Bis 2011 betrug der Preis für eine Tonne Biomüll 66 Euro. Die zukünftigen Kosten waren zunächst auf 76 Euro je Tonne geschätzt worden, die der Kreis zu zahlen hätte, das wäre eine Steigerung um 15 Prozent gewesen, wurden aber bereits 2011 wegen der hohen Immissionsauflagen nach oben korrigiert, nämlich auf 86,20 Euro – das wäre eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Preis um 31 Prozent gewesen! Die WAZ berichtete, der Kreis habe der AHE zur Refinanzierung in einem 15-Jahresvertrag für die Abnahme von Biomüll einen festen Kurs von 70 Euro pro Tonne zugesagt. Die 330 000 Einwohner des EN-Kreises kommen dafür mit einer um 1,35 Euro pro Bürger und Jahr („Klima-Euro“) erhöhten Müllgebühr auf. Auch wenn der Verbraucher im Moment nur 1,35 Euro mehr bezahlen soll, das Ende nach oben ist offen.
Dafür, dass die Anlage funktioniert und der ökonomische Gewinn auch realisiert werden kann, sind die Bürger verantwortlich. Es gehöre natürlich kein Kunststoff oder anderer Unrat rein, erläuterte AHE-Geschäftsführer Andreas Kaptur. „Da kann man nur an die Eigenverantwortung des einzelnen Bürgers appellieren. Versauter Biomüll verursacht zusätzliche Kosten.“ (Ruhrnachrichten)
Jetzt steht die Anlage. Das sei ein guter Tag für den EN-Kreis als auch für NRW, sagte Landrat Dr. Arnim Brux (SPD). (WAZ)
Wer sich das Video von antenne Witten (unten) ansehen mag, wird der Versprecher des Reporters auffallen: Der Standort der Biogasanlage, am Rande eines Wohngebiets, wurde nicht nach August Bebel benannt, er heißt “Bebbelsdorf”, nicht Bebels-Dorf.
AHE
Das Entsorgungsunternehmen AHE stammt aus Wetter. Es gehört je zur Hälfte der AVU und Remondis. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und sichert AHE jährlich 2,066 Mio Euro zu. Dieser Betrag wird AHE vom Kreis für „Transport und Behandlung der Bioabfälle und des Grünguts“ bezahlt.
Siehe auch: Ruhrkultour, Biogasanlage in Witten, 11.06.2011
2 Gedanken zu ““Zeitbombe Biogasanlagen” – Biogasanlage in Witten eröffnet”
Biogasanlagen sind leider keine CO2 Killer.
Ihr solltet die Wittener Biogasanlage im Auge behalten. Die regionalen Rohstoffe reichen meist nicht mehr aus, die Biomasse wird dann aus großer Entfernung herbeigeschafft.
Die ursprüngliche Absicht war anders: Es sollten hauptsächlich Abfälle aus der Landwirtschaft verwendet werden, um die Agrarbetriebe, Höfe und die umliegende Umgebung mit neuer Energie zu versorgen. Wenn nicht genügend Hausmüll aus der näheren Umgebung vorhanden ist, wie in Witten, müssen die Betreiber der Biogasanlage jedoch auf die landwirtschaftlichen Abfallprodukte zurück greifen. Da die aber nicht ausreichen werden, wird bereits jetzt schon in riesigen Monokulturen Mais angepflanzt. Mit der Null-Prozent-Emissionsvorgabe hat all dies schon längst nichts mehr zu tun. Der Verbrauch von Unmengen von Benzin und Diesel korrigieren die Absichten in das Gegenteil. Doch das Geschäft mit der Biomasse boomt…
http://www.guenstiger-strom.net/magazin/deutschland-und-die-null-emissions-luege-energiewende-als-Augenwischerei
Danke für den Beitrag! Unsere Bedenken werden einfach nicht ernst genommen! Mir ist aufgefallen, die Zahlenangaben zu den Haushalten, die mit Strom versorgt werden sollen, schwanken sehr stark. 2011 war von 3000 Haushalten die Rede, 2013 von 2000 Haushalten, und die CDU nennt auf ihrer Homepage “Mehr als 1000 Haushalte”. 1001 sind auch mehr als 1000. Welche Angabe stimmt denn nun?