Industrie wandert ab. Der BDI schlägt Alarm, fordert dennoch klimaneutrale Produktion bis zum Jahr 2045

Die Industrie-Lobby in Deutschland schlägt wegen hoher Kosten Alarm, berichtet das Handelsblatt. „16 Prozent der befragten Unternehmen sind bereits aktiv dabei, Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern“, erklärte Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am 5. Juni. „Weitere 30 Prozent denken konkret darüber nach.“

Kolumne
Bernd Fischer

Als sei er der verlängerte Arm der grünen Politik, unterstützt der BDI die Forderung des Umweltbundesamtes (UBA), bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sei “vor allem eine vollständige Reduktion der prozessbedingten CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffe notwendig”, sagt der Lobbyverband. Das erfordere “eine grundlegende Transformation der industriellen Produktionsprozesse und den Einsatz innovativer klimaneutraler Zukunftstechnologien.”

Der Bundesverband der Deutschen Industrie forderte bereits 2018 anlässlich der Gründung des Wirtschaftsbeirats der Grünen von der Politik, den Klimaschutz als „bedeutende Chance für die Wirtschaft“ anzuerkennen. Am ersten Treffen mit 50 Vertretern der Wirtschaft nahmen unter anderen die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt teil sowie die Parteivorsitzende Annalena Baerbock. Konkret sollte dabei über den Entwurf der Grünen für ein Einwanderungsgesetz diskutiert werden.

Da beißt sich die Katze in den Schwanz

Dreht sich die Industrie-Lobby, wie es scheint, vielleicht im Kreis? Ist der Verbandsspitze nicht bewusst, dass sie sich sich wie die Katze, die sich in den Schwanz beißt, immer wieder auf eine politische Vorgabe bezieht und sich dabei gewissermaßen im Kreis dreht?

Der BDI versucht, mit Hilfe von Steuergeldern den Teil der Industrie zu retten, der sich durch den Verband vertreten fühlt. Viele Unternehmen sind durch die Lobby-Arbeit der Bundesregierung jedoch zum Scheitern verurteilt. Das weiß auch Siegfried Russwurm, wenn er verlangt, dass der Industriestrompreis “dringend verlässlich und dauerhaft auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken” müsse, denn sonst drohe die Transformation in der Industrie zu scheitern, warnt der Verband.

Die Spatzen pfeifen es doch von den Dächern: die Energiewende ist längst gescheitert! Die Katzen pfeifen auf die Spatzen – und beißen sich in den Schwanz.


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