Beobachtungen aus dem Revier

Neues vom DFR

Quelle: Wirtschaftswoche, 26.08.2013

Das Team des “Dual Fluid Reaktor (DRF)” hat eine Stellungnhame zur heutigen Gala-Veranstaltung der GreenTec Awards veröffentlicht, die wir in kompletter Länge wiedergeben. Sie zeigt, wie sehr Naturwissenschaften und Forschung in unserem Land demontiert sein müssen, dass Kernphysiker sich zur Bewerbung um den Galileo Wissenspreis bei den GreenTec Awards überhaupt und auch zu diesem Schritt gezwungen sehen, um eine der möglicherweise bahnbrechendsten Erfindungen unserer Zeit zu Gehör zu bringen!

Liebe DFR-Freunde,

der Dienstweg der Gerichte ist zu lang, und es war dem Kammergericht nicht mehr möglich, vor dem 30.8. einen Verhandlungstermin anzusetzen, der uns sicher zu unserem Recht verholfen hätte. Aber es geht weiter, nach der Gala.

Dennoch haben wir – nicht zuletzt dank der einstweiligen Verfügung – Zutritt zur Gala und werden dort mit 2 Personen vertreten sein. Dort fürchtet man nun offensichtlich, wir würden die Veranstaltung stören, und hat uns in einer Mail nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dies nicht zu tun.

Wir können Greentec versichern, dass wir uns absolut friedlich verhalten werden. Mehr noch, wir wüssten nicht einmal, wie wir eine “Störung” umsetzen sollten, denn wir sind in solchen Dingen hoffnungslos unerfahren. In unseren Kreisen ist es eher üblich, sich durch begutachtete Veröffentlichungen auszutauschen, nicht durch faule Eier.

Was ist letztendlich die Ursache dieser ganzen Misere? Es ist die Angst vor “tödlicher Strahlung”, vor “Atomen”, woraus der Glaube entstanden ist, Kernkraft sei eine grundsätzlich inakzeptable und unmoralische Technologie. Ist erst einmal der feste Glaube – unterstützt durch jahrzehntelange Verbreitung in den Mainstream-Medien – vorhanden, so finden sich auch schnell “Gutachter”, die dies bestätigen. So kam es zu einer gerichtlichen Widerspruchsschrift von Greentec, untermauert von einem “Gutachter” aus der Solarforschung, die fast als ein zeitgeschichtliches Monument der Epoche der “nuklearen Angst” angesehen werden kann.

Als Wissenschaftler will man entdecken, verbessern und aufklären, nicht randalieren und sabotieren. Wir hoffen, dass wir Leuten die Angst vor der “tödlichen Strahlung” nehmen können, wenn wir sie verstehen lassen, was das eigentlich bedeutet. Die Kernspaltung ist eine phantastische Entdeckung mit einem unglaublichen Potential für die zivile Nutzung, sicherer und umweltfreundlicher als jede andere Möglichkeit, Strom und Kraftstoffe zu erzeugen, sogar verglichen mit Solar- und Windenergie. Dies mag viele Menschen, besonders in Deutschland, überraschen, aber die Fakten liegen genau so. Deshalb wurde der DFR zu Unrecht vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Um dies zu verstehen, muss man diejenigen, die sich damit ihr Leben lang auseinandergesetzt haben, wieder zu Wort kommen lassen. Wir wollen deshalb diskutieren, nicht auf der großen Bühne, aber in vielen Einzelgesprächen. Greentec hat mit der Ausstellung der Tickets vielleicht einen ersten Schritt getan, uns diese Möglichkeit zu geben. Hoffen wir, dass es dabei bleibt. Wir stehen bereit, auf der Gala, und wenn man uns anspricht, geben wir Auskunft. Über Kerne, über Strahlung, über Energieeffizienz und über die Zukunft der Energieversorgung. Auf dass eine festgefahrene Diskussion wieder in Gang kommen möge.

Euer DFR-Team

http://dual-fluid-reaktor.de/

Der Dual Fluid Reaktor (DFR)
Der Dual Fluid Reaktor, DFR, ist ein neues nukleares Reaktorkonzept. Er führt die Vorteile mehrerer Konzepte der Generation IV zusammen und wird dadurch extrem kosteneffizient.
Das DFR-Projekt wird momentan vom gemeinnützigen Institut für Festkörper-Kernphysik getragen.

Der DFR kann langlebigen nuklearen „Abfall” aus heutigen Reaktoren vollständig nutzen, ohne neuen zu produzieren – ein geologisches Endlager wird dadurch überflüssig. Der DFR ist außerdem inhärent sicher, wobei er im Gegensatz zu heutigen wassermoderierten Reaktoren keinerlei aktive Sicherungssysteme benötigt.
Der DFR kann, muss aber nicht, sowohl zur Stromerzeugung als auch wegen seiner hohen Arbeitstemperatur zur vollständig CO2-freien chemischen Kraftstoffproduktion wie Hydrazin oder Ammoniak (beides in heutigen Fahrzeugen nutzbar) eingesetzt werden. Die Produktionskosten (Overnight-Costs) belaufen sich auf 0,6 Cent/kWh und auf 20-40 Cent/Liter Benzinäquivalent.

Dadurch wird der DFR zu einer extrem umweltfreundlichen und kosteneffizienten Lösung für die Zukunft.

Titelfoto: geralt, pixabay

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