Universitäten entwickeln sich zu Reparaturbetrieben der Gymnasien

Glosse

Christoph Heuer

Universitäten entwickeln sich zu Reparaturbetrieben der Gymnasien, klagen Wissenschaftler an den Hochschulen. Die Kenntnisse mancher Erstsemester in Mathe oder Rechtschreibung seien katastrophal, sagte Prof. Marcus Baumann, Chef der Landesrektoren der Fachhochschulen, der WAZ.
Die Hochschulen sollen sich auf die Mängel des Schulsystems “besser einstellen und mit passgenauen Angeboten die Studienanfänger unterstützen” entgegnet Isabell van Ackeren, Bildungswissenschaftlerin und Prorektorin an der Uni Duisburg-Essen. Das sei heute ein Auftrag von Hochschulen: “Wir können nicht mehr so elitär denken.”

Isabell van Ackeren ist nach einem Studium der Biologie, Germanistik und Erziehungswissenschaft in Essen für das Lehramt Sekundarstufen I und II an derselben Universität, an der sie studiert hat, tätig. Sie ist seit 2014 Prorektorin für Studium und Lehre und leitet die “Arbeitsgruppe Bildungsforschung”, in der auch Klaus Klemm (SPD) mitarbeitet.

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Was an der Forderung nach guten Kenntnissen in Mathematik und Rechtschreibung “elitär” sein soll, ist nicht nachzuvollziehen. Es sei denn, dass eine verfehlte Bildungspolitik, an der Frau van Ackeren selbst beteiligt gewesen sein könnte, eine permanente Anpassung an ein aus sozialen Gründen erwünschtes Durchschnittsniveau der Schulbildung erforderte.

Die Frage ist, aus welchem Grund die WAZ eine nicht mathematisch-naturwissenschaftlich ausgebildete Hochschullehrerin zitiert, die nicht beurteilen kann, welche Voraussetzungen notwendig sind, um nach einem Fachhochschulstudium zum Beispiel Brücken bauen zu können, über die wahrscheinlich auch Frau van Ackeren gerne mit einem sicheren Gefühl fährt.

Um elitäre Ansprüche an den Universitäten in Deutschland muss sich Isabell van Ackeren jedenfalls keine Sorgen machen. Die Elite wandert bereits ins Ausland ab. Die Industrie ebenfalls.


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