Beobachtungen aus dem Revier

Fünf neue Flughäfen für Malediven

Die Malediven liegen mitten im Indischen Ozean – und bekommen die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren wie kaum ein Land sonst, sagt die FAZ. Sie ist mit dieser Behauptung nicht alleine. Die Werbebotschaft der Malediven ist angekommen. Viele Menschen empfinden Mitleid mit denen, deren Zukunft sie durch den Klimawandel bedroht sehen, auch mit den Malediven. “Im Vergleich mit ihnen gehe es uns doch gold”, sagen sie – und spenden. Aber ist die Geschichte von den armen Opfern des Klimawandels auf den Malediven vielleicht nur ein Märchen?

Die Malediven gehen unter?

“Schon bald könnten sie für immer im Meer versinken, die traumhaften Inseln der Malediven. Durch den Klimawandel und den steigenden Meeresspiegel sind sie vom Untergang bedroht. Schon heute erleben die Inselbewohner, wie das Wasser unaufhörlich steigt.” Mit diesen Worten schildert “Planet Wissen” das drohende Ende des Inselstaates.

Eine der am häufigsten als Opfer unseres CO2 genannten Inselketten sind die Malediven mit fast 1200 Inseln im Indischen Ozean, sagt “die” Wissenschaft, der wir nach Wünschen der Politiker vertrauen sollen. Dies behauptet laut Climate Change Dispatch (CCD) beispielsweise auch die Union of Concernde Scientists, ein Forum für die Diskussion über die vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Die Union of Concernde Scientists lehrt uns:

Als das flachste Land der Erde ist die Republik Malediven extrem anfällig für den Anstieg des Meeresspiegels und sieht sich mit der realen Wahrscheinlichkeit konfrontiert, dass der Großteil ihrer Landfläche bis zum Ende dieses Jahrhunderts unter Wasser sein wird. 4 , 9 , 16 , 18 Heute ziehen die weißen Sandstrände und ausgedehnten Korallenriffe der 1.190 Inseln der Malediven jährlich mehr als 600.000 Touristen an. 2

  • Der Anstieg des Meeresspiegels wird wahrscheinlich die bestehenden Umweltbelastungen auf den Malediven verschlechtern, wie z. B. periodische Überschwemmungen durch Sturmfluten und ein Mangel an Süßwasser zum Trinken und für andere Zwecke. 5 , 11
  • In Anbetracht der mittleren Ebene der Szenarien für die globale Erwärmung, 17 werden die Malediven um das Jahr 2100 einen Meeresspiegelanstieg von einem halben Meter erleben und rund 77 Prozent der Landfläche verlieren. 4 , 9 Wenn der Meeresspiegel stattdessen um 1 Meter ansteigen würde, könnten die Malediven bis etwa 2085 fast vollständig überschwemmt sein. 18
  • Die maledivische Regierung hat viele potenzielle Strategien zur Anpassung an die steigenden Meere entwickelt, erwägt jedoch auch die Umsiedlung ihrer Bevölkerung in ein neues Heimatland. 19 , 20

Die Malediven gehen seit 30 Jahren unter!

Ausgehend von Zeitpunkt im Jahr 1988 besagte eine Meldung der französischen Presseagentur Agence France-Presse, dass die Inseln bereits in 30 Jahren untergehen sollen. Demzufolge dürften es bereits keine Malediven mehr geben.

Normalerweise sind solche Vorhersagen, nur von Weltuntergangsekten bekannt, stellt die Lausitzer Allgemeine Zeitung fest. Sollte der Weltuntergang zum gewünschten Termin nicht eintreten, wird einfach eines neues Datum benannt und das geht solange, bis es sich irgendwann totläuft.

Dies hat zwar wenig mit Wissenschaft oder seriösem Journalismus zu tun, aber wen interessiert das?

Für “Planet Wissen”, ein Gemeinschaftsprojekt des Westdeutschen Rundfunks (WDR), des Südwestrundfunks (SWR) und von ARD-alpha, wäre die Rettung der Malediven ganz einfach zu bewerkstelligen:

“Was könnte die Malediven vor dem Untergang bewahren? In erster Linie müssten die Erderwärmung gestoppt und der CO2-Ausstoß gebremst werden. Um das zu bewirken, sind vor allem die Industrienationen gefragt.”

Die Chance, den Klimaschutz für ihr Inselreich zu nutzen, haben die Malediven 2009 ergriffen. Der Staatschef kündigte 2009 an, die Malediven binnen zehn Jahren zum ersten CO2-neutralen Staat weltweit machen zu wollen. Dafür nutzte er eine effektive Propaganda.

Malediven unter Wasser

Wie “Toter Mann” funktioniert, demonstrierte 2009 die Regierung der Malediven. Mit einer spektakulären Unterwassersitzung wies sie auf die Gefahren des Klimawandels hin. Präsident und Minister tagten in Taucheranzügen auf dem Meeresgrund und unterschrieben dort mit wasserfesten Stiften einen dramatischen Appell an die Welt.

