Franz Alt war an einem sonnigen Herbsttag 2016 in Fukushima. Am Bahnhof in Fukushima, “der Stadt der großen Katastrophe des Jahres 2011”, sah er als erstes eine Fotoausstellung über erneuerbare Energien: Sonne, Wind, Wasserkraft, Erdwärme und Bioenergie, sagt Franz Alt.
Und dann kommt Franz Alt richtig in Fahrt. “Solaranlagen ersetzen während der sommerlichen Stromlastspitze bereits mehr als zehn AKW”, frohlockt er. Wie ist das möglich? Denn die Sonne scheint in Japan jährlich rund 1785 Stunden, im Durchschnitt in keinem Monat mehr als sechs Stunden pro Tag. Wer versorgt Japan in den übrigen Stunden des Tages und nachts mit Strom?
Eigenlob
Bei der „1. World Conference Community Power“, November 2016, habe er, Franz Alt, am Abend “nach dem Bürgermeister von Fukushima”, den Japanern den Zusammenhang zwischen ziviler und militärischer Atomnutzung und den Zusammenhang zwischen Hiroshima, Nagasaki und Fukushima erklärt.
Japaner bleiben stets höflich, auch wenn ihnen ein Journalist und Prediger aus Deutschland versucht zu erklären, dass es keine Atombomben geben kann “ohne den Stoff, den ein AKW produziert”. Sie lachen ihn nicht öffentlich aus, im Gegenteil. Franz Alt sagt, er habe viel Zustimmung bekommen für seinen Satz: „Ohne AKW keine Atombombe.” In Japan werde der Zusammenhang besser verstanden als sonst wo auf der Welt: “Hiroshima, Nagasaki, Fukushima – Wenn wir überleben wollen, werden wir ein elftes Gebot lernen müssen: Du sollst den Kern nicht spalten!”
Bauanleitung für eine Atombombe – Was Franz Alt nicht weiß
Eine Atombombe kann jeder Ingenieur in der Garage zusammenbasteln, wenn er das spaltbare Material hätte, weiß zum Beispiel Tobis Cronert. Spaltbares Material genügt, dazu braucht eine Industrienation mit Ingenieuren oder ein kleines Privatunternehmen, wie zum Beispiel eine terroristische Organisation, nur eigene Abbaustätten von Uran – oder zumindest gut Geschäftsbeziehungen zu den Betreibern der Abbaustätten.
Ein Kernkraftwerk braucht man für den Bau einer Atombombe nicht. Es wäre auch nicht ratsam, von dort sein waffenfähiges Plutonium zu beziehen. Denn kein Indutriebetrieb auf der Welt wird so gut überwacht wie ein Kernkraftwerk. Und das Fehlen von grösseren Mengen Plutoniums würde die Ingenieure, die dort arbeiten, recht unglücklich machen, sagt man.
Man kann kein Land davon abhalten, eine Atombombe zu bauen, wenn es das wirklich will. Die einzige Möglichkeit den Bau zu verhinern ist politisch, z.B. durch eine freiwillige Überwachung durch die International Atomic Energy Agency (IAEA). Wir empfehlen Franz Alt und seinen Jüngern vor einer Reise ins Ungewisse zumindest die Sonnenstunden seines Reiseziels zu überprüfen. Und zur Stärkung der Allgemeinbildung vielleicht die Bauanleitung für eine Atombombe durchzulesen.
Franz Alt, der Lobbyist für Solarenergie, wäre besser bei seinen Predigten in Deutschland geblieben.
Weil Weihnachten naht und Loriot nicht vergessen werden sollte: Viel Spaß mit Weihnachten bei Hoppenstedts!
Titelfoto: Printscreen, Weihnachten bei Hoppenstedts