Beobachtungen aus dem Revier

Die Schattenseiten der Energiewende. Anstoß zu einer überfälligen Debatte.

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Am 9.11.2016, 11:00 Uhr, steht im Presseclub München  das Thema Energiewende auf dem Programm. Es geht um den in Kürze erscheinenden Sammelband Geopferte Landschaften“, in dem namhafte Experten, darunter Landschaftsplaner, Ökonomen, Energiefachleute, Ökologen, Theologen und Künstler zu Wort kommen. Die Autoren des Sammelbandes wollen an der Notwendigkeit und Realisierbarkeit DIESER Energiewende rütteln.

Pressegespräch am PresseClub München e.V.
(Marienplatz 22, 80331 München, Vorübergehend, zurzeit Tal 12/II, 80331 München)

Vertreten beim Pressegespräch sind die Autoren Georg Etscheit (Hrsg.), Johannes Bradtka (1. Vorsitzender von VLAB – Verein für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern), Enoch Freiherr zu Guttenberg (Dirigent und Naturschützer.), Harry Neumann(Bundesvorsitzender von Naturschutzinitiative e. V.) und Dr. Nikolai Ziegler (Vorsitzender der Bundesinitiative Vernunftkraft).
Die Moderation hat Kathrin Grünhoff, Bayern 2, BR Fernsehen, Arte

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In der Mitteilung des Presseclubs heißt es: “Die Energiewende gilt als gesamtgesellschaftliche Jahrhundertaufgabe. Der Abschied von Atom, Kohle und Öl und der möglichst schnelle Umstieg auf die sogenannten Erneuerbaren Energien soll nicht nur das Weltklima retten, sondern eine neue Epoche einer grünen, ökologisch folgenlosen Wirtschaftsweise einläuten. Doch was dieses gewaltige Vorhaben wirklich bedeutet, wird erst allmählich klar: Flächendeckend wird das Land mit Windrädern, Solaranlagen und Biogaskraftwerken zugepflastert, ganze Landstriche, oft noch relativ unberührte Kulturlandschaften und Naturgebiete, verwandeln sich in unwirtliche Energielandschaften. Menschen werden um ihren Schlaf und ihre Gesundheit, mitunter sogar ihre Heimat gebracht, Vögel und Fledermäuse verenden zu Hundertausenden in den riesigen Rotoren. Doch über die Schattenseiten der Energiewende zu sprechen gilt als politisch nicht korrekt.”

Wer handelt denn hier politisch nicht korrekt?

In Rheinland-Pfalz vollzog das rheinland-pfälzische Umweltministerium 2013 einen ökologischen Paradigmenwechsel: Das uralte Prinzip des Walderhalts wurde per Rundschreiben der Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) über Bord geworfen. Unterstützung erhielt die Diplom-Agraringenieurin, auch Ministerin für Landwirtschaft, von den Landwirten und dem NABU. Sie begrüßten diese Absichten ausdrücklich, mit einer absurden Begründung: Seit Jahrzehnten nehme der Landschaftsverbrauch durch Städte, Straßen und Gewerbegebiete zu. Das gehe immer zulasten von Äckern, Wiesen und Weiden. Die Entscheidung, nicht weiter aufzuforsten sei richtig, weil der Waldanteil bislang nie reduziert worden sei.

Die Umweltministerin hatte 2013 alle Forstämter in einem Rundschreiben aufgefordert, auf Ersatzaufforstungen in Wäldern zu verzichten, berichtete die Rhein-Zeitung. Das gelte auch für Windkraftanlagen in waldreichen Regionen. Nur noch im Einzelfall soll aufgeforstet werden. Für Höfken ist die neue Linie “politisch alternativlos”. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hatte sich gegen die Pläne “im Interesse der Allgemeinheit und insbesondere der künftigen Generationen” ausgesprochen.

Da Mais und Raps großflächig als Energiepflanzen angebaut werden, bedeutet diese “grüne” politische Linie, dass der Wald Energieformen weichen muss, die nicht ökologisch sind, weil sie Böden auslaugen, Vögel und Fledermäuse in den Rotoren der riesigen Windkraftwerke vernichten und Brutstätten gefährdeter Vogelarten zerstören. Flächendeckend wird die Landschaft industrialisiert, geleitet von dem Wahn, Erneuerbare Energien könnten das Weltklima retten. Tatsächlich geht es weder um Menschen noch um die Natur, sondern es wurde eine neue Epoche einer “grünen, ökologisch folgenlosen Wirtschaftsweise” eingeläutet. Die Anfänge reichen viele Jahre zurück, entwickeln aber jetzt durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien deutlich sichtbar ihre gigantische Zerstörungskraft.

Vom Mythos der Energiewende als angeblich alternativloses Mammutprojekt

Der Klimawandel wird von den Autoren “Geopferte Landschaften” nicht in Frage gestellt, er ist nicht Gegenstand der Diskussion, wohl aber der Mythos der Energiewende als angeblich alternativloses Mammutprojekt.

Und der Ertrag all dieser Verwüstungen? Die gesamte Fläche des Saarlandes würde gebraucht, um gerade einmal 20 % unseres Stroms durch Windkraft zu erzeugen. Aber nur statistisch, denn wenn der Wind nicht weht, was sehr häufig vorkommt, gibt es keinen Strom. Dabei gäbe es vernünftige und einfache Mittel, eine Energiewende zu verwirklichen: Allein die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs im Verkehr um 12 % könnte alle derzeit aktiven Windräder überflüssig machen.

Ein überfälliges Debattenbuch!


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