Fake Science

Clueless journalist meets fake science – und das kommt dabei heraus

Clueless journalist meets fake science – und das kommt dabei heraus, siehe Zeitungstext* (Garmischer Tagblatt) unten.

Matthias Hornsteiner

Das Garmischer Esoterik-Institut nutzte den zugegebenermaßen extrem trockenen März, um wieder einmal die krude und verschwurbelte Verschwörungshypothese “Klimawandel” unter´s Volk zu bringen. Die Esoteriker, welche gerne als “renommierte Experten” vorgestellt werden, bedienen sich dabei stets den selben simplen Mechanismen, die auch von Laien leicht durchschaubar sind:

Einzelereignisse

Es werden Einzelereignisse (Wärmeeinbruch in der Antarktis, trockener März) herausgepickt, die die eigene Ideologie stützen könnten. Andere Ereignisse wie die neuen Kälterekorde in der Antarktis und in Jakutien oder die wachsenden Gletscher in den südamerikanischen Anden werden selbstverständlich ausgeblendet, sie passen nicht ins Konzept. Das Motto der Verschwörungstheoretiker lautet: Zu kaltes Wetter hat stets mit einer Wetterlage zu tun, zu warmes Wetter ist dagegen Klima oder Klimawandel.

Banalitäten

Auf der einen Seite wird die ungeheuerliche Komplexität des physikalischen Systems Atmosphäre betont, auf der anderen Seite sollen irgendwelche banalen technischen Maßnahmen wie Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern in irgendeinem Dorf am Alpenrand hilfreich sein, um die Wohlfühltemperatur eines ganzen Planeten regulieren zu können.

Endzeitstimmungen

Typisch für viele Sekten (so auch für die Klimawandel-Sekte) ist die Verbreitung von Endzeitstimmungen, wobei sich das Datum des Untergangs regelmäßig nach hinten verschiebt, weil der Untergang dann eben doch nicht eintritt. Vor 35 Jahren wurde bereits behauptet, in 10 Jahren wird skifahren nicht mehr möglich sein. 10 Jahre später hieß es dann, in 10 Jahren können wir nicht mehr skifahren und die jetzigen Küsten stehen unter Wasser. Wiederum 15 Jahre später kommt erneut der Unkenruf, in 5 Jahren ist es definitiv zu spät. Und nochmal 10 Jahre danach abermals verkündet die Posaune, daß wir noch 15 Jahre bis zur Umkehr haben, danach ist es mit Skifahren vorbei usw. usw.

Le Bon

Dies sind lediglich drei Beispiele für die eigentlich banalen und trivialen Manipulationsmechanismen dieser Placebo-Wissenschaftler.

Grundlagenfach Theoretische Meteorologie verdrängt durch Computersimulationen

Die ernsthafte Wissenschaft würde diese “Theorien” natürlich in ganz anderer Weise zerlegen. Leider ist ernsthafte Wissenschaft nur noch in wenigen Rückzugsgebieten wie Mathematik, Mathematische Physik und Astrophysik zu finden, während das Fach Meteorologie bereits vor Jahrzehnten von einem Teilgebiet der Physik zur “cargo cult science” ohne jegliche wissenschaftliche Integrität herabsank (Richard Feynman läßt grüßen) und mittlerweile nochmal tiefer abstürzte auf das Level “fake science”, wobei bei man hier “science” besser auch noch weglässt.

Das Grundlagenfach Theoretische Meteorologie existiert natürlich längst nicht mehr, die Vertreter dieser Disziplin haben längst die Altersstufe 80+ erreicht und die wenigen jüngeren Theoretiker haben dem Fach längst den Rücken gekehrt oder assimilierten sich, um im Mainstream mitschwimmen zu können/dürfen.

Auch die Numerik ist inzwischen abgewandert (zum Fach numerische Mathematik), was bleibt jetzt noch übrig? Die Meteorologen sind zu Sklaven ihrer eigenen Modelle geworden, unablässig verifizieren sie damit Gleichungen, die seit 100 Jahren bekannt sind. Der Berufsstolz einer ganzen Generation von Meteorologen besteht darin, die Klimakatastrophe am Computer zu simulieren, Kritik wird sofort abgeschmettert mit Hinweis auf den sog. “Konsens” (der erstens nie existiert hat und zweitens in seriöser Wissenschaft sowieso nichts verloren hätte). Bestenfalls werden in der Meteorologie vermeintlich neue Ergebnisse gefunden, die man bereits vor 25 Jahren bzw. vor 50 Jahren schon mal entdeckte (und wieder vergaß). Darum heißt es ja auch “research” und nicht “search”…

