Robert Habeck erhält den Börne-Preis 2023. Dies habe der vom Vorstand der Ludwig-Börne-Stiftung gewählte Preisrichter, der Publizist und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Jürgen Kaube entschieden, teilt die Börne-Stiftung mit.
In seiner Begründung heißt es laut FAZ unter anderem:
“Wir leben in der steten Gefahr, dass im politischen Gespräch Argumente nichts mehr zählen, sondern “Narrative”. Habeck ragt unter denen heraus, die sich dem als Politiker und politischer Publizist widersetzen. Gesellschaftswissenschaftlich informierte und lebensweltlich grundierte Reflexion prägen seine Äußerungen. In den Zwängen der Politik erkämpft er sich auf beeindruckende Weise Freiräume durch Nachdenklichkeit. Das lässt ihn in der Tradition des politischen Publizisten Ludwig Börne stehen.“
Der Preis wird im Rahmen einer Feierstunde am 11. Juni in der Frankfurter Paulskirche verliehen, teilte der Vorsitzende der Börne-Stiftung Michael A. Gotthelf mit. Er ist mit 20 000 € dotiert.
Der Preis erinnere an den Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt, lautet die Mitteilung der Stiftung. Der Schriftsteller des Vormärz, den Heinrich Heine als zu revolutionär bezeichnete, wird als ein Feuilletonist weichgespült, damit sich selbst Bekämpfer der Freiheit mit seinem Namen schmücken und in Szene setzen können.
Ludwig Börne (1786-1837)
“Unterwürfige Redensarten, alter Hausrat solcher Art, der wenn auch nicht gebraucht, doch dem neuen den Platz raubt; solche noch aufrechtstehende Mauern und Trümmer von niedergerissenen Kerkern aus Zeiten einer knechtischen Untertänigkeit, finden wir im deutschen Lande aller Orten und Wege. Trauriger Anblick! zu ernst, um darüber zu lächeln. So lange nicht ihre letzte Spur vertilgt wird, denke man an keine wahre Freiheit der Deutschen.”
„Minister fallen wie Butterbrote: gewöhnlich auf die gute Seite.“
(Aphorismen und Miszellen, 269):