Beobachtungen aus dem Revier
Flammenwerfer

Elon Musk – Flammenwerfer gegen Zombies

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Elon Musk, der Hans Dampf in allen technologischen Gassen, will eigentlich auf den Mars. Entwicklungshilfe für das Projekt, das eine Million Menschen in kürzester Zeit auf den Mars schicken will, soll unter anderem die von Musk gegründete Tunnelbaufirma The Boring Company (TBC) leisten. Boring heißt übersetzt nicht nur bohren, sondern auch langweilig. Der Sitz des Unternehmens ist in Kalifornien, auf dem Gelände von SpaceX.

Langweilig ist mittlerweile die ständige Flucht Elon Musks vor dem drohenden finanziellen Kollaps seiner Projekte und dem Ende des Hypes, der eigentlich mit einem elektrisch betriebenen Personenkraftwagen begann.

 

The Boring Company (TBC)

Die Boring Company finanziert sich unter anderem durch Merchandising. Nach dem erfolgreichen Verkauf von 50.000 Baseballkappen zu je 20 Dollar das Stück wird eine neue Auflage des Kassenschlagers für Ende  Februar 2018 angekündigt. Nett, aber langweilig. Musk wäre aber nicht Musk, wenn es ihm nicht gelänge, das müde grüne Blut zum Kochen zu bringen. Und was wäre dazu geeigneter, als ein Flammenwerfer?

Umweltschonend? Naturschützend? Nachhaltig? – Ach, vergesst das endlich! (→ Der “Klimawandel” hat seine Schuldigkeit getan, er kann bald gehen)

Mit aktiviertem Flammenwerfer rennt Elon Musk lachend auf einen Kameramann zu. Dazu schreibt er auf Instagram: “Nicht nachmachen! Außerdem will ich klarstellen, dass ein Flammenwerfer eine super schreckliche Idee ist. Kauft auf keinen Fall einen. Außer ihr mögt Spaß.”

Grünes Geld im Überfluss?

Die folgenden Worten Elon Musks trafen offenbar die gelangweilte, gut betuchte Gaga-Fraktion mitten ins Herz: “Kaufen Sie einen überteuerten Feuerlöscher der Firma Boring Company! Sie können definitiv eine für weniger woanders kaufen, aber diese kommt mit einem coolen Aufkleber und der Knopf ist bequem riiight oben.” (“Buy an overpriced Boring Company fire extinguisher! You can definitely buy one for less elsewhere, but this one comes with a cool sticker and the button is conveniently riiiight above.”)

Der Flammenwerfer wurde nach Angaben der Boring Company 20.000 mal verkauft und hätte damit Musk innerhalb weniger Stunden einen kleinen Geldsegen in Höhe von 10 Millionen US-Dollar beschert. Dass Musks Flammenwerfer inzwischen zu Lifestyle-Wucherpreisen von bis zu 20.000 US-Dollar bei eBay verkauft werden, scheint kein Gerücht zu sein.

 

Auf in den Kampf gegen Zombies

Auf Twitter schrieb Musk: „Wenn die Zombie-Apokalypse passiert, wirst du froh sein, einen Flammenwerfer gekauft zu haben. Er ist gegen Horden von Zombies wirkungsvoll, oder du erhältst dein Geld zurück.“

Wer sind die Zombies? Diejenigen, die in gutem Glauben an den Klimaschutz dem Elektromobil-Hype und dem Klimawandel-Schwindel auf den Leim gegangen sind? Oder Flammenwerfer für wütende Tesla-Aktionäre?

Probleme könnte es beim Versand des Flammenwerfers geben. So twitterte Musk am Freitag, dass sich einige Zollbehörden weigerten, Flammenwerfer zu versenden. Musks Lösung: „Wir nennen es einfach ‚kein Flammenwerfer’“. Pragmatisch, oder nicht?

 

“Der sicherste Flammenwerfer der Welt”

Auf der Boring Company Website wird das Gerät unter anderem als “der sicherste Flammenwerfer der Welt” betitelt, der “Schwung in jede Party” bringe.

Wikipedia hat drei verschieden aussehende Prototypen des Geräts entdeckt. Sie basieren demnach offenbar auf dem Softair-Gewehr CSI S.T.A.R. XR-5, an dem vorne ein Gasbrenner montiert wurde. Auf einem davon sei auch eine Flüssiggasflasche montiert. Der Flammenwerfer sei eine Anspielung auf eine Filmszene in Spaceballs, in der „Yoghurt“ unter anderem einen Flammenwerfer als Merchandising-Artikel anpreise. Bereits während des Baseballkappenverkaufs habe Elon Musk auf eine Frage nach dem Finanzierungsmodell der Boring Company halb scherzhaft geantwortet, das „echte Geld“ komme vom Merchandising, wie er es aus dem „Dokumentarfilm“ Spaceballs gelernt habe.

Beim Thema Lifestyle und Merchandising wird die Bunte Lifestyle Presse auch bei technischen Fragen hellhörig. Die Zeitschrift Gala (“Stars, Beauty & Fashion, Lifestyle, Royals”) berichtet in der Rubrik “Stars” über Musks “Goldenes Näschen dank Flammenwerfer”.

Das goldene Näschen zielt, schlau wie es ist, nicht nur auf die Lifestyle-Generation ab. Ein wenig Nostalgie und Kultur vergrößern den Kreis der Adressaten. Beworben wird das Merchandising Produkt Kappe auf der Homepage von Boring Company mit einem Youtube Video und dem Lied von Edith Piaf – Non, je ne regrette rien – (original)  “Nein, ich bedaure nichts”.

 

Sag’s auf grünisch!

Was sollte Elon Musk auch bedauern? Kaum jemand hat je zuvor, ausgenommen vielleicht der Papst, die Welt so gekonnt an der Nase herumführen können wie er. Egal, was kommen wird, er persönlich hat seine Zeit genutzt.

Wenn Elon Musk mit seiner Tunnelbau-Technologie, die eventuell auch auf dem Mars zum Einsatz kommen könnte, wo er beabsichtigt, eine autarke Marskolonisation zu bilden, in einer Rakete ins All entschwindet, wissen wir: Die Welt hat fertig! Oder auf grünisch: “Hurra, die Welt geht unter”.

 

 

Faina Faruz

In einem Gespräch mit Wired erläutert Manfred König, Tunnelbau-Experte und Herausgeber des Fachmagazins GeoResources, warum Elon Musks Tunnelbau-Projekt wie Stuttgart 21 enden könnte.

Titelfoto: Skitterphoto, pixabay

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