Beobachtungen aus dem Revier

Uran: Wie lange ist Uran verfügbar?

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Uran ist bei den gegenwärtigen Abbauraten mehr als 100 Jahre verfügbar. Allein mit heutiger Schnellspalttechnik reichen die Vorräte selbst bei 5-fachem Stromverbrauch fast 20.000 Jahren. Eine Umstellung auf Meerwasser-Extraktion, auch heute bereits möglich, bringt uns in den Bereich von 500.000 Jahren.

UranVerteilung
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Abb. 13 gibt einen Überblick zur Verfügbarkeit von Uran in der Lithosphäre (äußere, etwa 100-200 km dicke Schale der Erde) und Hydrosphäre (mit Wasser bedeckter Teil der Erdoberfläche) der Erde. [1]

Bei den gegenwärtigen Abbauraten würde Uran in Ressourcen mit mehr als 0,1 % U für mehr als 100 Jahre reichen. Die Uran-Ressourcen, die heute mit bis zu 130 USD/kg U gewonnen werden können,
sind auf 5,5 Mt U geschätzt (NEA 2008), womit sich eine statische Lebensdauer von rund 100 Jahren ergibt.
Der Preis für Uran beträgt 35 USD/kg U (Ende Dezember 2014).

Bei steigenden Preisen für Uran werden verschiedene Uran-Vorkommen mit nur geringer Uran-Anreicherung und Meerwasser-Bergbau interessant.

Durchschnittliches Meerwasser hat eine Konzentration von 3,2 ppb (ng/g) U, die einer in den Ozeanen
gelösten Gesamtmenge von rund 4,5 Gt U entspricht (Gesamtmasse Meerwasser: 1,4 x 1018 t). Uran-Gewinnung durch ionenselektive Adsorptionsfolien wurde erfolgreich experimentell getestet und Meeres-Bergbau könnte ohne externe Energiezufuhr durch Ausnutzung von Ozean-Strömungen ablaufen. Bergbau im industriellen Stil wurde bisher nicht versucht, und wird vermutlich bei einem Uranpreis von 400-1.200 USD/kg U rentabel (Macfarlane & Miller 2007). [1]
“Die Reichweite von nuklearen Brennstoffen wird sehr unterschiedlich angegeben. Dies liegt nicht an Unbestimmtheiten in den Ressourcen selbst, sondern an unterschiedlichen Annahmen zur Förderbarkeit, Energieversorgung, Art der Brennstoffnutzung und Art des Brennstoffs selbst. [2]

Allein die Umstellung auf Brutreaktoren multipliziert die Reichweite bereits mit 200, die Erschließung der Meerwasservorräte um einen weiteren Faktor 1.000 und die Erschließung der Thoriumvorkommen nochmals einen Faktor 1.000. Daraus ergibt sich selbst bei im Vergleich zu heute 5-fachem Stromverbrauch eine Reichweite von 1 Milliarde Jahre, einer Zeit, nach der die Erde wegen der bereits einsetzenden Zunahme der solaren Strahlungsleistung unbewohnbar sein wird.” [2]
Quellen:

[1] Lehmann, Bernd: Berichte zur Rohstoffgeologie. Lagerstättenforschung, Technische Universität Clausthal, 2008
[2] Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK), Reichweite nuklearer Ressourcen

 

Weiterführende Literatur: