Im Zusammenhang mit dem Patentstreit zwischen Apple und Samsung zitiert die Neue Zürcher Zeitung den US-Technologie-Lobbyisten Robert Atkinson in ihrem Titel: «Die asiatische Wirtschaft ist im Wesentlichen auf dem Kopieren und Stehlen von geistigem Eigentum aufgebaut». Die Österreich-Chefin von Infineon, Europas zweitgrößtem Halbleiterhersteller, zeigt sich in der Diskussion um die Wirtschaftsregion Asien am Rande der Technologiegespräche zur futurezone gelassener. Um das eigene Know-how zu schützen werden bestimmte Prozesse eben nicht nach China ausgelagert.
Noch gelassener sollte man in Deutschland die Frage der Raubkopien sehen, wenn man bedenkt, worauf das Markenzeichen “Made in Germany” in Wirklichkeit beruht. Johanna Lutteroth brachte dies vor einigen Tagen auf den Punkt: “Deutsche Unternehmer galten im 19. Jahrhundert als dreiste Industriespione und ihre Produkte als Ramschware. Zum Schutz führten die Briten das Schandsiegel “Made in Germany” ein – und provozierten damit eine erstaunliche Reaktion.”
Am 10.02.2012 berichtete der Spiegel über die frechste Produktfäschung: Sie kam aus Deutschland.
Ein Gericht in Südkorea hat vor wenigen Tagen Apple und Samsung zu Mini-Geldstrafen wegen der gegenseitigen Verletzung von Patenten verurteilt. Das Gericht in Seoul entschied am Freitag Beide Unternehmen, die sich in ihrem Streit um Patente und Designmuster in mehreren Ländern mit Klagen überzogen hatten, dürfen die betroffenen Produkte nicht mehr in Südkorea vertreiben.
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