Als Toter Mann bezeichnet man im Zusammenhang mit Schwimmen eine Position der Ganzkörperschwebe, bei der Schwimmer ohne oder mit nur geringer Bewegung von Armen und Beinen flach an der Wasseroberfläche treiben. Die Übung dient der Entspannung. Wegen des Klimawandels fand auf den Malediven der Tote Mann unter Wasser statt.

Die Malediven sind nicht versunken, und es geht ihnen gut.

Malediven tauchen mit fünf neuen Flughäfen wieder auf

Bis Ende des Jahres 2019 sollen auf den Malediven fünf neue Flughäfen in Betrieb gehen, teilte die maledivische Regierung am Sonntag mit.

Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des Inselstaates, weshalb ein Verbot von Urlaubsflügen auf die Malediven ausscheidet, obwohl Planet Wissen davon ausgeht, dass eine wachsende Zahl von Urlaubsflügen die umweltschädlichen CO2-Emissionen erhöht. Ein Zirkelschluss.

Aber vielleicht ist alles nicht so schlimm, wie es zu sein scheint.

Verkehrsminister Aishath Nahula informierte die lokalen Medien, dass der Bau der Flughäfen auf den Inseln kurz vor dem Abschluss steht. Es geht um die Inseln

  • Kulhudhuffushi im Haa Dhaal-Atoll,
  • Funadhoo im Shaviyani-Atoll,
  • Maafaru im Noonu-Atoll,
  • Madivaru im Lhaviyani-Atoll und
  • Maavarulu im Gaaf Dhaal-Atoll

Die neuen Flughäfen

Der Flughafen Kulhudhuffushi im Haa Dhaal-Atoll wird zuerst in Betrieb genommen, gefolgt von den Flughäfen Funadhoo und Maafaru. Kulhudhuffushi kommt einer wichtigen Bevölkerungszone im Norden, und der in Maafaru einer geplanen Ultra-Luxus-Tourismuszone zugute. 

Sechs Hektar vor der südlichen Küste von Kulhudhuffushi und weitere neun Hektar von den Feuchtgebieten der Insel wurden dem Flughafen, der eine Start- und Landebhn von 1200 Metern Länge und 60 Metern in der Breite hat, zugestanden.

Kulhudhuffushi, auch als „Herz des Nordens“ bekannt, ist die Wirtschaftshauptstadt der nördlichen Malediven und zählt mit über 9.000 Einwohnern zu den größten und bevölkerungsreichsten Inseln im Norden des Landes. Die Insel ist berühmt für ihre Mangroven, nach denen die Insel selbst benannt ist.

Bis vor kurzem war Haa Dhaal das einzige Atoll auf den Malediven, das keinen Ferienort hatte. Das änderte sich im März, als das Hondaafushi Island Resort als erstes Resort im Atoll eröffnet wurde.

Der neue Flughafen soll die Entwicklung von Ferienorten und Gästehäusern in der Region erleichtern.

In der Zwischenzeit ist der Bau des internationalen Flughafens in Maafaru nach erheblichen Verzögerungen aufgrund eines Korruptionsskandals wieder aufgenommen worden. Auf dem von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) finanzierten Flughafen werden Unterstützungseinrichtungen wie Parkplätze und Personalunterkünfte gebaut.

Der internationale Flughafen ist Teil eines  gemeinsamen Projekts zwischen den Malediven und den Vereinigten Arabischen Emiraten  zur Entwicklung des Noonu-Atolls als Ultra-Luxus-Tourismuszone.

Abu Dhabi Fund for Development (ADFD) hatte zuvor  verlängert  einen Zuschuss von USD 60 Millionen für das Projekt, das eine 2,2 Kilometer lange Start- und Landebahn zusammen mit state-of-the-art Einrichtungen beinhaltet die Entwicklung des internationalen Flugbetrieb und Privatjet bieten. Zusammen mit dem Flughafen wird auch ein Stadthotel gebaut.

Das Noonu-Atoll liegt etwa 180 Kilometer nördlich der Hauptstadt Male am südlichen Rand des nördlichsten geografischen Atolls der Malediven.

Zu den bestehenden High-End-Resorts im Noonu-Atoll zählen die Velaa Private Island, das Sun Siyam Iru Fushi Maldives, der Cheval Blanc Randheli und das kürzlich eröffnete Soneva Jani. Im Atoll entstehen mehrere neue Resorts, auch von internationalen Hotelketten.

Mittlerweile steht auch der Flughafen Madivaru kurz vor der Fertigstellung .

Kuredu Holdings, das mehrere Resorts im Lhaviyani-Atoll besitzt und betreibt, investiert 13 Mio. USD in die Entwicklung des Flughafens. Das Projekt umfasst die Rückgewinnung von rund drei Hektar Land aus der Lagune von Madivaru, den Bau einer 1,2 Kilometer langen Landebahn und eine Ausbildungsakademie für Luftfahrtbeamte der Flaggschiff-Fluggesellschaft Maldivian und des Wasserflugzeugbetreibers Trans Maldivian Airways (TMA).

Das Unternehmen kann ein Stadthotel entwickeln, um Anreize für den Flughafenbetrieb zu schaffen.

