Behauptung
“Sinken durch die Verlängerung der Atomlaufzeiten die Strompreise? Das Öko-Institut in Darmstadt hat mal nachgerechnet. Kurze Antwort: nein! Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern konnten sie keinen Zusammenhang zwischen dem Anteil an Atomenergie an der Stromversorgung und dem Strompreisniveau feststellen. Der Strompreis in Deutschland entwickelte sich unabhängig von den Stillstandszeiten der Atomkraftwerke. Vielmehr bedeuten die Laufzeitverlängerungen, dass Investitionen in erneuerbare Energien zurückgehen. Wir wären also länger von fossilen Brennstoffen und dem Import von Uran abhängig. Deren Preise werden in Zukunft noch stärker steigen. Daher ist langfristig bei einer Laufzeitverlängerung mit einem Anstieg der Strompreise zu rechen. Den Atomkonzernen spült die Laufzeitverlängerung für jedes AKW täglich eine Millionen Euro in die Kassen.” (Bündnis 90/Die Grünen, 20 Fakten über Atomkraft)
Erwiderung
Auszüge aus:
- Bündnis 90/Die Grünen, 20 Fakten über Atomkraft, #8
- Verein Kritikalität, Hundert gute Antworten, #76: Profitverlängerung
Quellen:
- Preisentwicklung der Primärenergieeinfuhr- und der Stromerzeugungskosten von 2000 bis 2013, ab S. 13. Gerade bei Kohle und Gas, die 70% des deutschen Strommixes ausmachen, ist der Strompreis stark von den Energieträgerpreisen abhängig. Außer Braunkohle (reichlich 10%) sind alle Energieträger um etwa 50% teurer, die Stromgestehungskosten um etwa 20% teurer geworden, im Zeitraum 2002 bis 2007. Alle anderen Steigerungen gehen auf Steuern und Abgaben zurück.