“Taharrush Gamea” – je eher ihr wisst, was es bedeutet, um so besser!

“Zwei Frauen von 17 Männern belästigt” – lautet die Überschrift eines aktuellen n-tv-Artikels über einen sexuellen Massenübergriff in Freiburg. Drei Verdächtige konnten gefasst werden: Junge Männer aus Gambia, 17, 19 und 20 Jahre alt, Asylbewerber, zwischen November 2015 und Februar 2016 nach Deutschland eingereist. Die Bezeichnung “Taharrush Gamea” wird in dem Artikel nicht erwähnt, obwohl die Ereignisse in Köln und anderen Städten Deutschlands bereits ein Licht auf diese besondere Form sexueller Gewalt geworfen hatten.

Taharrush Gamea

“Das Phänomen “Taharrush Gamea” ist in Deutschland angekommen”, schrieb zehn Tage nach den schrecklichen Vorfällen in der Kölner Silvesternacht Die Welt. Es schien zunächst ein Einzelfall mit rund 1000 Beteiligten zu sein. Erst nach und nach erfuhr die Öffentlichkeit, dass Köln nicht die einzige Stadt in Deutschland war, in der es in der Silvesternacht zu sexuellen Massen-Übergriffen gekommen war, ausgeübt von Migranten.

Die Politiker schienen aus den Kölner Ereignissen Lehren ziehen zu wollen. Noch Anfang Juli beteuerte die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei ihrer Zeugenaussage im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht: “Es wurde – und es wird auch – nichts unter den Teppich gekehrt oder vertuscht.” Keine drei Monate später, am 26.10.2016, verweigerte sie jedoch  dem Untersuchungsausschuss die Herausgabe interner Dokumente.

Wiederholungen und Nachahmer

Jede Verzögerung der Aufarbeitung der gemeinschaftlich begangenen sexuellen Belästigung von Frauen in der Öffentlichkeit dient nicht den Frauen, sondern den kriminellen Straftätern, schafft Wiederholungen und Nachahmer.

Die sexuellen Übergriffe durch Gruppen (Taharrush) sind keine Einzelfälle. Bis Juni sind insgesamt 120 Fälle durch Presse- und Polizeimeldungen belegt, wobei diese Zahlen nur ein Bruchteil der Straftaten sein dürften, die täglich begangen und der Öffentlichkeit von der Polizei mitgeteilt werden. Bei 77 Übergriffen waren die Opfer Frauen, bei 23 Übergriffen waren die Opfer Kinder und Jugendliche. “XY-Einzelfall” sammelt bei Facebook und Twitter “Polizei- und Nachrichtenmeldungen über übergriffige Flüchtlinge und Migranten”, betont aber, dass es keinen Generalverdacht gebe. Die Betreiber distanzieren sich ausdrücklich “von jeglichen rechtsradikalen und sonstigen diskriminierenden Kommentaren und Stellungnahmen” und meinen: “Die vielen Probleme müssen auf den Tisch.”

Seitz

Auf den Tisch müssen auch die unfassbaren Urteile, die zu Gunsten der Täter gefällt werden. Für eine sadistische Gruppenvergewaltigung an einer 14-Jährigen kamen vier von fünf Tätern, Migranten, mit Bewährungsstrafen davon. Der älteste von ihnen, 21 Jahre alt, verhöhnte das Gericht. Die Zeit beobachtete den Prozess: “Als alles vorüber ist, steht er auf. Er dreht sich zu den Zuschauern um, reckt die Arme in die Höhe. Er ruft etwas auf Serbisch zu seiner Familie im Zuschauerraum. Dann macht er Gesten. Er deutet auch eine Sexbewegung an und grinst. Die Show ist erst vorbei, als ein Justizbeamter ihn in die Haft abführt.” Bisher lehnen 88.661 Unterstützer auf Change.org das Urteil des Hamburger Landgerichts ab, und die Staatsanwaltschaft hat Revision gegen das Urteil  eingelegt.

Am 24. Oktober 2016 meldete die Bundespolizei einen sexuellen Übergriff von 17 Männern auf zwei Frauen. Dem äußeren Erscheinungsbild nach waren die Männer afrikanischer Herkunft. n-tv berichtet, dass die Frauen laut Polizeibericht von den Männern “umringt und unsittlich am Bauch, an der Brust sowie im Genitalbereich berührt” worden seien. Einige Männer aus der Gruppe hätten auch versucht, die Frauen zu küssen. Ein unbeteiligter Mann, der den Frauen helfen wollte, sei aus der Gruppe heraus körperlich angegriffen worden.” Drei Hauptverdächtige seien vorläufig festgenommen worden, aber wieder auf freiem Fuß. Die Verdächtigen seien nach Angaben der Polizei “polizeilich bekannt” und von den Opfern “eindeutig als tatbeteiligte Personen identifiziert” worden. Zwei seien abgelehnt worden, beim dritten Mann laufe das Asylverfahren noch.

Sex-Flash-Mob „el-Taharrush“

Das Bundeskriminalamt (BKA) kennt das Phänomen “taharrush gamea” bereits aus einigen arabischen Ländern. Die Bundesregierung wusste und weiß, wen und was sie mit ihrer “nach oben offen”-Politik importiert hat. Sie überlegt noch immer ein Konzept, wie sie Übergriffe wie die in Köln, Kassel, Hamburg, Stuttgart, Bielefeld, Freiburg usw. ahnden soll.

Bei den Massen-Angriffen gegenüber Frauen auf öffentlichen Plätzen, die in einigen arabischen Ländern schon seit mehreren Jahren bekannt sind, geht es vom Anstarren und Betatschen bis hin zur Vergewaltigung. Beschrieben wurde der Taharrush erstmals 2012 in Ägypten. Auf dem Tahrir-Platz agierten die Männer als Gruppe und zeigten keinerlei Mitgefühl mit den Opfern, sagt Ilka Eickhof, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Politikwissenschaft an der FU Berlin: “Die Taten ähneln denen in Kriegs- und Krisensituationen, bei denen sexualisierte Gewalt nicht nur Ausdruck eines spezifischen gesellschaftlichen Machtverhältnisses ist, sondern die Vergewaltigung von Frauen zum Symbol der endgültigen Unterwerfung und Demütigung des Gegners wird. Die Gewaltausübung ist ein Angriff auf das Selbst und die Würde des Individuums; sie bewirkt den Verlust der Selbstbestimmung über den eigenen Körper, das Opfer wird de-personalisiert.” Der Ablauf sei bei allen Übergriffen ähnlich: „Die Übergriffe laufen meist so ab, dass ein bis zwei Dutzend Männer einen Kreis um eine Frau bilden und sie, um sie kreisend, belästigen. Die Frau wird angefasst, ausgezogen, mit Gegenständen und Händen penetriert, vergewaltigt, ein Entkommen ist nicht möglich“, sagt Ilka Eickhof. Die Qual könne bis zu einer Stunde dauern und beschreibe, was hunderte Frauen in der Silvesternacht durchmachen mussten. Die Täter handelten wie in einem Rausch, und es sei unglaublich schwer, die Frauen aus einem solchen Kreis der Gewalt herauszuholen.

Ägypten nimmt einem DLF-Bericht zufolge einen Spitzenplatz bei den sexuellen Massen-Übergriffen ein, zusammen mit Saudi-Arabien und Afghanistan. Taharrush werde auch aus politischen Gründen eingesetzt, zum Beispiel gegen Frauenrechtlerinnen, die demonstrieren, berichtet die Nichtregierungs-Organisation HarrasMap. Die Kleidung spiele keine Rolle – es könne jede Frau treffen, egal wie sie sich kleidet.

Politischer Shut-Down beim Thema Migranten

Als Schirmherrin der Initiative Frauen gegen Gewalt e.V. verweist die Star-Köchin Sarah Wiener auf die Alltäglichkeit sexueller Übergriffe. In den Medien werde dagegen ein Bild vermittelt, “dass es der fremde dunkle Mann ist, vor dem Frauen Angst haben müssen und sollten.” Dieser Versuch, die Öffentlichkeit zu beschwichtigen, fördert das Misstrauen nicht nur bei denen, die selbst Erfahrungen mit kriminellen Massen-Übergiffen gemacht haben. Politisch führen diese Verteidigungshaltungen zu einer wachsenden Distanz der Bürger zu den etablierten Parteien und stärken regierungskritische Positionen.

Die Besonderheit der importierten kriminellen Massen-Übergiffe erkennt Sarah Wiener nicht, sexuelle Gewalt finde schließlich jeden Tag statt, “unter unseren Augen, beim Nachbarn, vom Ehemann, Freund oder Bekannten, oder jedes Jahr zum Beispiel beim Oktoberfest Dutzende Vergewaltigungen angezeigt und verübt werden”, sagt sie.

Zu den Ereignissen in Köln sagte Sarah Wiener am 10.01.2016: “Zwei Wochen gibt es jetzt eine allgemeine Empörung, dann wird auch Köln wieder vergessen sein. Nur nicht für die Opfer.” Sahra Wiener irrte sich. Köln ist auch Heute noch ein Thema. Und gerade erst hat Freiburg wieder bewiesen, dass wir es mit einem importierten Problem sexueller Massen-Übergriffe im öffentlichen Raum zu tun haben, der nicht nur Frauen, sondern auch Kinder und Jugenliche zum Opfer fallen, dass die Politik noch immer nicht weiß, wie sie damit umgehen soll und dass weder die Parteien noch Frauenrechtlerinnen die richtige Adresse sind, bei denen die Taharrush-Opfer Gehör finden.

Quellen:

Titelfoto: geralt, pixabay

Ergänzung 03.10.2017: http://www.faz.net/aktuell/sexuelle-belaestigung-in-aegypten-omnias-geschichte-15219865.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

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