Wird die Bedeutung der Kernenergie weltweit wachsen?

Setzen sich in Brüssel die Hardliner durch, drohe eine “Renaissance der Atomkraft”, warnt Greenpeace.  Stein des Anstoßes sind Pläne der EU,  Energiekonzernen künftig für neue Kernkraftwerke genauso Subventionen zu gewähren wie den Produzenten von Ökostrom. Beide seien “kohlenstoffarm”. Der Süddeutschen Zeitung liegt ein Entwurf der neuen Beihilferichtlinie vor.

Die Senkung des CO2-Ausstoßes hat für Greenpeace keine Priorität, weil damit “ein Freischein für veraltete Technologien” ausgestellt werde. Waren es denn nicht die Sorgen um die angeblich von Menschen verursachten CO2-Emissionen, die überhaupt den Anstoß für die erneuerbaren Energien lieferten? Die erneuerbaren Energien sind bei den Grünen zu einem Selbstzweck geworden, die Technik hat sich verselbständigt und von den ursprünglichen Zielen entfernt. “Ein Energie- und Klimapaket für 2030 braucht verbindliche und ambitionierte Ziele für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Treibhausgasemissionen.” Die Energieform, die die Anforderungen an Energieeffizienz und Reduzierung der Treibhausgasemissionen am meisten erfüllen kann, ist die Kernenergie.

Greenpeace räumt ein, dass Kernenergie kein Kohlendioxid produziert, zählt sie aber zu den veralteten, “behäbigen”  Technologien: “Letztere produziert zwar kein Kohlendioxid, dafür aber unkalkulierbare Risiken und enorme Folgekosten.” Dies sehen Umweltschützer in den USA anders. Sie werfen einen zweiten Blick auf die neuen Kerntechniken, weil diese weder Kohlendioxid produzieren, noch unkalkulierbare Risiken oder “enorme Folgekosten” beinhalten. Weltweit, sogar in Deutschland wird an diesem neuen Reaktortyp gearbeitet.

Wenn Umweltorganisationen wie Greenpeace die deutsche Energiewende dadurch bedroht sehen, dass alle Energieformen frei konkurrieren können, gehen sie einen Schritt zurück in eine vordemokratische Zeit. Die Wissenschaft macht Fortschritte und nicht nur Wissenschaftler, sondern auch die einzelnen Länder lassen sich nicht von “Umweltexperten” aus Deutschland diktieren, wie sie ihre Energieversorgung in Zukunft sichern wollen. Deutschland ist in Energiefragen alles andere als ein internationales Vorbild. Es ist als Gesprächspartner auf internationaler Ebene nicht mehr existent. Konferenzsprachen auf der Energiekonferenz in St. Petersburg waren unter anderem Englisch, Chinesisch und Arabisch – aber nicht Deutsch.

Während in unserem Land mit viel Aufwand Anti-AKW Demonstrationen organisiert werden und die Medien das Thema Kernenergie auf Protestaktionen und Alarmmeldungen beschänken, wird übersehen, dass zahlreiche Entwicklungsländer auf die Kernenergie als Energiequelle setzen.

9Fragen

Es ist schon erstaunlich, welche psychischen Verhaltensmuster eine Gesellschaft hervorbringt, wenn sie sich eingeschworen hat. Bestimmte Nachrichten bleiben dann einfach außen vor, wie beispielsweise Informationen über eine große internationale Konferenz zur Zukunft der Kernenergie im 21. Jahrhundert,  die Ende Juni in St. Petersburg statt gefunden hat. 500 Teilnehmer aus 89 Staaten – darunter 30 Minister – haben sich gegenseitig versichert, dass die Bedeutung der Kernenergie weltweit wachsen wird.  Einen Kommentar schrieb Die Welt: “International sind wir die Energie-Exoten”.

In der abschließenden Erklärung, die von den Teilnehmern der Konferenz „Atomare Energiewirtschaft im 21. Jahrhundert“ angenommen wurde, heißt es:”Die Elektroenergie, die in Atomkraftwerken gewonnen wird, bleibt die billigste und ungeachtet von allem die ungefährlichste Art der Energie. Sie trägt zur Steigerung der Energiesicherheit bei und hilft, gegen Klimawandlungen auf dem Planeten zu kämpfen.”

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Moore


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