Das Lhaviyani-Atoll hat eine der höchsten Konzentrationen an Tourismusaktivitäten auf den Malediven, mit acht Resorts, einschließlich Kuredu Resort Malediven, Komandoo Island Resort und Spa, Hurawalhi Malediven, Palm Beach Island Resort und Spa, Atmosphere Kanifushi, Kanuhura Malediven, Fushifaru Malediven und Cocoon Malediven bereits in Betrieb. Mehrere neue Inseln im Atoll werden als Resorts entwickelt, darunter die kürzlich eingeführte Kudadoo Maldives Private Island von Hurawalhi und das Innahura Maldives Resort.

Tourismus

Die Südwest Presse (SWP), deren Beitrag nach eigenen Angaben durch die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen ermöglicht wurde, zitiert Thoriq Ibrahim, Minister für Umwelt und Energie im Kabinett des Autokraten Abdullah Yameen: “Der Tourismus funktioniert nur, wenn es der Umwelt gut geht“, sagt er.

SWP: “Immerhin ein Punkt, bei dem sich auf den Malediven alle einig sind. Hochzeitsreisende und Tauchsportler in abgeschotteten Edelresorts haben vielen Maledivern Wohlstand beschert. 1,3 Millionen Touristen besuchten das Land 2017, darunter 100 000 Deutsche. Doch die Malediven wollen mehr – viel mehr. Auf sechs bis sieben Millionen Gäste soll die Branche wachsen. Allen Klima- und Umweltsorgen, politischen Unruhen und radikalen Muslimen zum Trotz. Dafür öffnen sich die Malediven auch dem Billigtourismus. Zum Motor der Entwicklung soll dabei das größte Infrastrukturprojekt der Malediven werden: Hulhumalé.”

Die Malediven sind mit 1.192 Inseln auf einer Fläche von rund 90.000 Quadratkilometern das am weitesten zerstreute Land der Erde. Es hat bereits 11 Flughäfen, darunter drei internationale Flughäfen. Die Regierung hat sowohl lokale als auch internationale Unternehmen damit beauftragt, zusätzliche Inlandsflughäfen auf dem gesamten Archipel zu entwickeln, um den Tourismus anzukurbeln. Das Ziel: Sieben Millionen Touristen.

Alles dreht sich um die Geldvermehrung

Die milliardenschwere Tourismusindustrie, die die wichtigste wirtschaftliche Aktivität des Landes darstellt, ist stark von der inländischen Verkehrsinfrastruktur abhängig, insbesondere vom Flugverkehr. Dessen Entwicklung lassen sich die Malediven für den Aufbau der für den Tourismus notwendigen Infrastruktur bezahlen. Von 9,2 Millionen Euro, die Dänemark als Geldgeber bereitstellte, konnten Auffangdächer für Regenwasser, Filtersysteme und Wasserspeicher finanziert werden, berichtet SWP. Bewohner wurden im Umgang mit Katastrophen geschult, landwirtschaftliche Alternativen zu Acker­bau und lokale Umweltprojekte gefördert.

Vom Westen fordere Ibrahim deutlich mehr Engagement als bisher, sagt die SWP. Vor allem, was den Transfer von Technologien in Sachen Küstenschutz und erneuerbare Energie betrifft:

„Länder wie Deutschland, die mit für den Klimawandel verantwortlich sind, sollten endlich damit anfangen, uns zu unterstützen.“

Wie es mit der finanziellen Unterstützung aussehen kann, zeigt zum Beispiel der Sierra Club, die älteste und größte Naturschutzorganisation der Vereinigten Staaten.

Zunächst denkt der Verein an sich. Beim Aufruf seiner Homepage springt einem der Spendenaufruf entgegen: “Help Defend Wild Places. Your donation supports the nation’s largest and most effective grassroots movement to protect our vulnerable communities and defend the natural world. Donate today!

Unter dem Schlagwort “Malediven” findet man bei Sierra Angebote für Flugreisen zu den Malediven, unter anderem diese Werbung: “Handpicked Holidays At The Best Prices On Earth. Enjoy Vip Inclusions And Bonus Extras. Don’t Miss Out On A Holiday To Your Dream Destination. Book Your Next Escape Today! Best Prices Guaranteed. Flexible Bookings. VIP Inclusions. Booking Guarantee. Premium Room Packages. New Deals Launch Daily. Exclusive Holiday Deals. One Million Holidays Sold. “

Mittlerweile dürfte jeder wissen: Klimaschutz und Geldschneiderei sind wie eineiige Zwillinge.

Glenn Reynolds von Instapundit habe eine unsterbliche Erwiderung für Warmisten geprägt, die eine gute Linie über die Bedrohung durch die globale Erwärmung haben, aber ihr Leben so leben, als gäbe es sie nicht, sagt Climate Dispatch. Dies gelte zum Beispiel für Nationen wie die Malediven:

Ich glaube, es ist eine Krise, wenn die Leute, die mir sagen, dass es eine Krise ist, anfangen, sich so zu verhalten, als wäre es eine Krise.

Titelfoto: romaneau, pixabay


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