Beobachtungen aus dem Revier

Was ist bloß los in Auto-Deutschland?

Holger Douglas, Vorstand Wissenschaft und Technik beim DAV
(in: Deutscher Arbeitgeber Verband)

VW – die Mitverantwortung der Industriestiftungen

Aus heiterem Himmel ein Abgas-Skandal, der keiner ist, ein zurückgetretener Konzernchef, ein wankender Autoriese, dramatisch fallende Aktienkurse – was ist bloß los in Auto-Deutschland? Aber im Hintergrund untergraben Stiftungen und NGOs die Fundamente der Industrie.

Zunächst: Vergessen Sie getrost alles, was in den letzten Tagen in den Qualitätsmedien zu diesem »VW-Skandal« geschrieben wurde. »Einer der größten Industrie-Skandale«, schreien Medien und haben wohl nie einen richtigen Industrieskandal erlebt. Nur die wenigsten Journalisten verfügen auch nur annähernd über das Wissen um die technischen Hintergründe. Das Publikum soll weiter mit den unsinnigsten Klimalügen indoktriniert werden. Die Rolle von Politik und Journalismus nimmt apokalyptische Züge an.

Schon drohen Ratingagenturen mit der Herabsetzung der Bonitätsrate. Die Schweiz läßt den Verkauf von VW-Modellen einstellen. Es dürfte für Deutschlands größten Automobilkonzern teuer werden. Und die volkswirtschaftlichen Auswirkungen kann niemand abschätzen. Sie könnten durchaus auch für ein Land wie Deutschland dramatisch werden.

Dabei hat VW nichts anderes getan, als seine Technik auf die Untersuchung abzustimmen. Das macht jeder Prüfling, wenn er sich auf eine Prüfung vorbereitet und gezielt dafür lernt. Das machen alle Autohersteller so. Das weiß jeder, das weiß auch die »Politik«.
Doch daß VW in seinem Abwehrkampf gegen die NGOs und dubiosen Umweltverbände auf wenig Rückhalt aus der Bevölkerung bauen kann, hat auch an einem anderen wesentlichen Grund: Es liegt am beschämenswerten Opportunismus vieler Manager und Unternehmen selbst. Systematisch haben sie selbst Technikängste und Wissenschaftsabneigung gefördert und bezahlt. Nicht direkt selbst, sondern meistens über ihre großen Stiftungen, die sie gegründet haben, um sich ein freundliches Mäntelchen umzuhängen. Sie haben Kreide gefressen, um den bösen Wolf gut zustimmen. Ebenso mit Unsummen an Spenden, die aber letztlich nur bewirkt haben, daß die Industrie- und Technikfeinde dick und fett gemästet wurden. Ebenso wie die Energiekonzerne haben sie keinerlei Rückgrat im Kampf gegen Unsinn gezeigt.

Stelter

Doch der Reihe nach:
Bei Abgas-Nachmessungen in Europa haben Autos von VW nicht schlechter abgeschnitten als die anderer Hersteller. Doch die Modelle für Amerika stoßen deutlich mehr Stickoxide aus als dort erlaubt. Kein Wunder, liegen dort die Grenzwerte doch klar unter den europäischen Normen.

Juristen werden darüber streiten, ob überhaupt ein Gesetz verletzt wurde. Denn das Auto muß lediglich die Prüfnormen einhalten. Allerdings heißt es in der EU-VO 715/2007 über die Typgenehmigung von Kraftfahrzeugen: »Die Verwendung von Abschalteinrichtungen, die die Wirkung von Emissionskontrollsystemen verringern, ist unzulässig.« Die Frage ist jetzt, ob die Motorsteuerungssoftware mit ihren Kennlinien als Abschalteinrichtung anzusehen ist. Im Zweifel müßte bei einer Rückrufaktion eine neue Software eingespielt werden. VW erklärt gegenüber Kfz-Werkstätten, es würde mit Hochdruck an einer technischen Lösung gearbeitet. VW übernehme auch alle Kosten.
Der amerikanische Hersteller GM macht nebenbei bemerkt gleich etwas anderes: Er leitet frische Luft in den Abgasstrang, verdünnt also so bereits im Auspuff die Abgase und kann sich an guten Werten hinten am Endrohr erfreuen.
Insgesamt ein Abgasunsinn ohnegleichen. Labortests haben nun einmal praktisch nichts mit der Realität zu tun. Ingenieure haben Autos beachtlich »sauber« bekommen. Partikelemissionen liegen teilweise an den Meßgrenzen. Mit großem Aufwand wurden in den Innenstädten »Umweltzonen« eingerichtet, in die nur noch bestimmte neue Autos fahren dürfen. Gebracht hat der teure Aktionismus nichts, die Schwebstoffe haben sich nicht vermindert. Es muß also andere Ursachen geben.

Wer hat den Unsinn in die Welt gesetzt?

Mehr oder weniger dubiose Umweltverbände, Autoklubs sogar der ADAC, der selbst eigentlich kleine Brötchen backen sollte, prügeln auf VW und die böse Autoindustrie ein, als gäbe es kein Morgen.
Alle benötigen Spendengelder, und die bekommen sie vor allem dann, wenn sie am lautesten »Skandal« und »Umweltschande« rufen. Das Bild eines aus welchen Gründen auch immer abgemagerten Eisbären ist immer wieder für eine satte Spendenwelle gut ebenso wie der »gute« Kampf gegen die »böse« Autoindustrie.

Die Sache ins Rolle brachte die undurchsichtige Nichtregierungsorganisation ICCT, wie das Manager-Magazin aufzeigt: Die wird aus dem Nachlass des Gründers des Computerkonzerns HP bezahlt. Dahinter steht auch die ClimateWorks Foundation, in der andere Stiftungen organisiert sind, die »etwas mit Klimawandel« machen. Vielleicht nicht ganz unpassend unterstützt die Ford Foundation wiederum ClimateWorks und konnte so – absichtlich oder nicht – dem Konkurrenten kräftig vors Schienbein treten. Auch ein Manager eines Hedgefonds, der schon die Deutsche Börse anschoß, spendet ebenso wie weitere Vermögensverwaltungen. Somit bekommt die Angelegenheit schon eher den Dreh eines handfesten Wirtschaftskrimis.

Das alles erinnert irgendwie an den Roman »State of Fear« von Michael Crichton, in dem dubiose Umweltaktivisten mit brutalen Methoden auf der Jagd nach Geldern von Millionären sind und dafür Schauergeschichten von Klimakatastrophen in die Welt setzen.
Doch ganz so unvorhersehbar war das VW-Desaster allerdings nicht.

Es bleibt spannend! Bitte hier weiter lesen: Deutscher Arbeitgeber Verband


Dieses Video wurde von FOCUS am 28.06.2011 bei Youtube hochgeladen.
Mit einer viralen Video-Kampagne will die Umweltschutzorganisation Greenpeace den Autohersteller Volkswagen auffordern, sich stärker für die Reduzierung von CO2-Emmissionen einzusetzen. Über soziale Netzwerke verbreiten sich die Clips rasend schnell. Einer der Gründe für die Kampagne ist nach Angaben von Greenpeace der gleichzeitig veröffentlichte Bericht „Die dunkle Seite des Volkswagen Konzerns”. „Dieser macht deutlich, wie der Konzern seit Jahren Konzepte für Ein-, Zwei- und Drei-Liter-Autos entwickelt, während er im Verkauf vor allem auf Spritschlucker setzt”, so die Umweltschutzorganisation.

http://www.vwdarkside.com

Ein weiterer Einblick in die Niederungen der Propaganda: http://www.euvsco2.org/

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