Emnid: Bundesweit lehnen 80 Prozent der Befragten Windkraft im Wald ab!
Die neueste repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung von Ende Oktober belegt, dass 80 Prozent der Befragten Windkraft im Wald ablehnen, im Osten sogar 87 Prozent.
Die Windenergie soll nicht ausgebaut werden, wenn dafür Waldgebiete verschwinden oder zerschnitten werden, sagt Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Innerhalb kürzester Zeit ist die Ablehnung der Bürger im Osten exorbitant gestiegen: Während sich im Juli 2015 schon 78 Prozent gegen den Ausbau von Windenergie in Waldgebieten ausgesprochen haben, sind es heute 87 Prozent!“ Professor Vahrenholt appelliert an die Politiker, „den Weckruf nicht zu überhören“.
Nur magere fünf Prozent halten den Bau von Windenergieanlagen überhaupt für vertretbar – im Westen seien es lediglich zwölf Prozent der Befragten. Die Mehrheit der Befragten würde im Zweifelsfall dem Schutz von Vögeln und anderen Tieren Vorrang vor dem Bau von Windkraftanlagen räumen.
Artenschutz
Die Öffnung des Waldes für die Windenergie führt zur Gefährdung seltener Arten. Jahr für Jahr fallen in Deutschland beispielsweise 250.000 Fledermäuse und über 12.000 Greifvögel Windenergieanlagen zum Opfer. „Wer sich die gigantischen Ausmaße moderner Windenergieanlagen verdeutlicht, versteht das Problem sofort“, sagt Vahrenholt. In einer Höhe von knapp 200 Metern überstreichen die Rotoren der
Windenergieanlagen eine Fläche in der Größe eines Fußballfeldes – mit einer Geschwindigkeit von etwa 250 km/h an der Blattspitze. Seltene Vogelarten wie der Wespenbussard, Seeadler, Baumfalke und Wanderfalke – um nur einige zu nennen – kollidieren mit den Rotorblättern. Sie werden erschlagen. „Windkraft um jeden Preis kann nicht das Ergebnis der Energiewende sein“, betont Professor Dr. Fritz Vahrenholt. Der Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung sieht im gedankenlosen Ausbau der Windenergie im Wald eine ernste Gefahr.
Die jüngste Emnid-Umfrage hat außerdem herausgefunden, dass es den Befragten weniger um persönliche Befindlichkeiten geht, sondern um die Natur: Auf die Frage: „Würden sie sich durch Windenergieanlagen im Wald gestört fühlen?“, antworteten 43 Prozent mit „Ja“. Die Zahl ist im Vergleich zu 2015 gleich geblieben.
Fotos: © Deutsche Wildtierstiftung
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