem religiösen Motiv der Täterin nichts zu lesen.
Titelfoto: jusch