Die Stellungnahme des Instituts für Festkörper-Kernphysik gGmbH zur „Denominierung” des Dual Fluid Reaktors bei den Greentec-Awards 2013 ist aus unserer Sicht ein Meilenstein in der Auseinandersetzung eines wissenschaftlich geführten Diskurses über die Zukunft der Kernenergie gegen jeden Versuch, die Diskussion durch undemokratische Maßnahmen zu beenden. Eine besonders undemokratische Reaktion und ein Ausdruck tiefer Respektlosigkeit gegenüber der Öffentlichkeit ist die „Denominierung” des DFR-Projektes, das in seiner Kategorie die weitaus meisten Stimmen beim öffentlichen Voting erhielt. Wir veröffentlichen die Stellungnahme mit Genehmigung des DFR-Teams.
Stellungnahme IFK zum den Greentec-Awards 2013
Unser Team entwickelte in jahrelanger Arbeit in Kooperation mit Wissenschaftlern aus der Kernphysik und dem Ingenieurswesen den Dual Fluid Reaktor. Es handelt sich hierbei um einen extrem umweltfreundlichen Lösungsvorschlag sowohl für die Energieprobleme im allgemeinen als auch für das sogenannte „nukleare Abfallproblem”. Auch die kostengünstige Produktion von Treibstoffen ist damit vollständig CO2-frei möglich.
Für ein großtechnisches Projekt eher ungewöhnlich, legten wir bereits in einer frühen Implementierungsphase und nachdem ausreichender Patentschutz bestand, nicht nur die technische, sondern insbesondere auch die ökonomische Machbarkeit dieses Konzepts ausführlich in mehreren Publikationen dar, unter anderem in einer Veröffentlichung, die von der internationalen Atomenergiebehörde IAEO begutachtet wurde.
Am 31. März 2013 reichten wir unseren Vorschlag gemäß den Teilnahmebedingungen bei den „Greentec-Awards”, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftswettbewerb, ein und gewannen das Online-Voting am 10. Mai mit deutlichem Abstand. Laut Wettbewerbsregeln sind wir damit automatisch einer von 3 Nominierten in unserer Kategorie („Galileo-Wissenspreis”), was uns am 22. Mai auch per Email in Form eines Glückwunschschreibens mit einer Einladung zur Preisverleihungs-Gala am 30. August 2013 in Berlin bestätigt wurde.
Die Jury, bestehend aus über 50 Mitgliedern, tagte am 4. Juni, um die Preisträger jeder Kategorie unter den Nominierten festzulegen.
Am 7. Juni wurde uns per Email mitgeteilt, dass unsere Einreichung vom weiteren Wettbewerb ausgeschlossen wurde und wir damit nicht mehr zu den Nominierten zählen. Diese Entscheidung sei
„nach eingehender wissenschaftlicher Diskussion und eingehender Betrachtung der wissenschaftlichen, sozialen und kommunikativen Aspekte Ihrer Einreichung im Licht der Zielsetzung des Awards erfolgt.”
Weitere Begründungen gab es nicht. Gleichzeitig wurden die Wettbewerbsregeln nachträglich geändert und die Fußnote
„Die Auswahl der Nominierten und Preisträger erfolgt letztendlich unabhängig durch die Jury der GreenTec Awards, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.”
hinzugefügt.
Es versteht sich von selbst, dass weder die willkürliche „Denominierung” noch die nachträgliche Änderung der Wettbewerbsregeln akzeptiert werden kann. Es wirft aber auch grundsätzliche Fragen der Zielsetzung der Greentec-Awards auf. Umweltaspekte stehen ganz offensichtlich nicht im Vordergrund.
Wir sehen uns deshalb gerade im Sinne der Erhaltung einer intakten Umwelt – was so viele Voter dazu veranlasst hat, für den DFR zu stimmen – zu weiteren Schritten gezwungen, die wir hier oder über die sozialen Internetmedien bekanntgeben werden. Insbesondere die aufgeklärte Internetgemeinde, die sich abseits der Mainstream-Medien gut zu informieren versteht, kann uns dabei eine große Hilfe sein.
An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals herzlich für die große Unterstützung derjenigen, die sich besonnen und mutig für uns und unser Projekt eingesetzt haben. Dies ist jedoch nicht das Ende, sondern der Anfang einer nun hoffentlich beginnenden Debatte um die gezielte ideologische Diskriminierung von nachweislich zukunftsträchtiger Technologie.
2 Gedanken zu “Stellungnahme des Instituts für Festkörper-Kernphysik gGmbH”
Was wäre, wenn wir alle mit einem Stromverbrauch von nur ca 500 kWh im Jahr auskommen könnten, so wie ich z.B.? Wären dann nicht alle diese Debatten einfach überflüssig? Genau wie die Rieseninvestitionen in Netzausbau und Infrastruktur? Warum wird das Thema Strom sparen nicht effizienter umgesetzt?
Aus welchem Grund sollten wir Strom sparen, wenn genügend davon da ist, zu günstigen Preisen, ohne Umweltverschmutzung, bei schonendem Umgang mit den Ressourcen, ohne Verschandelung der Landschaft, mit relativ geringen Investitionen in den Netzausbau und die Infrastruktur? Als Einzelperson kann man den Verbrauch vielleicht durch Stromsparen kontinuierlich auf 500 kWh im Jahr senken, eine Industrienation kann das nicht. In Bangladesh ist der pro-Kopf-Verbrauch an Strom weit geringer als 500 kWh im Jahr, aber dort sind nicht nur die klimatischen Verhältnisse anders als ein Europa.
Das Wissen, das in dem DFR steckt, muss allen Ländern zur Verfügung stehen.