Ethnische Säuberung. Ein israelisches Immobilienunternehmen bietet Siedlern Villen in Gaza an

“Ein israelisches Immobilienunternehmen entwirft bereits Pläne für Siedlungen im Gazastreifen. „Ein Haus am Strand ist kein Traum!“ Die Anzeige lautet. Unten heißt es, dass ihre Mitarbeiter „Eindringlinge vertreiben“. Bei Israels Angriffen geht es nicht um „Verteidigung“. Das ist ethnische Säuberung.” (Codepink, https://twitter.com/codepink/status/1736883716138393851)

Die Anzeige zeigt eine zeichnerische Darstellung von Luxusimmobilien, die über ein tatsächliches Foto eines durch israelische Angriffe zerstörten Viertels im Gazastreifen gelegt ist – bei dem seit Anfang Oktober fast 20.000 Menschen getötet und über 85 % der 2,3 Millionen Menschen im umkämpften Streifen vertrieben wurden.

https://www.aljazeera.com/program/newsfeed/2023/12/19/israeli-real-estate-firm-pushes-settlement-building-in-gaza

Der Terrorangriff auf israelische Zivilisten am 7. Oktober kann nicht als Rechtfertigung für die Vertreibung und den Massenmord im Gaza-Gebiet dienen. Israelische Pläne zur ethnischen Säuberung durch tödliche Gewalt und erzwungene Vertreibung von mehr als 750.000 Arabern aus Palästina gibt es seit der Gründung des modernen Staates Israel im Jahr 1948.

Viele Juden teilen die Auffassung nationalistischer Juden nicht. Das Judentum ist über 3.000 Jahre alt ist, der Zionismus keine 150 Jahre. Das Buch “Der Judenstaat” des zionistischen “Gründervaters” Theodor Herzl erschien im Jahr 1896.

Erdinger: “Zwar wird Israel gern als “jüdischer Staat” bezeichnet, was ja nicht ganz verkehrt ist, aber treffender wäre allemal, von Israel als einem zionistischen Staat zu reden.”

Israel hat 2005 seine Truppen und Siedler aus Gaza abgezogen, nach internationalem Recht gilt die belagerte Enklave aber immer noch als besetzt. Die israelische Regierung finanziert zwar die Siedlerorganisationen, aber man geht nicht davon aus, dass der Vorschlag von Harey Zahav staatlich unterstützt wird, sagt Brett Wilkins in commondreams.org

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Bekannt sei jedoch, dass die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel einen Plan zur gewaltsamen Vertreibung von Gaza-Bürgern auf die ägyptische Sinai-Halbinsel ausgearbeitet hat und dass in einem separaten Vorschlag des rechtsgerichteten Think Tanks Misgav Institute for National Security & Zionist Strategy erklärt wurde, dass “derzeit eine einmalige und seltene Gelegenheit zur Evakuierung des gesamten Gazastreifens besteht”.

Max Erdinger fasst ein Interview mit Daniella Weiss, das am 11.11.2023 im “New Yorker” zu lesen war, mit folgenden Worten in einem einzigen Satz zusammen:

“Der lautet so: Würde man Subjekt und Objekt in den Sätzen der Frau Weiss durch andere Substantive ersetzen, klänge es wie ein Interview mit Alfred Rosenberg, dem 1946 in Nürnberg hingerichteten Chefideologen der Nazis.”

Seit dem 20. Dezember 2023 bindet Sachsen-Anhalt als erstes Bundesland die Einbürgerung an das Bekenntnis zum Existenzrecht Israels. Warum bindet das Bundesland die Einbürgerung nicht auch an das Bekenntnis zum Existenzrecht Palästinas? In der Kurzform, die in manchen Medien zu finden ist, “Einbürgerungen in Sachsen-Anhalt nur mit Bekenntnis zu Israel”, wird das Problem noch deutlicher. Ganz abgesehen davon, dass das Bekenntnis zu einem Staat oder einer Religion wohl kaum mit dem Grundgesetz vereinbar ist, zu welchem Israel sollen sich Einwanderer und Deutsche bekennen, zu dem der friedliebenden Juden oder dem der Zionisten?

Titelbild: badwanart0, pixabay Gazastreifen im jahr 2015



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