Beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 23. Januar 2020 an, die Arbeit der Impfallianz Gavi mit 600 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2025 zu unterstützen.
Damit Gavi jedoch wie geplant weitere 300 Millionen Kinder impfen und somit acht Millionen Todesfälle verhindern kann, muss die Bundesregierung ihren Beitrag dringend auf 700 Millionen Euro erhöhen. Dies machen heute anlässlich des WEF acht Entwicklungsorganisationen (NGOs) “nochmal deutlich”.
Mit dem Geld sollten bis 2025 Krankheiten bekämpft und das medizinische System verbessert werden, sagte Merkel bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
Deutschland hatte der Impfallianz schon für den Zeitraum 2016 bis 2020 insgesamt 600 Millionen Euro zugesagt.
Gavi hatte Deutschland um eine Erhöhung der Gelder für den weltweiten Gesundheitsschutz auf 700 Millionen Euro gebeten. Mit dem Geld solle der Schutz von Kindern und der vereinfachte Zugang zu Impfungen in Entwicklungsländern verstärkt werden, sagte Geschäftsführer Seth Berkley.
Die nächste Finanzierungsrunde findet im kommenden Jahr für die Zeit von 2021 bis 2025 statt.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/212314/Impfallianz-Gavi-Merkel-sagt-weitere-600-Millionen-Euro-zu
Acht Entwicklungsorganisationen (NGOs) fordern:
„Merkels Zusage, Gavi in den kommenden fünf Jahren weiterhin zu fördern, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Durch dieses frühzeitige Signal werden andere Geber und Partnerländer ermutigt, mehr in Impfungen weltweit zu investieren. Allerdings stehen die angekündigten 600 Millionen Euro höchstens für ein ‘Weiter so’. Das nehmen wir nicht hin. Wenn wir bis 2030 das UN-Nachhaltigkeitsziel erreichen wollen, allen Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen, müssen wir bei den Kindern anfangen, die am stärksten von Armut betroffen sind. Sie mit Impfungen zu schützen, ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um ihnen ein gesünderes und besseres Leben zu ermöglichen.”
Zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit sagen die NGOs:
„Der Klimawandel wirkt sich unmittelbar auf die Gesundheit von Menschen aus, insbesondere in den ärmsten Ländern. Schon jetzt beobachten wir eine dramatische Zunahme klimabedingter Gesundheitskrisen. Vermehrt auftretende Wetterextreme wie Wirbelstürme oder Überflutungen erhöhen das Risiko von Durchfallerkrankungen, Malaria und anderen Infektionskrankheiten. Um dem entgegenzuwirken, muss die Weltgemeinschaft Ehrgeiz zeigen und viel mehr in globale Gesundheit investieren. Gavi ist eine der effektivsten Initiativen bei der Bekämpfung vermeidbarer Krankheiten. Ihr Erfolg darf nicht am Geld scheitern.”
Die Forderungen der NGO’s:
Positionspapier der NGOs zur Impfallianz Gavi (15.01.2020)
Microsoft-Word-15012020_Gavi-Positionspapier_FINAL-Gavi2020_Positionspapier