Beobachtungen aus dem Revier

“Go woke, go broke”

“Was ist grün und auch bei Bluesky? Werder Breeeeemen! Herzlich Willkommen an unsere lieben Freund*innen von der Weser!” Mit diesen Worten und Gendersternchen begrüßen die Fußballer vom FC St. Pauli am 18. November einen Gleichgesinnten auf BlueSky. Der SV Werder Bremen ist der zweite Bundesligist, der aus seiner grünen, woken Weltanschauung kein Geheimnis macht und von der Plattform X zu BlueSky wechselt.

X wird den woken Konsumern keine Träne nachweinen, denn die woke Bewegung steht aus Sicht von Elon Musk und seinen Usern nicht für Offenheit und Vielfalt, sondern für Gedankenenge, Meinungskontrolle, Hass und Lüge.

Und sie steht für ihren Niedergang.

“Go woke, go broke” – “Werde woke, werde pleite”, “Wer auf Wokeness setzt, geht bankrott”

Der Begriff „woke“ bedeutet so viel wie „politisch wach und engagiert sein“. Zunächst bezog er sich nur auf Rassismus, bezieht jedoch inzwischen alle mit ein, die öffentlich eine grüne Politik unterstützen, darunter die Stärkung der Frauen und LGBT-Personen.

Konservativen geht das Engagement gegen verschiedene Arten von Diskriminierung zu weit. Etwa 7-10 % der Bevölkerung in Deutschland identifizieren sich als lesbisch, schwul, bisexuell oder trans (LGBT). Weltweit gelten ähnliche Zahlen.

Berger

Aif diese Minderheiten haben sich die Medien, Politiker und Unternehmen gestürzt, um sich in ein vermeintlich modernes, weltoffenes Licht zu rücken. In den letzten Jahren ließ sich folglich ein wachsender Einfluss des Influencer-Marketings feststellen. LGBT ist zu einem mächtigen Online-Marketing-Werkzeug für Unternehmen geworden, die neue Zielgruppen erreichen und ihre Marken aufbauen möchten.

Beihilfe leistet der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der jegliche Kritik an der LGBT-Szene aggressiv zurückweist. So empfiehlt ZDF-Extra3-Fernsehmoderator Christian Ehring den Kritikern in diesem Land den Gang zum Therapeuten, weil sie, wie Ehring meint, konservativ und von den Themen Wokeness, Queerness, Gender und Trans besessen seien.

Der amerikanische Slogan „Go woke, go broke“ wird laut Wikipedia von rechten Gruppen verwendet, um Unternehmen zu kritisieren und zu boykottieren, die öffentlich fortschrittliche Politik unterstützen. Fortschritt wird unkritisch als eine positive Weiterentwicklung interpretiert. Die Fehldeutung besteht darin, dass der Fortschritt nicht inhaltlich bbegründet werden kann und sich nicht von neumodischen Trends unterscheidet, die am nächsten Tag bereits altmodisch sind und über Bord geworfen werden. Dieser Wegwurf wird dem Versuch, die Gesellschaft nach ihrer woken Einstellung in rechts und links zu unterteilen, ebenfalls beschieden sein.

Zwei Beispiele dafür, dass auch große Unternehmen ihre Verbraucher oft falsch einschätzen, sind Anheuser-Busch und Target. Eigentlich wollten die Unternehmen mit woken Aktionen positiv auf sich aufmerksam machen und verdeutlichen, dass sie sich für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG, Environment, Social und Governance) einsetzen. Das ging laut laut ing.de jedoch nach hinten los. Anheuser-Busch verlor durch die umstrittene Influencer-Aktion auf einen Schlag fünf Milliarden US-Dollar an Börsenwert. Und Target verlor 2023 rund zwölf Milliarden US-Dollar seiner Marktkapitalisierung.

X – Die Internetplattform für Meinungsfreiheit

Während andere Plattformen wie Facebook und Instagram die Reichweiten von Beiträgen, die ihrer Ideologie nicht entsprechen, zuweilen stark einschränken oder löschen, herrscht auf X weitgehend Meinungsfreiheit. Die Wochenzeitung jungefreiheit.de erinnert an ein Versprechen von Elon Musk, als er das Netzwerk im Oktober 2022 übernahm. Robert Habeck droht X Zensur an und erklärt, mit einer scharfe Anwendung des im Mai von der EU verabschiedeten Digital Services Act gegen unliebsame Inhalte gegen X vorzugehen.

Seit dem 15. November 2024 gelten beim Kurznachrichtendienst X neue Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen. Dazu gehört, dass im Fall einer Beschwerde die Klage beim US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk von Texas oder bei staatlichen Gerichten in Tarrant County, Texas, eingereicht werden muss, denn der Tech-Milliardär Elon Musk hat im Juli 2024 den Sitz seiner Weltraumfirma SpaceX und der Online-Plattform X von Kalifornien nach Texas verlegt.

Interessant ist der Hinweis, dass die Internetplattform X Informationen der User beispielsweise zum Trainieren ihrer Modelle künstlicher Intelligenz (KI) oder artifizieller Intelligenz (AI) an Dritte weitergibt.

Die entscheidende Frage nach dem Ausstieg bei X und dem Wechsel zu Bluesky ist also nicht, ob man Elon Musk zustimmt, sondern ob man die KI mit Informationen “füttern” möchte.

Wenn also Bluesky Millionen neue Nutzer gewonnen und jetzt die Marke von 16 Millionen Nutzern überschritten haben sollte, wie berichtet wird, wird dies nicht zu einem Niedergang von X führen. Im März verzeichnete X 250 Millionen aktive Nutzer pro Tag, verglichen mit Blueskys Gesamtnutzern von 14,5 Millionen. Dies deutet darauf hin, dass Bluesky zwar wächst, aber noch einen weiten Weg vor sich hat, bis es die Größe von X erreicht, wie es laut The Economic Times im Forbes-Bericht heißt. … und sich in der Bedeutungslosigkeit für wissenschaftlichen und sozialen Fortschritt verliert.

Der Hauptverantwortliche für die Gründung von Bluesky war Jack Dorsey, der auch Twitter gegründet hatte. Bis November 2021 war er Chef von Twitter, danach im Aufsichtsrat. Im Mai 2022 zog er sich komplett aus dem Unternehmen zurück. lm Mai 2024 verließ Dorsey den Aufsichtsrat von Bluesky, löschte sein Bluesky-Konto und forderte dazu auf, stattdessen Twitter/X zu verwenden.

Titelbild erstellt mit Hilfe einer KI von ChatGPT.


Leseempfehlungen. Zuletzt eingegeben:

Werbung

zfb


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert