Beobachtungen aus dem Revier

Verbrechen lohnt sich wieder

Rabenau/Gießen

wka_rabenauWie erst durch eine kleine Anfrage des hessischen Landtagsabgeordneten Renè Rock (FDP) bekannt wurde, hat das Regierungspräsidium Gießen schon 2013 der Projektierungsfirma ITerra eine “vorsorgliche” Ausnahmegenehmigung für die Tötung von Schwarzstörchen durch den Betrieb von Windkraftanlagen in Rabenau /Geilshausen- Standort “Auf dem Noll” erteilt.
Dem Schwarzstorch, den die meisten Menschen in unserem Lande noch nie zu Gesicht bekommen haben, darf es nach dem Willen des Regierungspräsidiums Gießen in Rabenau also an den Kragen gehen. Aber damit nicht genug.

 

Ausnahmegenehmigungen zum Vogelmord sind kein Einzelfall

Insgesamt sieben mal gab es Ausnahmegenehmigungen zu Gunsten eines Verstoßes gegen § 45 Abs. 7 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Durch sie sind nicht nur Schwarzstörche wie in Rabenau betroffen, sondern auch Mäusebussarde im Bereich des Regierungspräsidiums Darmstadt. Es handelt sich um die Windindustriegebiete:lizenz
Buchonia (Sinntal),
Greiner Eck (Hirschhorn/Neckarsteinach),
Weilrod (Weilrod) und Geisberg (Erbach/Mossautal).

Beim Windpark Greiner Eck wurde eine Ausnahme für den Fichtenkreuzschnabel im Zusammenhang mit der Baufeldfreimachung zugelassen.

Außerdem gelten die Ausnahmegenehmigungen im Bereich des Regierungspräsidiums Gießen für die
Windkraftanlagen Rabenau Geilshausen: Vorsorglicher/überschießender Ausnahmeantrag für den Schwarzstorch (Bescheid nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz vom 6. August 2013),
Windkraftanlagen Gladenbach-Rachelshausen: Ausnahmeantrag für den Mäusebussard (laufendes Verfahren).

Hunde

Im Regierungsbezirk Kassel wurden im Zusammenhang mit der Genehmigung von Windkraftanlagen keine Anträge auf Ausnahmen vom Tötungsverbot gemäß § 44 BNatSchG gestellt.

 

Mäusebussard von Massenausrottung bedroht

common-buzzard-168446_640Beim Mäusebussard hat die, von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Progress-Studie für den Mäusebussard auch nichts Gutes ergeben. Gerade weil der Mäusebussard in unserem Land fast flächendeckend vorkommt, wird seine Population bei einem weiteren Ausbau der Windenergieanlagen (WEA) rasend schnell abnehmen.

Die Verantwortlichen für die eventuelle Ausrottung dieser heimischen Vögel sitzen in Berlin. Dort, wo mit dem EEG einer unsäglichen Natur- und Landschaftszerstörung Tür und Tor geöffnet wird.

schwarzstorchLiebe Menschen in den deutschen Dörfern, schaut euch noch mal gut eure nähere Umgebung an. Hat erst der erste Windoligarch in eurem Gemeindegebiet Fuß gefasst, ist es vorbei mit der schönen Landschaft. Noch viel schwerwiegender wiegt die Zerstörung der Lebensräume für unsere Vogelwelt.
Das dumme ist nur, dass viele Menschen in den Dörfern, den Oligarchen, die ihnen eine wundersame Geldvermehrung versprechen, hinterher laufen. Damit haben die Vögel, ob Schwarzstorch, Rotmilan, Mäusebussard und viele andere kaum eine Überlebenschance.

” Wichtiger als bei den anderen Arten wird es beim Mäusebussard voraussichtlich sein, die mit der Errichtung von Windenergieanlagen verbundenen Eingriffe so auszugleichen, dass sie auch der betroffenen Art dienlich sind und den Bestand des Mäusebussards stützen”, heißt es in der Progress-Studie.
Die Genehmigungsbehörden handeln aber nicht in diesem Sinn, sondern eher im Sinne derer, die sich der Subventionsabgreifung verschrieben haben.

“Daher ist die Frage der Erheblichkeit der zusätzlichen Mortalität durch Kollisionen mit
WEA für diese beiden Arten mit Ja zu beantworten”, heißt es in der Studie. Das Problem ist, dass naturschutzrechtliche Gründe, und das Töten von Vögeln sind naturschutzrelevante Gründe, die den Bauanträgen entgegen stehen, den Bau von Windenergieanlagen oft nicht verhindern.

Festzustellen ist, dass “die in PROGRESS erzielten Ergebnisse zu dieser Art zeigen, dass die hohen Verlustzahlen – bedingt durch die kumulierende Wirkung der vorhandenen WEA – bereits einen populationsrelevanten Einfluss ausüben können.”

Wie lange soll das unsägliche Spiel “Energiewende” noch getrieben werden? Statt Investitionen zur Verbesserung vorhandener Technik vorzunehmen, destabilisiert man unsere Stromversorgung, zerstört die Lebensräume vieler Vögel und macht sich mit Lügen die Bevölkerung gefügig. Wachstum soll generiert werden. Weil die Natur stört, wird sie zerstört. Einen anderen Grund für diesen Frevel gibt es nicht.

Die Studie trifft eine klare Aussage: “Für den weiteren Ausbau besteht jedoch eine hohe Notwendigkeit, die Artenschutzrechtlichen Belange für die Art zu berücksichtigen.”

Das scheint nicht bis zu den Genehmigungsbehörden vorgedrungen zu sein.

Hermann Dirr
http://www.ww-vb.de/

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Fotos: Hermann Dirr
Foto Mäusebussard: pixabay


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