Endlagerkommission: Eine Zuschrift zur Lösung des Atommüllproblems verschwand

Eine Zuschrift verschwand. Ein wissenschaftlich fundierter Vorschlag zur Lösung des Atommüllproblems des Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) wurde nicht wie andere Zuschriften auf der Website der Endlagerkommission veröffentlicht. Der formal korrekte Weg zur Eingabe des Vorschlags wurde durch das IFK eingehalten. Der Text des Vorschlags kann hier bei Ruhrkultour nachgelesen werden. Rainer Klute, Vorsitzender der Nuklearia e.V.*, verlangt eine Antwort der Endlagerkommisssion.  

Von Rainer Klute

Offener Brief an die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission)

Sehr geehrte Damen und Herren,

Durch Partitionierung und Transmutation (PuT)** kann ein Endlager für hochradioaktive Abfälle sehr viel kleiner und womöglich überflüssig werden.

Kernenergie

Der vorläufige Abschlußbericht der Endlagerkommission jedoch ignoriert den Stand der Technik und verwirft – auf Basis falscher Annahmen – PuT als Lösung des Atommüllproblems. Das ist in http://nuklearia.de/2016/06/10/das-ende-der-endlagerkommission/ ausführlich dargestellt. Wie dort ebenfalls nachzulesen ist, wurden Sie im Rahmen Ihrer Veranstaltung »Konsultation Endlagerbericht im Entwurf« vom Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) auf die Fehleinschätzungen der Endlagerkommission zu PuT hingewiesen. Das IFK verfaßte außerdem eine schriftliche Begründung und stellte sie Ihnen über das Zuschriftenformular der Endlagerkommission (https://www.bundestag.de/endlager/buergerbeteiligung/zuschriftenformular) mit der Option der Veröffentlichung zu. Allerdings erfolgte abgesehen von einer Eingangsbestätigung keine Reaktion, auch keine Veröffentlichung.

Inzwischen haben Sie vom IFK angesichts der drängenden Zeit auch einen Ersatztext für Abschnitt 5.4.2 Ihres Schlußberichts erhalten. Dieser Ersatztext berücksichtigt PuT angemessen und entspricht dem Stand von Wissenschaft und Technik. Auch darauf haben Sie bislang nicht reagiert. Meine Fragen an Sie:

  • Was waren für die Endlagerkommission die Gründe dafür, den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik bei Partitionierung und  Transmutation (PuT) nicht zu berücksichtigen?
  • Was ist aus der Zuschrift des Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) an die Endlagerkommission geworden?
  • Warum wurde die Zuschrift des IFK nicht wie andere Zuschriften auf der Website der Endlagerkommission (https://www.bundestag.de/endlager/buergerbeteiligung/zuschriftenuebersicht) veröffentlicht?
  • Wie wurden die Darlegungen des IFK innerhalb der Kommission berücksichtigt? Falls sie gar nicht berücksichtigt wurden, was ware die Gründe dafür?
  •  Wann ist mit einer fundierten Antwort der Kommission auf die Zuschrift des IFK zu rechnen?

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Klute

Nuklearia e.V. (Vorsitzender)

– Für moderne und sichere Kernenergie –

https://nuklearia.de/https://twitter.com/Nuklearia

Die Leser dieses Artikels sind herzlich aufgefordert, bei der Kommission nachzufragen, was aus dieser Zuschrift geworden ist, wann mit einer fundierten Antwort zu rechnen ist.

*Nuklearia e.V.

Der Verein Nuklearia e.V. ist gemeinnützig und ganz bewusst partei- und konzernunabhängig. Er ist aus der AG Nuklearia der Piratenpartei entstanden. Der Verein will mit Mythen über die angebliche Bedrohung der Menschheit durch Kernkraft aufräumen und Sachinformationen zu Kernkraft, Strahlung usw. weitergeben.
Aus Sicht des Vereins umfasst die Kernenergie sämtliche Vorteile einer verlässlichen Energieerzeugung:  Sie steht in ausreichendem Umfang und rund um die Uhr zur Verfügung, verbraucht wenig Landflächen und ist grundlastfähig. Erneuerbare Energien hält Nuklearia für eine sinnvolle Ergänzung. Der Bau und Betrieb neuer Kernkraftwerke in Deutschland soll wieder möglich werden, wobei den modernen Reaktortechnologien mit Reaktoren der Generation IV und verwandte Konzepte, die inhärent sicher sind und die hochradioaktiven, langlebigen Abfälle als Brennstoff nutzen und so das Atommüllproblem lösen können, besonderes Interesse gilt. Letztlich will Nuklearia auf eine Änderung des Atomgesetz hinwirken.

https://nuklearia.de

**Partitionierung und Transmutation

„Partitionierung und Transmutation“ (PuT oder P&T) ist die Bezeichnung für ein Recycling-Konzept, das die nuklearen Reststoffe voneinander trennt (partitioniert) und die Menge der hochradioaktiven und langlebigen Substanzen durch Beschuss mit Neutronen in kurzlebigere Nuklide umwandelt  (Transmutation) Mehr Informationen

Titelfoto: nitli, pixabay

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