Experiment Energiewende
Die arte-Dokumentation “Experiment Energiewende,- Deutschlands einsame Revolution” von 2013 zeigt, dass kein anderes Industrieland in Europa sein Energiesystem so radikal umbauen will wie Deutschland. “Doch im Jahr zwei nach dem Atomausstieg steht die Regierung Merkel mit diesem Jahrhundertprojekt am Scheideweg. Der Dokumentarfilm “Experiment Energiewende” blickt hinter die Kulissen dieses politischen Kampfes um die Zukunft des deutschen Energiemarktes – es geht um milliardenschwere Umsätze. Da die Gewinnung erneuerbarer Energien sich rasanter als erwartet entwickelt hat, brechen den etablierten Stromkonzernen die Umsätze immer schneller weg. Lobbyisten versuchen, diesen Erfolg in Misskredit zu bringen, und streuen Fehlinformationen.
Auch viele europäische Nachbarn sind skeptisch. Denn der neue deutsche Strom aus Wind und Sonne lässt die Preise an den europäischen Strombörsen fallen. Und entgegen vieler Prognosen drohen Deutschland keine Blackouts – im Gegenteil: Das Land überflutet immer häufiger die Nachbarländer mit Strom. So bringen die geförderten deutschen erneuerbaren Energien auch das europäische Stromgeschäft durcheinander und provozieren einen Konflikt, der jedes EU-Land betrifft.”
Thema: Energieversorgung im Umbruch. arte, 2013 (75 Min.)
Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender E.ON
“Als es noch um Nischentechnologien ging, die ein Prozent Marktanteil hatten, zwei, drei, vier, fünf, da hat jeder noch die Augen zugemacht und gesagt, komm, es geht wirklich um Entwicklungsthemen. … Jetzt hat man begriffen, es geht um die größte Stromquelle, um den größten Faktor im gesamten Markt. Es geht um hohe zweistellige Milliardenbeträge … Es geht um fundamentale Verteilungskämpfe. Wir reden davon, dass zwanzig Milliarden Fördermittel eingesammelt werden. Keine Sorge, die werden auch verteilt. Die kommen auch wo an. Zwanzig Milliarden Zulauf werden auch verteidigt, und zwar mit Krallen und Nägeln und allem was man hat. Ich glaube, die Atomlobby ist gegen das, was da läuft, ein reiner Mädchenchor gewesen“.
(ab Min 59:55)
Foto: Printscreen, arte