Claudia Kemfert, die in allen Medien als Energieexpertin angepriesen wird, verkündete am 22.06.2022 in der Sendung Marcus Lanz, Zitat: “Wir haben zum Winter kein Stromproblem, wir haben ein Wärmeproblem.”
Nun, ich setze mal voraus, dass die Kernkraftwerke wie geplant vom Netz gehen und das Erdgas für Wärmeerzeugung genutzt wird und Gaskraftwerke für die Stromproduktion entfallen. Ob das überhaupt überall funktioniert, mag ich bezweifeln, denn viele Gaskraftwerke versorgen auch ein Fernwärmenetz.
Aber dann verbleiben für den Winter noch an zuverlässiger Stromerzeugungsleistung 4,72 GW Öl; 19,04 GW Steinkohle; 18,9 GW Braunkohle; 9,5 GW Biomasse; und 4,94 GW Wasserkraft. Aber nur, wenn alle Kraftwerke zu 100% Leistung (Strom) erzeugen.
Das macht in der Summe eine Leistung von 57,1 GW.
Wobei wir bei Wasser und Biomasse ruhig von einer Leistungsbereitstellung von 50% ausgehen können.
Das bedeutet: Von der Gesamtleistung, die uns zur Verfügung steht, können wir bei Wasserkraft fast 3 GW abziehen und bei der Biomasse 4,8 GW.
Schon stehen uns bei 100% Leistungsabgabe der fossilen Kraftwerke nur 49,3 GW zur Verfügung. Doch auch fossile Kraftwerksleistung wird nie auf 100% kommen. Rechnen wir einfach (für Wartung usw.) 90%. Und schon sind wir für den Januar 2023 bei einer uns zur Verfügung stehenden zuverlässigen Kraftwerksleistung von 38,39 GW fossil plus Bio 4,6GW und Wasser 2,0 GW, gleich 44,99 GW.
Im Januar kann der Strombedarf schon mal bei 80 GW liegen. Wer sagt uns, dass dann Wind und PV zur Verfügung steht? Können uns unsere Nachbarn dann mit Kraftwerksleistung von über 30 GW aushelfen?
Ich frage mich, warum widerspricht in solchen Talkrunden niemand diesen sogenannten Experten?
Titelbild: analogicus, pixabay
Ein Gedanke zu “Fehlende Kraftwerksleistung führt zu Stromproblem im Winter”
Um Ihre Frage zu beantworten: In diesen Schwätzzirkeln sitzen keine “Experten”. Deshalb widerspricht niemand. Widerspruch ist sowieso nicht erwünscht.