Die Mehrheit der 1.100 anwesenden BVB-Mitglieder des BVB hat sich klar gegen das Sponsoring durch Rheinmetall ausgesprochen. Sie stimmten auf der Mitgliederversammlung am 24.11.2024 einem Antrag gegen den Werbedeal zu und forderten, die Partnerschaft schnellstmöglich zu beenden.
Der Dachverband Kritische Aktionäre und die Deutsche Friedensgesellschaft VdK verwiesen darauf, dass der Sponsorvertrag mit Rheinmetall den Grundwertekodex des Vereins verletze, der sich klar gegen Gewalt ausspreche.
Barbara Happe, Vorständin des Dachverbandes Kritische Aktionäre sagte:
“Die Debatte um den Krieg in der Ukraine darf nicht dazu führen, Rüstungskonzerne plötzlich als Garanten der weltweiten Sicherheit einzustufen. Konzerne wie Rheinmetall, die bereitwillig auch die Despoten dieser Welt mit Waffen beliefern, dürfen durch Werbedeals keine Bühne für Imagepolitur erhalten.“ Der Dachverband warnt andere BVB-Sponsoren wie Puma oder Signal Iduna davor, dass das negative Image von Rheinmetall auch auf sie abfärben könnte. „Diese Konzerne riskieren, dass ihre Namen künftig auch mit Zerstörung und Menschenrechtsverletzungen assoziiert werden.“
Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der DFG-VK, erklärte: “Als BVB-Fan finde ich es besonders bitter, dass Borussia Mönchengladbach mehr Moral besitzt und einen Werbedeal mit Rheinmetall ausgeschlagen hat.“
Zuvor hatte der Geschäftsführer des BVB, Hans-Joachim Watzke, den Deal vor den versammelten Mitgliedern verteidigt. Letztlich handele es sich um „eine Abwägung zwischen ökonomischen Fragen und gesellschaftspolitischer Verantwortung“, sagte er.
Als erster Rüstungskonzern überhaupt stieg Rheinmetall in das Sponsoring eines Fußball-Bundesligisten ein. Damals hatte das Handelsblatt zuerst darüber berichtet. Die Werbepartnerschaft geht laut Handelsblatt über drei Jahre. Auf dem Trikot ist das Rheinmetall-Logo nicht zu sehen, der Rüstungskonzern wirbt auf der Bande im Stadion. Im Gegenzug soll der BVB nach Handelsblatt-Informationen einen einstelligen Millionenbetrag pro Jahr dafür erhalten.
Rheinmetall erlebt durch die gestiegenen Rüstungsausgaben ein Wachstum in Rekordhöhe. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 36 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 72 Prozent auf 705 Millionen Euro zu.
Am Montag, den 25. November 2024, findet die Hauptversammlung von Borussia Dortmund statt. Geplant ist eine Protestaktion von 10 bis 11 Uhr vor dem Eingang 2/Eingang Nord.
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