Ein Gespenst geht um auf dem Globus – doch diesmal nicht das Gespenst des Kommunismus, sondern das Gespenst des Endes der menschlichen Zivilisation durch eine angeblich selbst verschuldete Klimakatastrophe aufgrund der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Schon vor dem Aufstieg der Kommunisten sahen nüchtern denkende Zeitgenossen voraus, dass deren Visionen wegen grotesker Verkennung wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten und einer verzerrten Wahrnehmung der menschlichen Natur scheitern mussten. Genauso kann man auch heute schon feststellen, dass die Ignoranz der Propheten der Klimakatastrophe gegenüber grundlegenden Fakten der Klimaentwicklung zwangsläufig in einer Katastrophe münden wird. Stattdessen werden diese Realisten jedoch als „Leugner“ diffamiert und politisch, medial sowie beruflich diskriminiert und verfolgt.
Wer der Bevölkerung einreden will, dass der aktuell feststellbare leichte Anstieg des Spurengases CO2 in der Atmosphäre unsere Existenz bedroht [SCHE], muss dafür sorgen, dass bei der Darstellung der Realität einige unbequeme Wahrheiten über die Erdgeschichte und die Entwicklung des Lebens verschwiegen werden. Das fällt vergleichsweise leicht, weil es sich um Entwicklungen handelt, die sich über sehr lange Zeiträume von hunderten Millionen Jahre erstrecken, weshalb sich nur wenige Spezialisten überhaupt beruflich mit dem Thema beschäftigen. Die breite Mehrheit der Bevölkerung kommt mit diesen Zusammenhängen höchstens beim Konsum von Filmen wie „Jurassic Park“ oder beim Ausführen des quengeligen Nachwuchses an verregneten Sonntagen ins Museum in Berührung. Deshalb fällt es den Vertretern der Theorie von der durch Verbrennen fossiler Rohstoffe verursachten „Klimakatastrophe“ auch so leicht, der Öffentlichkeit verzerrte und unvollständige Abbildungen der Realität zu präsentieren, um damit ihre Theorien zu „beweisen“. Ihre Kernaussage ist die Behauptung, bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas werde die Atmosphäre auf mehr oder weniger „ewige“ Zeiten durch CO2-Emissionen „vermüllt“.
Eines der bekanntesten Beispiele für ihre Sicht der Dinge zeigt Bild 1, das auf einen Bericht des „Uno-Klimarats“ IPCC zurückgeht und in etlichen Varianten in allen möglichen offiziellen und inoffiziellen Dokumenten und Unterrichtsmaterialen zu finden ist. Es soll zeigen, wie und wo sich das CO2 bzw. der Kohlenstoff auf der Erde befindet bzw. verteilt und in welchen Reservoiren er gespeichert oder auch wieder zurückgeführt wird.
Schwarze Zahlen: Inhalt der verschiedenen Reservoire in Mrd. Tonnen Kohlenstoff (Gt. C), blaue Zahlen: Austausch von Kohlenstoff in Gt. Tonnen Kohlenstoff/ Jahr (Quelle: Wikipedia, [KOKR])
Um die Dimensionen des mit diesem Bild begangenen Betrugs besser erkennbar zu machen, wurde mit den entsprechenden Zahlen ein Tortendiagramm erstellt, Bild 2.
Zur besseren Verdeutlichung der mit Bild 1 bezweckten Manipulation werden die wesentlichen dort aufgeführten Reservoire in einem Tortendiagramm mit Detailvergrößerung dargestellt. Im Meerwasser ist interessanterweise erheblich mehr CO2 enthalten als in sämtlichen fossilen Rohstoffen zusammen (Daten aus Bild 1)
Die Unterschlagung der wahren Verhältnisse – Beispiel Kerogen
Wenn man sich Bild 2 genauer ansieht, so fällt zunächst auf, dass es ein deutliches Missverhältnis zwischen den Mengen an fossilen Rohstoffen einerseits und den Zahlenangaben zu Meeressedimenten und Meereslebewesen (Biota) gibt. Fachleuten dürfte dies sofort auffallen, schließlich sind Erdöl und Erdgas ja aus ebensolchen Sedimenten entstanden, in denen Meereslebewesen luftdicht eingeschlossen wurden. Solche Sedimente wurden über Milliarden Jahre hinweg gebildet, aus ihnen sind mächtige Gesteinsschichten entstanden, die weltweit auf allen Kontinenten in zuweilen kilometerdicken Lagen das Bild unserer Landschaften prägen. Hierzu gehören unter anderem alle möglichen Arten von Sandsteinen und Schiefern, in denen sich immer wieder auch Abdrücke und Versteinerungen maritimer Lebewesen finden.
Und jetzt kommen wir schon zur ersten großen Unterschlagung: In solchen Gesteinen finden sich auch die sogenannten Kerogene, das sind meist feinverteilte Überreste von fossilen Tieren und Pflanzen, aus denen sich in der Tiefe durch Druck und Temperatur Vorstufen von Kohle, Erdöl und Erdgas bilden [GEOD, W312].
In der breiten Öffentlichkeit ist diese Tatsache nahezu unbekannt, obwohl diese Vorkommen mit einem Kohlenstoffinhalt von 15 Billiarden Tonnen so gigantisch sind, dass sie alle in Bild 2 aufgeführten Mengen geradezu winzig erscheinen lassen, wie Bild 3 zeigt. Zu diesen Vorkommen zählen auch die sogenannten Teersande, aus denen u.a. in Kanada große Mengen Erdöl gewonnen werden. Die biologischen und geologischen Abläufe, die zur Akkumulation dieser ungeheuren Menge an fest gebundenem Kohlenstoff geführt haben, sind auch heute noch aktiv. Im Weltbild des IPCC und der Klimawarner werden sie jedoch schlicht ignoriert und damit unterschlagen.
Die Unterschlagung der wahren Verhältnisse – Beispiel Kalk
Doch selbst mit Einbeziehung des Kerogens sind die wahren Größenverhältnisse der natürlichen Kohlenstoffspeicher auf unserer Erde nicht einmal näherungsweise korrekt dargestellt. Denn die mit weitem Abstand größten aller Kohlenstoffreservoire sind kalkhaltige Gesteine [KALK, MIAT, W311], wozu nicht nur reine Kalksteine und Dolomite, sondern darüber hinaus auch kalkhaltige Mischgesteine wie Kalksandsteine, Schiefer und Konglomerate wie z.B. Nagelfluh gehören. Die Menge des in diesen Gesteinen nahezu für die Ewigkeit abgespeicherten Kohlenstoffs wird auf rund 100 Billiarden Tonnen geschätzt [MOOR]. Die entsprechenden Mengenverhältnisse zeigt Bild 4.
Beim Blick auf Bild 4 muss man sich folgendes vor Augen halten: Der weitaus meiste Kohlenstoff, der in fossilen Rohstoffen, aber auch in Kerogen und Kalk gebunden ist, ist biologischen Ursprungs. Es handelt sich dabei um Überreste ehemaliger Tiere und Pflanzen. Diese ganze gigantische Menge Kohlenstoff war demnach einstmals in unserer Atmosphäre und wurde vom Leben selbst zu Verbindungen umgewandelt, die nicht mehr auf normalem Wege in die biologischen Kreisläufe zurückrückgeführt werden konnten. Die heute noch in der Atmosphäre verbleibenden Kohlenstoffspuren repräsentieren nur noch etwa 6,5 Millionstel der Mengen, die dem Leben früherer Zeiten einst in Form bequem durch Pflanzen per Fotosynthese umwandelbaren CO2 für den Aufbau von Biomasse zur Verfügung standen. Auch die Mengen, welche in Form fossiler Rohstoffe in der Erde abgespeichert wurden, sind mit lediglich 35 ppm der Ursprungsmenge geradezu erbärmlich gering. Im Verhältnis zum Kerogen, dem Ausgangsmaterial, aus dem die meisten fossilen Rohstoffe entstanden sind, machen sie nur etwa 0,027 % bzw. 0,27 Promille aus.
