Apple will keine Drohnen-App

Die Häufigkeit, mit der die Vereinigten Staaten Drohnenangriffe im Ausland durchführen, die oft das Töten von Zivilisten zur Folgehaben, sind in den Mainstream-Nachrichten nicht immer leicht nachzuvollziehen. Ein Smartphone Entwickler möchte das ändern, aber Apple ist nicht interessiert.

Josh Begley, ein Student an der New York University, entwickelt Drones+, um aktuelle Informationen über Drohnenangriffe anzubieten, die aus Berichten des in London ansässigen Bureau of Investigative Journalism – eine Organisation, die den Einsatz von unbemannten CIA-Flugzeugen verfolgt – zusammengestellt sind.  Die App blitzt auf, sobald von einem neuen Angriff berichtet wird, mit Angaben, wie viele Menschen getötet wurden. Eine interaktive Karte zeigt Abonnenten, wo die Luftangriffe stattfanden und wie viele andere Menschen in der Nähe getroffen wurden.

Zahlen aus dem Bureau of Investigative Journalism zeigen, dass Drohnen in Pakistan 75 mal im Jahr 2011 zugeschlagen haben. Folge dieser Angriffe waren bis zu 655 Todesopfer, darunter viele Zivilisten, berichtet der Guardian.

Es hat eine deutliche Zunahme des Einsatzes von Drohnen durch die USA in den vergangenen Monaten in Pakistan und im Jemen als Teil eines erklärten strategischen Schritts in Richtung eines abgespeckten Militärs gegeben, das mehr auf Technologie setzt. Anfang dieses Jahres schlug  Verteidigungsminister Leon Panetta vor, die amerikanische Flotte von unbemannten bewaffneten Flugzeugen um fast ein Drittel zu erhöhen. Und erst vor wenigen Stunden berichteten nahezu alle großen deutschen Medien über die Forderung der Luftwaffe an den Bundestag, bewaffnete Drohnen anzuschaffen. Sie seien „militärisch notwendig”, sagte der Luftwaffen-General Müllner. Für die Finanzierung der bewaffneten Drohnen rechne er mit einer parlamentarischen Mehrheit.

Der Softwareentwickler Begley sagte dem Guardian, dass er nicht erwarte, dass die App besonders beliebt sein werde, aber er  hoffe, sie würde sensibilisieren.

Die Software Drones+ wurde von Apple mehrfach abgelehnt, berichtet der Guardian, zuletzt in einer e-mail an Begley mit der Begründung, dass die App Inhalte viele Zuschauer “anstößig” finden würden und dass sie “nicht in Übereinstimmung mit den App Store Review Richtlinien” stünden.

Nicht beanstandet wird dagegen von Apple Trigger Fist, ein Spiel, das die Spieler in ein Kriegsgebiet mit einem Arsenal von Waffen versetzt. Es ist zurzeit das zweit beliebteste Spiel auf dem iPhone.

Vielleicht werde er mehr Glück haben, wenn er Drone+  zum Zwecke der Unterhaltung anbiete, schreibt Russian Today. Offenbar seien die Realitäten des Krieges es nur dann wert, sich in den Händen und Taschen der Smartphone-Nutzer auf der ganzen Welt zu befinden.

Russian Today weist auch darauf hin, dass Begley Anfang dieses Jahres Kickstriker, eine Crowdsourcing-Website, um Unterstützung gebeten habe, ihm bei der Geldbeschaffung für Projekte wie eine Folterkammer zur Verwendung Blackwater behilflich zu sein.

 

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