Das Wetter im Mai 2019
Zum kommenden Wochenende wird uns vor allem am Sonntag und Montag ein neuer Schwall Kaltluft aus dem hohen Norden erreichen, prognostiziert der Wetterkanal von Jörg Kachelmann.
Derzeit liegen die Abweichungen vom Klimamittel deutlich im negativen Bereich. Der Mai ist bisher deutlich „zu kalt“, sagt Fabian Ruhnau, Meteorologe aus Bochum. Einen Klimawandel könne man daraus jedoch nicht ableiten: “Während die eine Seite behauptet, dass die Kälte nun ein sicheres Anzeichnen für Extreme des Klimawandels sei, pöbelt die andere Seite „wo bleibt denn der Klimawandel???“, wenn es doch so kalt ist aktuell. Beides ist an Blödsinn nicht zu überbieten. Es handelt sich einfach um Wetter, das in Mitteleuropa schon immer Extreme geboten hat. Bei Klima müssen immer viele Jahre und Jahrzehnte betrachtet werden, man sagt mindestens 30 Jahre. Klima ist also ein Mittel aus dem Wetter von mindestens 30 Jahren.”
Das Wetter könne sich aber in der zweiten Monatshälfte noch rasch ändern, sagt der Meteorologe. Wie sich die Wetterlage dann entwickele, könne noch niemand sicher sagen. “Geht es kalt weiter, dann könnte es einen der kältesten Monate Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 geben. Könnte. Bekommen wir allerdings noch eine warme Süd- oder Südwestlage, kann das auch schnell kippen. Es heißt also abwarten!”
Seit den 90er Jahren sei es deutlich wärmer geworden ist, aber in der neuen Referenzperiode mit dem 30jährigen Mittel von 1981 bis 2010 seien die Abweichungen schon geringer, aber immer noch deutlich zu sehen.
Fabian Ruhnau, Kachelmann GmbH, war zuvor, bis Mitte 2015, 6 Jahre lang hauptsächlich im Bereich Unwetterwarnungen für Deutschland und Europa tätig.
Das unwissenschaftliche Elend
Für Lobbyisten und Klimawandler wie Simone Peter sind nicht nur Sommertemperaturen, sondern auch Schnee und Eis Anzeichen des Klimawandels. Jörg Kachelmann nennt es: “Das unwissenschaftliche Elend, wenn alles Klimawandel ist. Nass: Klimawandel. Trocken: Klimawandel. Kalt: Klimawandel. Warm: Klimawandel.”
Ein paar warme Tage im April, als die Temperaturen 20 °C überschritten, bewirkten einen Klimawandel-Alarm, ebenso auch der Schnee im Mai. Jörg Kachelmann reagierte auf einen der Tweets von Simone Peter mit folgendem Appell:
“Irgendjemand muss Frau Peter erklären, dass nix Besonderes passiert ist. Irgendjemand muss Frau Peter erklären, dass Klimawandel nicht eine Grabbelkiste ist, aus der man sich immer das Passende raussuchen kann. Ich habs versucht.”
Dass der Artikel, auf den Jörg Kachelmann verweist, am 1. April 2000 veröffentlicht wurde, entspricht seiner Art von Humor, aber es geht ernsthaft um eine tatsächlich getätigte Aussage des Meteorologen Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie, seit Oktober 2017 Präsident des Club of Rome Deutschland. 2015 erhielt er den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Er zeige einen hohen wissenschaftlichen Anspruch und Ehrgeiz, Bücher so zu schreiben, dass sich ihre Inhalte einer breiten Öffentlichkeit leichter erschließen.
Latif hielt auch Vorlesungen an Kinderuniversitäten und Schulen. Er vermittelte 2000 unter anderem dieses fundierte Wissen, mit dem er im Spiegel zitiert wurde:
“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren
wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.”
Mojib Latif ist vielleicht Schnee von gestern, aber vielleicht sagt jemand Simone Peter, dass ihr Klimaschalter immer noch kaputt ist und irgendjemand ihn dringend reparieren sollte.
Titelfoto: https://www.meteoblue.com/de/wetter/karte/maxmintemp/world (Screenshot)