Das Ende von Irsching

Foto: eon
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Am 30.03.2015 haben die vier Betreiber des Gaskraftwerks Irsching bei Ingolstadt, der Eon-Konzern und die Versorger Mainova, N-Ergie und HSE, offiziell dessen Stilllegung angekündigt: Die beiden Blöcke Irsching 4 und 5, die zu den effizientesten und modernsten Kraftwerken Europas gehören, sollen zum 1. April 2016 vom Netz genommen werden.

Im Dezember 2013 hatte Fred F. Mueller in seinem Beitrag “Strompreise – dank EEG auf zu den Sternen” auf die Folgen der Energiewende für Irsching hingewiesen. Die Strompreise würden dadurch in die Höhe getrieben, dass Strom, der wegen des bereits vollständig vorhandenen Kraftwerksparks gar nicht gebraucht würde, auf Kosten der anderen Produzenten vorrangig in den Markt gedrückt werde. Dadurch erlitten die Kraftwerksbetreiber Verluste, welche von der Allgemeinheit bezahlt werden müssten. Die Schwäbische Zeitung Online berichtete am 18.03.2013 über die drohende Stilllegung des Gas- und Dampfkraftwerks Irsching 5:

„Die 2010 in Betrieb gestellte 400 Millionen Euro teure Anlage gilt als eines der modernsten Gaskraftwerke der Welt. Trotzdem müssen die Betreiber – neben E.ON die Stadtwerke in Nürnberg, Frankfurt und Darmstadt – tiefrote Zahlen verkraften. Wegen der verstärkten Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom im Zuge der Energiewende ist die 845-Megawatt-Anlage seltener als geplant am Netz. Statt wie geplant 4000 bis 5000 Stunden pro Jahr läuft Irsching derzeit nicht einmal 1000 Stunden“.

Zwei Jahre später, am 30.03.2015, teilten die Betreiber jetzt mit, dass im gesamten Jahr 2014 das Kraftwerk zu keiner Stunde Strom für den Markt produziert habe. “Eine vertraglich vereinbarte Vergütung”, die sie bekommen hätten, habe gerade ausgereicht, um die entstehenden Kosten zu decken. Nach Auslaufen der Verträge müssten die Gaskraftwerke ihre Kosten vollständig am Markt verdienen, berichtet der Donaukurier. Dafür gebe es aber aus Sicht der Betreiber derzeit keine Perspektive. “Um keine roten Zahlen schreiben zu müssen, sehen die Eigentümer keine Alternative zu einer Stilllegungsanzeige.” Sie erklärten:

“Die zunehmenden Mengen subventionierten Stroms aus erneuerbaren Energien und die niedrigen Großhandelspreise für Strom lassen mittlerweile keinen Einsatz am Markt mehr zu.”

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Sollte die Bundesnetzagentur der Stilllegung widersprechen, wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Aussicht gestellt hat, sähen sich die Eigentümer aufgrund der Rechtslage gezwungen ihre Anlagen auch dann zu betreiben, wenn der Betrieb nicht kostendeckend sei. Für diesen Fall behalten sie sich den Rechtsweg vor. Diese Kosten dafür gingen zu Lasten der Verbraucher. Ob die jetzige Stilllegungsankündigung als Poker verstanden werden kann, “um auch über März 2016 hinaus in den Genuss von Vorzugskonditionen zu kommen”, wie “Klimaretter” vermutet, ist für den Verbraucher irrelevant, denn er bezahlt auf jeden Fall sämtliche Kosten der missglückten Energiewende.

Quellen:

  • http://ingolstadt-today.de/lesen–irsching30032015%5B15715%5D.html
  • http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/18496-irschings-aus-jetzt-offiziell
  • http://www.donaukurier.de/nachrichten/wirtschaft/lokalewirtschaft/Gaskraftwerk-Irsching-Betreiber-kuendigen-offiziell-Aus-an;art1735,3035334
  • http://ruhrkultour.de/kostenlose-energie-wird-zum-alptraum/

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