Cancel Culture wurde von den Verfechtern der „woken“ Ideologie jahrelang als notwendiges Werkzeug verteidigt: Gegner sollten mundtot gemacht, Karrieren zerstört, unliebsame Stimmen zum Schweigen gebracht werden. Wer widersprach, galt als „reaktionär“. Nun schlägt die Methode zurück – und entfaltet auf gesellschaftlicher Ebene eine Dynamik, die an Blutrache erinnert.
Der aktuelle Fall
In den USA wurden mehr als 30 Personen – Journalisten, Hochschulmitarbeiter, Lehrer – suspendiert oder entlassen, nachdem sie den Mord an Charlie Kirk in hämischer oder zustimmender Weise kommentiert hatten. Anstatt Empathie zu zeigen, machten sie Spott oder gar Zustimmung öffentlich sichtbar. Nun trifft sie der Bumerang: Arbeitgeber und Institutionen reagieren nicht mit Schutz, sondern mit Konsequenzen.
Freiheit der Rede – oder Verantwortungslosigkeit?
Die Betroffenen berufen sich nun auf „Meinungsfreiheit“. Doch genau diese Meinungsfreiheit hatten sie anderen jahrelang verweigert. Unter dem Banner von Cancel Culture wurden Karrieren zerstört, Bücher verboten, Vorträge verhindert. Jetzt, wo dieselben Mechanismen gegen sie wirken, entdeckt man die angebliche Gefahr des „Prangers“.
Der Bumerang-Effekt
Cancel Culture ist kein Werkzeug, das sich einseitig verwenden lässt.
- Wer andere ausgrenzt, muss damit rechnen, selbst ausgegrenzt zu werden.
- Wer Karrieren zerstört, darf sich nicht wundern, wenn die eigene in Gefahr gerät.
- Wer Opfer verhöhnt, verliert das moralische Fundament, auf das Meinungsfreiheit angewiesen ist.
Eskalationspotenzial
Der Rückstoß gegen Cancel Culture ist nicht nur eine Korrektur – er trägt das Risiko einer Eskalation in sich. Wo ehemals nur eine Seite „cancelt“, beginnt nun eine Spirale: Entlassungen, Gegenangriffe, neue Ausgrenzung. Aus einer Waffe gegen Gegner wird ein Selbstzerstörungsmechanismus. Gesellschaftlich gleicht das einer Form der erweiterten Blutrache – nicht im Blut, aber in der Zerstörung von Würde, Ansehen und Existenz.
Fazit
Cancel Culture war nie ein Werkzeug der Demokratie, sondern ein ideologisches Machtinstrument. Wer es benutzt, darf nicht überrascht sein, wenn es zurückschlägt. Der aktuelle Fall zeigt: Der Bumerang ist unterwegs – und er trifft seine Urheber mit voller Wucht.
Zitate aus US-Medien
- “Major corporations like Microsoft and Delta Air Lines are taking action against employees WHO have made social media posts critical of Kirk’s own views … considered to be violating company values.” Business Insider
– Zeigt klar: Unternehmen reagieren nicht nur auf gesetzliche Vorgaben, sondern auf Wertevorstellungen – mit Entlassungen/Suspendierungen. - “Federal employees are facing warnings from agency leaders to refrain from criticizing or mocking Charlie Kirk … In some cases, employees have already been disciplined.” Government Executive
– Beispiel für staatliche Behörden, die nicht nur intervenieren, sondern aktiv Kontrolle über Rede und Meinung verlangen. - “Workers were terminated … for public comments they made in the wake of the assassination …” Fox Business
– Deutlich: Es reicht eine öffentliche, hämische oder spöttische Äußerung – Konsequenz ist Verlust des Arbeitsplatzes.
Zitate aus Deutschland
„Anhänger von Charlie Kirk rächen sich an seinen Kritikern … Nach dem Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk geraten dessen Kritiker massiv unter Druck. Mehrere Personen wurden entlassen, andere öffentlich diffamiert“, berichtet der Stern. Kritiker würden an den Pranger gestellt.
„Aussagen über Charlie Kirk kosten mehrere US-Angestellte den Job … Kaum ein anderes Ereignis zeigt so deutlich, wie polarisiert die USA sind, wie die Reaktionen auf den Tod des Trump-Unterstützers Charlie Kirk. Wer sich dazu äußert, riskiert den Job.“, kommentiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) die Entlassungen.
Bodo Ramelow (Die Linke, Vizepräsident des Deutschen Bundestags) bezeichnet auf Twitter/X die Reaktionen in den USA als „irre“ und fordert „Solidarität mit Dunja Hayali und Elmar Theveßen! Einfach nur noch Irre, was da passiert. Hass und Hetze als Merkmal von unsozialen Medien und Unverantwortlichen Politikern. Richard Grenell fordert Visa-Entzug für Elmar Theveßen – wie wäre es mit einem Einreiseverbot für Grenell?
Solidarität mit Dunja Hayali und Elmar Theveßen! Einfach nur noch Irre, was da passiert. Hass und Hetze als Merkmal von unsozialen Medien und Unverantwortlichen Politikern. Richard Grenell fordert Visa-Entzug für Elmar Theveßen – wie wäre es mit einem
— Bodo Ramelow (@bodoramelow) September 14, 2025
Einreiseverbot für Grenell? https://t.co/aYTRE3WwsT
Titelbild: KI-generiert, BGStudios888, Boomerang
Lesetipp: Cicero setzt sich ausführlich mit den Vorwürfen gegen Charlie Kirk auseinander.

