Katarina Barley (SPD) sieht die Radioaktivität
Greta sieht das CO2 und Katarina sieht die Radioaktivität! Ein unschlagbares Duo im Kampf gegen die Erderwärmung.
Katarina Barley (SPD) ist Spitzenkandidatin der SPD für die Europawahl 2019. Weil die Juristin von ihrem Wahlkreis aus “die rauchenden Meiler von Cattenom sehen” kann, steht für sie fest: “Atomkraft ist für mich ein No-Go.” Sie sagt: “Ich möchte, dass es mittelfristig gar keine Atomkraftwerke mehr in Europa gibt.” Sie möchte das! Weil sie nicht weiß, dass Kühltürme von Kernkraftwerken keine Holzkohle-Meiler sind und das, was wie Rauch aussieht, lediglich Wasserdampf ist?
Hybris weist die Volljuristin von sich. Der gleichzeitige Ausstieg aus der Atomkraft sei “sehr ambitioniert, klar!”, sagt Katarina Barley in einem Interview mit der Zeitschrift Die Welt. Aber Zweifel am Gelingen hat sie nicht.
“Drei Generationen haben Atomkraft genutzt, und 30.000 Generationen müssen sich mit dem Müll herumschlagen, der dabei entstanden ist”, sagt die Nicht-Fachfrau und demonstriert mit ihrer Aussage, warum sie nicht wählbar ist. Sie outet sich als eine Ewiggestrige, die neue Entwicklungen im Bereich der Kernenergie aus ideologischen Gründen einfach ignoriert. Wäre sie auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft, würde sie sich an der Stimmungsmache gegen die Kernenergie nicht beteiligen und wissen, dass es ein Recyclingsverfahren für den “Atommüll” gibt und er bereits zu Strom recycelt wird.
Katarina Barley weicht der Antwort auf die Frage, ob sie sich im Klaren darüber sei, dass Deutschland Atom- und Kohlestrom weiterhin beziehen wird, nämlich von anderswo her, aus. “Bei der Speicherung und Verteilung von regenerativer Energie müssen wir noch besser werden”, sagt sie statt dessen.
Eine Frau für Europa sollte wissen, dass es keine Großspeicher gibt, die “noch besser” werden könnten. Jetzt und in absehbarer Zeit nicht. Deutschland hat keine bezahlbaren und ökologisch vertretbaren Speicher für den zufällig entstehenden Stromüberschuss aus Wind- und Solarenergie vorzuweisen. Dem staunenden Volk werden zwar permanent neue Ideen für Großspeicher präsentiert, damit es bei Laune bleibt, aber es gibt kein Projekt, das realisierbar wäre.
Katarina Barley, die seit 2010 Mitglied im Landesbeamtenbeirat von ver.di ist, beharrt darauf, “unseren Wirtschaftsstandort auch mit energieintensiven Betrieben ohne Atomkraft zu betreiben.”
Und weil Katarina Barley wegen ihrer leidvollen Erfahrung mit dem Wasserdampf über Cattenom den Wunsch hegt, dass es mittelfristig gar keine Atomkraftwerke mehr in Europa gibt, müssen wir, sagt sie, “den Ländern, die bisher noch auf Kernkraft setzen, beweisen, dass wir in Deutschland beides hinkriegen.” Wir? Im Europaparlament wird die Abgeordnete jedenfalls dafür sorgen, dass die Strompreise für Deutschland in die Höhe treiben und den Exodus der Industrie aus Deutschland beflügeln.
Franz Aarhus
Titelfoto: 22carats, pixabay – Cattenom