Beschreibung
Betrachtungen eines Weltreisenden
Niemand hat die internationalen Krisenregionen so oft bereist und die Situationen vor Ort so kenntnisreich beurteilt wie der große Journalist Peter Scholl-Latour. Seine hellsichtigen Analysen bieten auch heute noch Orientierung. Wie sein gesamtes Werk, so schildert auch diese Auswahl seiner Reportagen die fundamentalen Verwerfungen an den politischen und militärischen Brennpunkten der vergangenen sechs Jahrzehnte. Scholl-Latours Beobachtungen erklären noch heute, warum sich die Weltgemeinschaft in manchen Regionen immer wieder geradezu unlösbaren Konflikten gegenübersieht. Seine Reportagen von den Brennpunkten unserer Welt sind eine so fesselnde und erhellende Tour d’Horizon durch die jüngste Weltgeschichte, von den Zeiten des Kalten Krieges bis hin zur neuen Weltunordnung unserer Gegenwart. Der erste Indochinakrieg und die Entzauberung der Kolonialmacht Frankreich in Algerien, der Vietnamkrieg und die Feldzüge in Afghanistan, wo die USA und die Sowjetunion ihr Waterloo erlebten, der von innen- wie außenpolitischen Krisen geplagte Iran, das dramatische Versagen des Westens in beiden Irak-Kriegen oder die Irrungen und Wirrungen des “Arabischen Frühlings” ¿ immer hatte Scholl-Latour fundierte Analysen und zutreffende Prognosen parat. Sie fußten auf einer ausgeprägten Kenntnis des jeweiligen Landes und seiner Bewohner sowie der hinter den Konflikten stehenden historischen Wurzeln, politischen Interessen und religiösen Zwänge. Bis heute sind Scholl-Latours Texte ein Quell der Erkenntnis für all jene, die versuchen, die neue Weltunordnung zu verstehen.
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Vorwort von Ulrich Wickert
Vietnam – Die unverheilte Wunde
Gefangener des Vietcong -Südvietnam, im August 1973
Ein asiatischer Napoleon – Hanoi, im Februar 2004
Atombomben für Dien Bien Phu? – Dien Bien Phu, im Februar 2004
Der Elefant und die Ameisen – Saigon, im Februar 2004
“The unquiet Americans” – Saigon, im Februar 2004
Ein heroischer Suppenhändler – Saigon, im Februar 2004
Vietnamisierung der Särge – Hue, im Februar 2004
Die Krallen des Großen Drachen – Halong-Bucht, im Februar 2004
Die letzten Tage von Saigon – Saigon, im April 1975
Vabanquespiel zwischen Golf und Maghreb
Kein Frühling in Arabien – Tunis, im Herbst 2011
Piraten und Derwische – Tripolis, im Juli 1958
Afrikanische Ambitionen – Tripolis, im Herbst 2011
Die Abgründe des Atlas – Tunis, im August 1958
Unruhe bei den Kabylen – Algier, im Mai 2011
Befehlshaber der Gläubigen – Marokko, im Mai 2011
Das Ende eines Schurkenstaates – Libyen, im Herbst 2011
Leere Drohungen an der “roten Linie” – Damaskus, im Dezember 2011
Bomben auf Teheran – Betrachtungen im Dezember 2011
Der lange Schatten der Assassinen – Wohin treibt Syrien?
Iran – Ein von der Geschichte ausgelaugtes Land
Zwischen Erzurum und Teheran – Persien, im Sommer 1951
Der “Urknall”: Die CIA stürzt Mossadeq – Teheran, im Sommer 2010 – ein Rückblick
Glanz und Elend der Pahlevi – Teheran, im Sommer 2010
Rotköpfe und Janitscharen – Ardabil, im Sommer 1995
Das Scheitern des Persischen Frühlings -Teheran, im Sommer 2010
Heimkehr des Ayatollah – Zwischen Paris und Teheran, Februar 1979
Die Last der Geiselnahme – Teheran, im Sommer 2010
Die Botschaft des Erwählten – Qom, im Sommer 2010
Khomeini und die Juden – Teheran, im Sommer 2010
Ein Becher voll Gift – Teheran, im Sommer 2010
Irak – Teufelsaustreibung am Tigris
Am Anfang stand Abraham – Ur in Chaldäa, im Februar 2002
Zum Abschuss freigegeben – Bagdad, im Februar 2002
Die Löwengrube von Babylon – Babylon, im Februar 2002
Die zerstörte Atomschmiede – Ktesiphon, Oktober 2003
Von den Kurden hängt alles ab – Bagdad, im Februar 2005
“Nach Kerbela, so Gott will!” – Kerbela, im März 2005
Alpträume am Euphrat – Nedjef, im März 2005
Elend und “Schwarzes Gold” – Basra, im März 2005
Betonmauern und Bodyguards – Bagdad, im Oktober 2010
Gemetzel am Tigris – Ein Rückblick Zweifel am persischen Gottesstaat – Bagdad, im Herbst 2010
Die weinenden Pilger von Kerbela – Kerbela, Oktober 2010
Afghanistan – Auf den Routen der Mudjahidin
Märtyrer im Kampf gegen die “Schuwari” – Befreites Gebiet, Juli 1981
Der Tod des Mudjahid – Paschtun-Zarghun, im April 1990
Panzerwracks im Pandschir-Tal – Pandschir-Tal, im September 2002
Ländliche Idylle in Yaghestan – Provinz Wardak, im September 2002
Russisches Roulette – Mazar-e-Scharif, im September 2002
Zentralasien – Zwischen “Great Game” und Entsowjetisierung
Kasachstan: Triumph des Groß-Khans – Astana, im Juli 2009
“Laboratorium der Völkerfreundschaft” – Alma Ata, im Sommer 1980
“Demokratie ist Ordnung” – Almaty, im Dezember 1992
Die Prophezeiung des Hodscha Yassavi – Almaty, im Herbst 1995
Das “Große Spiel” am Kaspischen Meer – Aktau, im Juli 2009
Kriegsspiele der Shanghai-Union – Aktau, im Juli 2009
Kirgistan: Ein Sowjetgeneral hoch zu Ross – Bischkek, im Sommer 2009
Russland wird am Hindukusch verteidigt – Bischkek, im Sommer 2009
Exorzismus auf dem Berg Salomons – Osch, im Sommer 2009
Die Flucht des “Großen Pferdes” – Im kirgisisch-chinesischen Grenzgebiet, Sommer 2009
Freitagsgebet bei den Uiguren – Urumqi, im Sommer 1995
Usbekistan: Vom Parteisekretär zum Groß-Khan – Taschkent, im Juni 2002
“Die Kan -
Peter Scholl-Latour, geboren 1924 in Bochum. Promotion an der Sorbonne in Paris in den Sciences Politiques, Diplom an der Libanesischen Universität in Beirut in Arabistik und Islamkunde. Er war in vielfältigen Funktionen als Journalist und Publizist tätig, unter anderem als ARD-Korrespondent in Afrika und Indochina, als ARD- und ZDF-Studioleiter in Paris, als Programmdirektor des WDR-Fernsehens, als Chefredakteur und Herausgeber des STERN und als Vorstandsmitglied von Gruner + Jahr. Seine TV-Sendungen erreichten höchste Einschaltquoten, seine Bücher haben ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Sachbuchautor gemacht. Zuletzt erschienen bei Propyläen »Die Welt aus den Fugen« (2012) und “Der Fluch der bösen Tat” (2014). Peter Scholl-Latour verstarb am 16. August 2014.
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