Würde man die gesamte in Form von Kalk und Kerogen weggesperrte Menge an Kohlenstoff wieder in das ursprüngliche CO2 umwandeln, so hätten wir eine Atmosphäre aus nahezu reinem CO2, die allerdings einen Druck von 60 bar aufweisen würde. Das entspricht dem Druck in 600 m Wassertiefe.
Natürlich befand sich diese unglaubliche CO2-Menge zu keiner Zeit in den letzten 600 Mio. Jahren auch nur annähernd komplett in unserer Atmosphäre. Ganz im Gegenteil, das CO2 muss nach und nach aus vulkanischen und tektonischen Quellen aus dem Erdinneren nach oben geströmt sein. Die heutigen CO2-Friedhöfe Kalk und Kerogen sind das Resultat gigantischer Kreisläufe, über welche die lebendige Natur das ständig in die Atmosphäre hinzuströmende CO2 in Form chemisch sehr stabiler Verbindungen „entsorgte“. Die heutige „Klimawissenschaft“ versucht, diese Abläufe totzuschweigen und zu ignorieren. Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
Im Teufelskreis der Dekarbonisierung
Aus den hier vorgestellten Tatsachen erkennt man auch, dass diese Kreisläufe in Schieflage geraten sind, weil nach und nach immer weniger CO2 nachgeliefert wurde, als auf biologischem Wege dauerhaft entfernt wurde. Deshalb ist die Atmosphäre im Laufe der Jahrmillionen nach und nach an CO2 verarmt, Bild 5.
Allerdings verlief diese Entwicklung im Verlauf der Erdgeschichte alles andere als linear. Über die Hintergründe für die Abnahme und Zunahme vor allem im Zeitbereich zwischen 450 und 220 Mio. Jahre vor unserer Zeit sollen hier keine Mutmaßungen angestellt werden. Man kann jedoch vermuten, dass hierbei z.T. katastrophale vulkanische Ereignisse wie diejenigen bei der Bildung des Sibirischen Trapp eine Rolle spielten. Hierbei entstanden vor etwa 250 Mio. Jahren im Verlauf von Ausbrüchen, die sich über rund 1 Mio. Jahre hinzogen, Basaltschichten mit einer Fläche von rund etwa 2 Mio. Quadratkilometern und einer Mächtigkeit von bis zu 6 km.
Vor etwa 230 Mio. Jahren verstetigten sich die Zu- und Abflüsse von CO2 aus der Atmosphäre, dass die Entwicklung durch eine Ausgleichgerade beschrieben werden kann, Bild 6.
Seither sank der CO2-Gehalt der Atmosphäre von etwa 1.500 ppm auf Werte, die teilweise nur noch bei 200 ppm lagen. Damit ist inzwischen ein Verarmungszustand erreicht, der gefährlich nahe an den ca. 150 ppm liegt, welche Pflanzen für ihr Überleben mindestens benötigen. Und mit den Pflanzen würden auch die Tiere sterben, weil die Grundlage ihrer Nahrungskette zerstört würde.
Die Pflanzenwelt ist bereits im CO2-Mangelmodus
Vor ungefähr 30 Mio. Jahren – als der CO2-Pegel in der Atmosphäre auf weniger als 400 ppm abgesunken war – reagierte die Natur auf die sich unerbittlich verschärfende CO2-Verknappung, indem sich neue Pflanzentypen mit einem effizienteren System der Photosynthese entwickelten. Diese sogenannten C4-Pflanzen kommen im Unterschied zu den früher vorherrschenden C3-Pflanzen mit niedrigeren CO2-Gehalten und trockenerem Klima besser zurecht [WIC4]. Dessen ungeachtet muss man ihr Auftauchen im Prinzip als Warnsignal werten, als eine Notmaßnahme, mit deren Hilfe die Natur versucht, sich an eine ständig schlechter werdende Versorgungslage anzupassen. Angesichts dieser leicht zu überprüfenden Fakten mutet es schon ziemlich seltsam an, wenn selbsternannte Klimapäpste vor einer „Gefährdung des Planeten“ warnen, wenn doch in Wirklichkeit die eklatante Mangelsituation bezüglich der Verfügbarkeit des lebenswichtigen CO2 durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe kurzfristig etwas gelindert wird. Selbst wenn man die gesamten fossilen Ressourcen das Planeten gewinnen und sofort verfeuern würde, reichte dies lediglich dazu aus, den CO2-Pegel der Atmosphäre wieder auf knapp 2.000 ppm anzuheben, immer noch um den Faktor 3-3,5 unterhalb des Maximums vor rund 550 Mio. Jahren. Zudem ist diese Annahme angesichts von Kohle-Vorräten, die bei derzeitigem Verbrauch noch gut 200 Jahre reichen dürften [COAL], als unrealistisch einzustufen.
