Am Beispiel der Stadt Dortmund lässt sich aufzeigen, dass die Versorgung einer Großstadt in Deutschland mit erneuerbaren Energien eine Utopie ist.
Dortmund zählt aktuell (31.05.2013) 571.143 Einwohner. Innerhalb der Europäischen Union liegt Dortmund auf Rang 38 unter den größten Städten, innerhalb Deutschlands auf Rang 8 und in Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichste Stadt des Ruhrgebiets auf Rang 3 hinter Köln und Düsseldorf. Das Stadtgebiet Dortmunds umfasst 280 km² und liegt damit auf dem neunten Platz unter den Großstädten Deutschlands.
Windkrafträder für Dortmund? Eine Luftnummer!
Für die von den Verfechtern der erneuerbaren Energien geforderte dezentrale Versorgung müssten in Dortmund etwa 123 Windkraftanlagen gebaut werden, um allein die privaten Haushalte zu versorgen! Dafür reichen keine kleinen Windmühlen, sondern große Windkraftanlagen, wie die Enercon E101, mit einer Nabenhöhe von 135 m bzw. 149 m, einem Rotordurchmesser von 101 m und einer Nennleistung von 3 MW. Um sich die dafür benötigte Fläche vorstellen zu können: Sie würde 20,3 km² umfassen und damit mehr als 7% des gesamten Stadtgebietes betragen!*
Diese 123 gewaltigen Windkraftanlagen würden wegen der ungünstigen Windverhältnisse kaum mehr als 37 Prozent des notwendigen Stroms produzieren – nur für die Dortmunder Privathaushalte! Der überwiegende Teil des Stroms für die Privathaushalte und die Industrie müsste aus anderen Quellen gespeist werden.
Welche Energiewandler könnten Dortmund mit Strom versorgen?
Als hauptsächliche Kraftwerke, die Dortmund mit Strom versorgen könnten, kommen nur Kohle-, Braunkohle- und Gaskraftwerke in Frage. Aber diese Kraftwerke sind schon bei dem jetzigen geringen Anteil an eingespeistem Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr rentabel zu bewirtschaften. Die Betreiber haben bereits deren Stillegung angekündigt. Selbst die Atomkraftwerke, die bisher den preisgünstigsten Strom liefern konnten, sollen wegen Unwirtschaftlichkeit vom Netz genommen werden.
Schlechte Aussichten für Dortmund
Die offenen und verdeckten Subventionen für die Hersteller, Betreiber und Finanzierer (“Bürgerbeteiligung”) von Windkraftwerken werden die Fehlentwicklung, die durch die Energiewende eingeleitet wurde, beschleunigen. Immer weniger Menschen werden die wachsenden Stromkosten bezahlen können. Im Juli 2012 betrug die Arbeitslosenquote für das Stadtgebiet Dortmund 13,2% (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Dortmund). Mit dem Klimaschutzgesetz von Rot-Grün in NRW wird die Lage für Dortmund weiter verschärft. In keinem anderen Bundesland außer NRW gibt es diesen Hebel, der darüber entscheidet, ob sich ein Unternehmen überhaupt ansiedeln darf oder nicht.
Die Meinung der Bürger zur erneuerbaren Energie
Bereits 2012 war deutlich, dass die Mehrheit der Bürger mit dieser Energiewende nicht einverstanden ist. Die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung in Deutschland wollte den Atomausstieg verschieben, damit die Preise nicht so stark steigen. Die Preise sind weiter gestiegen. Eine nüchterne Bestandaufnahme hätte dem kollektiven Wahn der Parteien ein Ende bereiten können, statt dessen wetteifern die großen Parteien und selbst große Industrieunternehmen immer noch darum, wer der Grünste im ganzen Land ist.
Fazit
Den Wortführern der erneuerbaren Energien geht es nicht um die Energieversorgung, sondern um “einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell”. Die “Modernisierung der Energieversorgung” ist nur der Hebel. Der Umwandlungsprozess hat spätestens mit der Energiewende begonnen und wurde dadurch beschleunigt, dass in Verbindung mit Fukushima Emotionen bewusst und mit Erfolg geschürt wurden, um die Energiewende schnell herbei zu führen.
Es geht nicht um die Energieversorgung, Umweltschutz oder CO2-Emissionen. Alle Zahlen widerlegen die Behauptungen. Die CO2-Emissionen in Deutschland sind seit der Energiewende sogar gewachsen. Der Anteil des CO2-Ausstoßes in Deutschland lag 2010 weltweit übrigens nur bei 2,76%, weshalb das Erzeugen eines schlechten Gewissens in der Bevölkerung ebenfalls zur Strategie gezählt werden kann. Die Energieversorgung ist ein Vehikel zur Etablierung neuer Machtstrukturen. Teilweise entstehen neue Firmen, ohne dass sich dadurch etwas an den Eigentumsverhältnissen ändert, es werden die Namen ausgetauscht oder um “green” ergänzt. Ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel ist nicht geplant. Deshalb verhallen bei den meisten Politikern auch alle Argumente gegen die erneuerbaren Energien. So hat die CDU der Energiewende 2011 sicher nicht nur unter Berücksichtigung der Landtagswahlen zugestimmt.
“Dezentrale Energieversorgung in Bürgerhand“, lautet die verlockende Parole. Was aber dabei herauskommen wird, ist eine neue Herrschaftsform, die eine wesentlich mächtigere Kontrolle und Reglementierung aller gesellschaftlichen Vorgänge durch wenige Großkonzerne erlaubt als heute. Für dieses Ziel riskieren die Wende-Prediger in Deutschland sogar die Deindustrialisierung unseres Landes und wachsende soziale Konflikte in unserer Gesellschaft.
Zum Nachlesen:
- http://www.welt.de/wirtschaft/article119000950/RWE-und-E-on-schalten-reihenweise-Kraftwerke-ab.html
- http://www.welt.de/wirtschaft/article119026760/Warum-die-Regierung-bald-Atomkraftwerke-rettet.html
- http://www.derwesten.de/wirtschaft/nrw-minister-duin-bringt-neuen-kraftwerks-cent-ins-gespraech-id8308786.html#113923160
- http://www.derwesten.de/staedte/bochum/stadtwerke-bochum-leiden-massiv-unter-energiewende-id7864335.html
* Die Berechnungen basieren auf Angaben aus folgenden Quellen:
- http://www.energieportal-mittelhessen.de/energieuhr-mittelhessen/mittelhessen.html
- http://www.die-stromsparinitiative.de/stromkosten/stromverbrauch-pro-haushalt/
- http://www.landwirtschaftskammer.de/dueren/vortraege/2012-03-blome.pdf
- http://de.wikipedia.org/wiki/Liste der flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands
- http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=248960
Weitere Literatur: