Ein tragischer Irrtum der Bundeskanzlerin?

“Wir sind im Augenblick in einer kritischen Phase, in der der Anteil der erneuerbaren Energien aus der Nische heraus zur Hauptsäule unserer Energieversorgung geworden ist”, sagte die Bundeskanzlerin anlässlich der Hannover Messe 2015.

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Die Statistik zeigt den Anteil herkömmlicher und erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland im Vergleich der Jahre 2007 und 2013. Im Jahr 2007 lag der Anteil herkömmlicher Energien am gesamten Endenergieverbrauch Deutschlands bei 90,4 Prozent.

Mit dieser Äußerung überraschte sie alle gut informierten Leser, die wissen, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen kann. Im Jahr 2013 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch lediglich bei 12,3 Prozent, selbst bei einem Wachstum im Jahr 2014 können die Erneuerbaren Energien also unmöglich die “Hauptsäule” der Energieversorgung sein.  Der Anteil herkömmlicher Energien am gesamten Endenergieverbrauch Deutschlands betrug dagegen 87,7 Prozent.
Zu den herkömmlichen Energieträgern zählen Steinkohle, Braunkohle, Mineralöl, Erdgas und Kernenergie. Zu den erneuerbaren Energien zählen u.a. Wasserkraft, Windenergie und Biomasse.

Richtig ist, dass wir in einer kritischen Phase sind. Es werden seit Jahren keine neuen, wetterunabhängigen Kraftwerke mehr gebaut, Kohle- und Gaskraftwerke werden wegen der Subventionierung (25 Milliarden Euro jährlich) wetterabhängiger Energieformen zunehmend unrentabel und daher abgeschaltet. Investitionen in neue Kraftwerke werden kaum noch getätigt: “Jedes zweite geplante Kraftwerk steht vor dem aus”, berichten die Mittelstands-Nachrichten.

So kommen zu den erstaunlich leisen Tönen in Bezug auf den Klimaschutz, auf die Ruhrkultour bereits aufmerksam gemacht hat, noch hinzu, dass die Bundeskanzlerin Merkel möglicherweise mit verfälschten Zahlen argumentiert. Als Physikerin dürfte ihr das jedoch nicht entgangen sein, so dass sie möglicherweise nach dem Ende der kritischen Phase” die Wende der Energiewende durchsetzen wird. Fred F. Mueller: “Merkel, deren verblüffende Kurventauglichkeit bei sich drehendem politischem Wind ja bestens bekannt ist, dürfte sich inzwischen bereits mit der Frage beschäftigen, wie sie auch diesmal rechtzeitig eine 180 °- oder noch besser sogar eine 540 °-Wende hinbekommt. Vermutlich wird dabei der eine oder andere ihrer Mitstreiter, der heute noch groß ins „Klimaschutz“-Horn tutet, plötzlich über Bord gehen und sich unerwartet im kalten Wasser wiederfinden.”

Indien ist diesmal das Partnerland der Hannover Messe, der weltgrößten Industrieschau. Indiens Premierminister Narendra Modi warb bei der Eröffnung für einen noch stärkeren Schulterschluss mit Deutschlands Wirtschaft. “Wenn wir die Träume unserer Jugend wahr machen wollen, dann muss unsere Nation Drehscheibe werden für die Produktion auf der Welt. Und wir benötigen dafür Investitionen und Initiativen”, sagte der Premierminister. Aber die Hoffnungen, Indien lasse sich in das Klimaschutzprogramm des Westens einbinden, macht Modi zunichte. Er werde sich nicht dem Druck des Westens zur Senkung des CO2-Ausstoßes beugen, berichtet das konservative Online-Magazin breitbart.com.

 

Nicht nur die Klimaaktivisten dürften darüber bestürzt sein, auch die Kanzlerin, der abgesehen von dem wachsenden Widerstand gegen den Ausbau von Windkraftanlagen auch die unbezahlbaren Träume der Ernergiewender bewusst sein dürften, wird Deutschland auf dem Klimagipfel in Paris kaum noch überzeugend als Klimaretter präsentieren können.

Quellen:

► Statista: “Anteil herkömmlicher und erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland im Vergleich der Jahre 2007 und 2013”.
► http://www.rp-online.de/politik/deutschland/angela-merkel-energiewende-steckt-in-kritischer-phase-aid-1.5010571

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