Beobachtungen aus dem Revier
Schall

Petition zur Ergreifung von Maßnahmen gegen tieffrequenten Schall und Infraschall

Die mittlerweile großflächige Schallbelastung durch Erneuerbare Energienanlagen, seien es Biogasanlagen, Windräder, Blockheizkraftwerke etc., sind nicht nur regional zu lösen. Das Gesundheitsministerium stützt sich beim Schall auf Expertisen, die nicht die gesundheitlichen Auswirkungen berücksichtigen, sondern sich an DIN-Vorgaben orientieren und auf die fast rein physikalisch-technischen Auswertungen. Die Interessengemeinschaft “IG Brummton Rhein-Neckar“ hat zum Thema eine Petition beim Bundestag eingereicht, um Abhilfe zu schaffen.

Zahlreiche Fachpublikationen bestätigen, dass eine andauernde Belastung durch Schall schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Dennoch werden die zuständigen Behörden bisher nicht aktiv in der Klärung der Schallbelastung.

Auswirkungen der Schallbelastung treffen Alle

Die Folgen der Lärmschädigungen etwa durch Luftwärmepumpen sind gravierend. Betroffene sind einem hohen Leidensdruck ausgesetzt: “Körperliche und nervliche Beschwerden wie – rhythmischer Schalldruck, der auf Dauer zum Schmerz wird – Herzrasen -absolute Schlaflosigkeit (nur mit Tabletten ein paar Stunden) – Übelkeit – Dröhnen in den Ohren, Kopfschmerzen – alle Nervenstresssymptome sowie die Angst vor jeder neuen Nacht werden immer schlimmer und bestehen seit fast einem Jahr zu jedem Tag, zu jeder Nacht”, lauten übereinstimmende Schilderungen der Betroffenen.

Die Auswirkungen der Schallbelastung können auch die Menschen betreffen, die den Schall nicht bewusst wahrnehmen. Ärzte übersehen oft den Zusammenhang zwischen den gesundheitlichen Beschwerden ihrer Patienten und den Lärmemissionen. Hinweise darauf gibt es von Fachleuten, weitere Untersuchungen gibt jedoch nicht.

Um die Interessen der betroffenen Menschen besser zu vertreten, hat im Rhein-Neckar Kreis die Interessengemeinschaft “IG Brummton Rhein-Neckar“ eine Petition zum Thema beim Bundestag eingereicht, weil die mittlerweile großflächige Schallbelastung aus ihrer Sicht nicht mehr nur regional zu lösen ist. Maßnahmen zum Lärmschutz sind längst überfällig. Sie beinhalten laut der Interessengemeinschaft einen wirtschaftlichen Aufwand, der mit relativ geringen Mitteln erreicht werden könnte.

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Die Petition ist aktuell veröffentlicht zur Mitzeichnung und Diskussion
bis zum 09.08.2022.

Der Petitionstext ist kurz gehalten. Die ausführliche Begründung ist in einem Schreiben an den Gesundheitsminister nachzulesen.

Begründung der Petition

In der Begründung der Petition geht es schwerpunktmäßig um den Schutz der Gesundheit. Das Schreiben ging an den Gesundheitsminister zum Ausschuss.

Trotz 2-maligen Nachfragens erhielt die IG keine Antwort, obwohl sie auf ein entscheidendes Manko bisheriger Untersuchungsergebnisse hinwies: Die gesundheitlichen Auswirkungen sind in den bisherigen Beurteilungen über die DIN und den fast rein physikalisch-technischen Auswertungen, auf die sich die Politik stützt, so gut wie nicht berücksichtigt. Zudem passen die Messverfahren nicht für die tatsächliche Prüfung der im allgemeinen vorhandenen Dauerexposition.

In ihrem Schreiben hat die IG die umweltmedizinischen Aspekte in den Vordergrund gerückt. Sie vertritt die Ansicht, dass bei Tieffrequenzen und Infraschall Schallminderung an den verursachenden Schallquellen in den meisten Fällen mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand erreicht werden könnte.

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Es besteht dringend Handlungsbedarf zur Klärung und Besserung der Situation

“Obwohl die Schallbelastung bei Tieffrequenzen und Infraschall in ganz Deutschland immer mehr zunimmt, soll der Ausbau von Erneuerbare-Energie-Anlagen, seien es Biogasanlagen, Windräder, Blockheizkraftwerke etc. schneller und flächendeckender vorangetrieben werden. Neben EE-Anlagen sind auch andere Industrieanlagen, die immer leistungsfähiger automatisiert rund um die Uhr laufen (müssen) wesentliche Schallquellen”, sagt die Interessengemeinschaft.

Die Rhein-Neckar Zeitung hat über das Anliegen der Interessengemeinschaft berichtet und auf die Petition hingewiesen https://www.rnz.de/region/rhein-neckar/schriesheim.html

Sie hätte es verdient, überregional zur Kenntnis genommen zu werden – wenn es denn in der Gesundheitspolitik um die Gesundheit der Menschen geht.

Die Petition ist aktuell veröffentlicht zur Mitzeichnung und Diskussion bis zum 09.08.2022.
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2022/_04/_23/Petition_133291.html

Siehe auch: https://www.brummton-landau-mörlheim.de/

Titelbild: geralt, pixabay


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