Quacksalberei der Klimawandel-Ideologie

Aus Sicht der ernsthaften Wissenschaft mag man diese Entwicklung als äußerst ärgerlich und enttäuschend empfinden, in Wirklichkeit ist sie weitaus dramatischer. Zum einen ist die Klimawandel-Ideologie mit ihren “Klimaschutz”-Zielen eine riesige Gefahr für die Umwelt und für die ganze Gesellschaft!

Der sog. “Klimaschutz” (der natürlich gar nichts schützt) geht einher mit Flächenfraß und Landschafts-/Biotop-Zerstörung, er geht auch einher mit der Vergeudung von Billiardensummen (langfristig und global betrachtet) und er führt zu neuen Konflikten auf nationaler und internationaler Ebene.

Dies ist keine düstere Prophezeiung, sondern längst Realität, wie wir alle wissen. Anstatt dass wir uns endlich mit den zahllosen Umweltproblemen auseinandersetzen, erfinden wir den Turmbau zu Babel neu in der Version des 21. Jahrhunderts und ergötzen uns an stupider Quacksalberei alias Klimaforschung, die man vermutlich selbst im Mittelalter als albern empfunden hätte.

*Anmerkung der Redaktion

Das Garmischer Tagblatt berichtet über den Vortrag von Harald Kunstmann, auf den sich Matthias Hornsteiner bezieht, leider nur in der Papierausgabe. Zu dem Thema “Was wissen wir über den Klimawandel, wo stehen wir, was können wir noch tun?” Harald Kunstmann einen Vortrag vor 80 Zuhörern in Uffing, eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Organisiert wurde der Vortrag vom Katholischen Kreisbildungswerk, dem Evangelischen Bildungswerk, dem KIT-Campus Alpin sowie dem Zentrum für Klimaresilienz der Universität Augsburg.

Die Antworten Kunstmanns auf Fragen der Entstehung und Folgen der Erderwärmung liefen auf eine politische Botschaft hinaus. Dem Zeitungsbericht folgend forderte Kunstmanns die Zuhörer im Wesentlichen zum Verzicht auf Fleisch und Reisen auf, ferner zum Wechsel des Stromanbieters, zur Anschaffung einer eigenen Photovoltaikanlage, guten Gebäudedämmung, Nutzung von Solar-Warmwasser, Wärmepumpen mit Photovoltaikeinspeisung und regionaler Lebensmittel.

An Stelle des Garmischer Tagblatts empfehlen wir die Lektüre eines ausführlichen Interviews des FOCUS mit Harald Kunstmann, in dem der gleitende Übergang eines Meteorologen zu einem politischen Propagandisten der Klimakirche deutlich wird.

Am Ende jeder ideologisch geführten Debatte Verbote stehen totalitäre Vorstellungen und Verbote, wenn es die Machtverhältnisse zulassen. Davor schreckt auch Kunstmann nicht zurück: “Wenn man Klimaschutz ernst nimmt, wird man um Verbote und verbindliche Verpflichtungen am Ende nicht herumkommen. Das ist meine persönliche Meinung: Klimaschutz muss verpflichtend werden und verbindlich sein. Wenn man das nicht einhält, muss es für einen auch Nachteile und Strafen geben können.”

Prof. Dr. Harald Kunstmann ist Lehrstuhlinhaber für regionales Klima und Hydrologie an der Universität Augsburg. Er ist außerdem Gründungsdirektor des dortigen Zentrums für Klimaresilienz und stellvertretender Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung des Karlsruher Instituts für Technologie, dem KIT-Campus Alpin, in Garmisch-Partenkirchen. 2021 verlieh ihm die Rüdiger Kurt Bode-Stiftung den mit 100.000 Euro dotierten Wasser-Ressourcenpreis 2021. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist Modellierung und Beobachtung von Wasser- und Energieflüssen.

Dr. Matthias Hornsteiner hat Physik, Astronomie und Meteorologie studiert und als Wissenschaftler der Theoretischen Meteorologie an den Universitäten Utah, Toronto und München gearbeitet.

Titelbild: sumba, Garmisch- Partenkirchen, https://piqs.de/fotos/110311.html

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