Was umgeht, ist das Gespenst der Dekarboniserung
Zurück zum Titel und der Analogie zum Kommunismus, der als Heilslehre daherkommt und bisher jedesmal in die Hölle führte. Auch die Propheten der angeblichen Klimakatastrophe behaupten, sie müssten die Menschheit, ja sogar den ganzen Planeten retten. Und ebenso wie beim Kommunismus zeigt schon ein kurzer Blick auf grundlegende Zusammenhänge nebst einer Portion gesunden Menschenverstandes, dass man das derzeitige Alarmgeschrei samt der damit verknüpften Forderungen nach einer quasi-Aufgabe der westlichen Zivilisation durch „Dekarbonisierung“ mit Fug und Recht als übertrieben und sogar gefährlich einstufen kann. Die wahre Gefahr für die Menschheit geht nicht vom CO2 aus, sondern von zahllosen wohlmeinenden Zeitgenossen, die sich nicht die Mühe gemacht haben, die erdgeschichtlichen Fakten richtig zu recherchieren, sondern mit großem Eifer daran arbeiten, unsere technische Zivilisation wegen pseudowissenschaftlicher Halbwahrheiten zugrunde zu richten. Von einem moderaten Zuwachs des CO2-Gehalts in der Atmosphäre geht jedenfalls keine Gefahr aus. Was die Verfügbarkeit fossiler Rohstoffressourcen angeht, so sollte man sich vor Panik hüten, wie das derzeitige Überangebot auf den Märkten zeigt. Wenn es jedoch eines gibt, was auch heute schon mit ziemlicher Sicherheit vorhergesagt werden kann, dann ist es folgendes: Mit den heutigen Technologien zur Energiegewinnung aus Wind und Sonne werden sich die künftigen Energieprobleme der Menschheit wohl kaum lösen lassen [VERS].
Fred F. Mueller
Siehe auch: Die große Dekarbonisierungslüge – Teil 1
Quellen:
[CALU] Berger, W. H.: Carbon Dioxide through Geologic Time, earthguide.ucsd.edu/virtualmuseum/climatechange2/07_1.shtml abgerufen 21.4.2013
[COAL] www.worldcoal.org/sites/default/files/wci_report_R2_GER_0.pdf
[GEOD] www.geodz.com/deu/d/Kerogen abgerufen am 24.4.2013
[KALK] Kalk – ein Rohstoff aus Schalen und Knochen, www.kalk.de/index.php abgerufen am 20.4.2013
[KOKR] https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus#/media/File:Carbon_cycle-cute_diagram-german.png
[MIAT] Kalkgesteine, Mineralienatlas, https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Calcit/Kalkgesteine abgerufen am 26.9.2015
[MOOR] www.eike-Klima-energie.eu/news-cache/greenpeace-gruender-haelt-eine-grosse-rede-und-lobt-kohlendioxid/
[SCHE] goo.gl/C804V
[VERS] www.eike-Klima-energie.eu/energie-anzeige/wind-und-solar-nichts-als-vergeudung-von-energie-und-ressourcen/
[WICC] Kohlenstoffzyklus, Wikipedia, de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus abgerufen 21.4.2013
[W311] Kalkstein, Wikipedia, de.wikipedia.org/wiki/Kalkstein abgerufen am 21.4.2013
[W312] Kerogen, Wikipedia, de.wikipedia.org/wiki/Kerogen abgerufen am 24.4.2013
[WIC4] https://de.wikipedia.org/wiki/C4-Pflanze
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