Macht Energiesparen in Deutschland einen Sinn?
Die Stromsparappelle in Deutschland sind befremdlich. Der statistische Pro-Kopf-Verbrauch ist in Norwegen mit rund 25,019 Kilowattstunden (kWh) vier Mal höher als der EU-Durchschnitt von rund 5.380. Deutschland liegt mit 6,385 kWh Strom pro Einwohner nur leicht über dem EU-Mittel.
In Island ist der Stromverbrauch (52.922 kWh) so hoch, weil dort viele Datencenter betrieben werden. Dort verbraucht das Mining von Kryptowährungen mehr Strom als alle Privathaushalte. Wäre das Internet ein Land, dann hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf unserem Planeten. Internet beenden?
Ein weiter Irrsinn ist die Preispolitik: Wer wenig Strom verbraucht, wird durch die Umlage stärker belastet, als der, der viel in Anspruch nimmt. Für Geringverbraucher lohnt es sich nicht, Strom zu sparen. Vielverbraucher werden dagegen bevorzugt. Viele Verbraucher, vor allem im ländlichen Raum, machen selbst Strom, etwa mit einer Photovoltaikanlage. Sie nehmen folglich wenig Strom ab, brauchen aber trotzdem einen Stromanschluss. Den sollen sie dann über den Grundpreis zahlen.
https://www.laenderdaten.de/energiewirtschaft/elektrische_energie/stromverbrauch.aspx