“Journalisten sollten den Dingen über die sie berichten und schreiben auch mal auf den Grund gehen”, sagte sich Helga Wienand-Schmidt, und entschloss sich für einen 12 Stunden dauernden Selbstversuch.
In den USA vermieten einige Windkraftanlagen-Geplagte ihre Wohnungen auch für mehrere Tage zu Testzwecken an, damit Menschen, die keine Vorstellung von den möglichen Folgen der Nachbarschaft von Windfarmen auf ihre Gesundheit hatten, ihre Belastungsgrenzen herausfinden können.
Helga Wienand-Schmidt fand ein geeignetes Objekt, einen Aussiedlerhof an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Bewohner reagierten sehr unterschiedlich auf die Geräusche, nicht alle hörten ein ständiges “Surren”, und diejenigen, die es hörten, nahmen es unterschiedlich wahr. Aber die ständigen Bewegungen des Schlagschattens störten alle.
Nach der Beendigung ihres Selbstversuchs, den Helga Wienand-Schmidt den Lesern des “WW-Kurier” ausführlich schildert, zog sie ein Fazit:
“Infraschall und Schlagschatten-Auswirkungen sollten ernsthaft untersucht werden. Die Auswirkungen auf Menschen und Tiere sind bislang nicht ausreichend belegt und erforscht und bevor man ganze Regionen in bewohnten Gebieten einer Windkraftlobby opfert, sollte man dies wissenschaftlich mit Experten völlig wertneutral und ergebnisoffen prüfen. Die Möglichkeiten sind ja vorhanden. Im Selbstversuch gibt es ein sehr persönliches Ergebnis: Wird in meiner unmittelbaren Umgebung eine Windkraftanlage gebaut, werde ich diesen Wohnort verlassen. Meine Empfehlung an alle, die derzeit im Westerwald und an der Sieg für die Errichtung von Windkraftanlagen plädieren: Einen Tag im Schatten einer solcher Anlage verbringen.”
Foto: Foto-Rabe, pixabay
Leseempfehlung: